52. Weinsberger Obstbautag 2022 Online: "Obstbau in Baden-Württemberg zukunftsfähig weiterentwickeln"
Das Regierungspräsidium Stuttgart (RPS) und die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau (LVWO) Weinsberg veranstalteten
am 8. Februar den 52. Weinsberger Obstbautag. Wie im vergangenen Jahr fand die Veranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie digital statt.
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Abteilungspräsident Dr. Kurt Mezger: „Blütenfröste führten bei Kirschen und Zwetschgen 2021 zu geringeren Ernteerträgen“
Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL: „Der Obstbau in Baden-Württemberg hat unsere volle Unterstützung. Wir wollen ihn zukunftsfähig weiterentwickeln“
Die Begrüßung der Teilnehmenden aus dem Bereich Obstbau sowie Interessierte erfolgte durch Dr. Kurt Mezger, Leiter der Abteilung „Landwirtschaft, Ländlicher Raum, Veterinär- und Lebensmittelwesen“ des RPS. In gewohnter Manier resümierte er das vorausgegangene Obstbaujahr: „Ausgeprägte Frostnächte im April 2021 sowie Unwetter in der zweiten Junihälfte sorgten lokal zum Teil für erhebliche Schäden und Ernteeinbußen bei einzelnen Obstkulturen.“ Insbesondere im Bereich des Steinobstes hätten die Frostereignisse zu Ernteeinbußen geführt, bei den Zwetschgen entsprach die Erntemenge beispielsweise nur knapp der Hälfte des Vorjahreswertes. Im Kernobstbereich hätte der Schorfbefall durch das regenreiche Jahr den Bewirtschaftern zu schaffen gemacht.
Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg übermittelte eine Videogrußbotschaft: „Wir sind uns der Herausforderungen bewusst, mit denen Sie als Obstbäuerinnen und Obstbauern zu kämpfen haben. Herausragendes Ziel unserer Landespolitik ist es daher, Sie bestmöglich zu unterstützen. Auf Ihr herrliches Obst kann und will Baden-Württemberg nicht verzichten“.
Themen und Vorträge des 52. Weinsberger Obstbautags
Als ein Schwerpunktthema der Veranstaltung standen die Umsetzung sowie erste Maßnahmen des Biodiversitätsstärkungsgesetzes auf dem Programm. Das Gesetz wurde im Sommer 2020 unter breiter gesellschaftlicher Beteiligung in Baden-Württemberg beschlossen. Zum Thema Landwirtschaft beinhaltet das Gesetz beispielsweise Regelungen im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung des ökologischen Landbaus, den zukünftigen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln sowie das Verbot des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln in den Naturschutzgebieten.
Um die Landwirtschaft und die Sonderkulturen bei dem Ziel, den Einsatz der chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel bis 2030 um 40 bis 50 Prozent zu reduzieren, zu unterstützen, wurde das Demonstrationsbetriebsnetzwerk Pflanzenschutzmittelreduktion ins Leben gerufen.
Jonathan Wenz vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) berichtete über erste Maßnahmen des Netzwerks im Obstbau: „Zusammen mit den Demobetrieben schauen wir, wo Ansatzpunkte für die Reduktion von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln sind und worin eventuell Hemmnisse liegen. Dafür stehen wir in engem Austausch mit den Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern und setzen neben betriebsübergreifenden Versuchen auch betriebsspezifische Ansätze um.“ Versuchsansätze seien zum Beispiel die Integration biologischer Pflanzenschutzmittel in die Spritzfolge oder Maßnahmen zur Nützlingsförderung sowie alternative Unkrautregulierungsmöglichkeiten und -strategien.
Weitere Informationen und Flyer zum 52. Weinsberger Obstbautag online
Quelle: RPS/ LVWO
Veröffentlichungsdatum: 16.02.2022