17. Internationaler Berliner Kartoffelabend: Branche beweist Leistungsfähigkeit
Festlicher Rahmen und intensive Gespräche, die die ganze Vielfalt der Branche abbilden: Am Vorabend der Fruit Logistica, der internationalen Leitmesse des Fruchthandels, empfängt der Deutschen Kartoffelhandelsverband e.V. (DKHV) traditionell internationale Branchenvertreter und die Politik zum Austausch.
Foto © DKHV
Die deutsche Kartoffelwirtschaft steht auch in Krisenzeiten für eine zuverlässige nachhaltige Versorgung mit frischen Lebensmitteln. Das ist die Botschaft von Thomas Herkenrath, Präsident des DKHV, und Dr. Gero Hocker, agrarpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag, in ihren Grußworten auf dem 17. Internationalen Berliner Kartoffelabend.
Im Rahmen der Fruit Logistica empfing der DKHV am 7. Februar rund 450 Gäste aus 14 Ländern im Ballsaal des Hilton Berlin, die über 150 Unternehmen und Institutionen vertraten. Nach drei Jahren, in denen das persönliche Treffen aufgrund der CoronaPandemie unmöglich war, zeigten sich alle Beteiligten gelöst. In festlichem Rahmen versammelten sich Experten, die die gesamte Bandbereite der Kartoffelbranche abbildeten. Die lebendige Veranstaltung war geprägt von angeregten Gesprächen. Zahlreiche neue und junge Gäste nutzten den Abend, um in den persönlichen Austausch zu treten.
Kartoffelbranche setzt sich für nachhaltige Produktion ein
DKHV-Präsident Thomas Herkenrath unterstrich in seinem Grußwort die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Branche. Zugleich stellte er Forderungen an die Politik: „Kartoffeln sind ein preiswertes, sicheres und gesundes heimisches Lebensmittel, das eine zentrale Rolle in der Ernährungsstrategie der Bundesregierung spielt. Bitte gefährden Sie dies nicht durch ständig weiter steigende Bürokratie und oftmals praxisfremde Überregulierung. Machen wir so weiter, gefährden wir den Produktionsstandort Deutschland und verfehlen unsere eigenen ehrgeizigen Produktionsziele. Wir fordern ein Umdenken: Hin zu einheitlichen, sinnvollen und nachvollziehbaren Regulierungen für die Kartoffelwirtschaft in ganz Europa.“ Hinzu kämen die noch strikteren privatrechtlichen Forderungen des Lebensmitteleinzelhandels. Es gäbe attraktive Alternativen für die Landwirte und Landwirtinnen, die immer öfter den Speisekartoffelanbau im eigenen Unternehmen kritisch prüfen würden.
Auch Dr. Gero Hocker, MdB, sprach sich dagegen aus, Unternehmen der Kartoffelwirtschaft noch stärker mit bürokratischen Auflagen zu belasten: „Die Kartoffelbranche hat bereits viel unternommen, um den gesellschaftlichen Anforderungen an eine nachhaltige Produktion Rechnung zu tragen. Wir brauchen Wertschätzung für die Arbeit derjenigen, die sich für eine sichere Versorgung mit Lebensmittel einsetzen. Die Politik muss hier ihren Beitrag leisten, damit die Rahmenbedingungen auch künftig eine nachhaltige, stabile und für die Unternehmen tragfähige landwirtschaftliche Produktion sichern. Das werde ich mit meiner Arbeit unterstützen.“
Trotz bürokratischer Herausforderungen hat die Branche angesichts gestörter internationaler Lieferketten und den Folgen der Energiekrise Leistungsfähigkeit bewiesen. „Der mittelständisch geprägte Kartoffelhandel hat in diesen Krisenzeiten seine enorme Flexibilität unter Beweis gestellt. Die Versorgung der Bevölkerung mit preiswerten Speisekartoffeln war zu jeder Zeit sichergestellt. Wir haben gezeigt: Die Menschen können sich auf uns verlassen“, betonte DKHV-Präsident Thomas Herkenrath.
Nach angeregten Diskussionen, dem Knüpfen neuer Kontakte und Verabredungen zu weiteren Gesprächen auf der Fruit Logistica, endete für viele das erfolgreiche Branchentreffen erst in den frühen Morgenstunden.
Quelle: DKHV
Veröffentlichungsdatum: 22.02.2023