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AMA Jahresbericht Obst: 2019 ein Steinobstjahr, Rekordernte bei Marillen

02. September 2020

Nach der ausgesprochen starken Obstproduktion des Vorjahres fiel die Obsternte 2019 zum Vorjahr vergleichsweise moderat aus. Die vielfach zu kühle Witterung im Mai sowie die niederschlagsarmen Sommermonate, aber auch Alternanzeffekte, verursachten bei einigen Obstarten merkliche Ertragsdefizite.

Bildquelle: Shutterstock.com Marillen
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Dennoch konnte im Fünfjahresvergleich mit + 6 % eine überdurchschnittliche Ernte erzielt werden. Die Produktionsflächen entwickelten sich bundesweit mit +3 % leicht positiv. Dies berichtet der Agrarmarkt Austria (AMA) im Jahresbericht Obst und Gemüse 2019.

Kernobsternte im langjährigen Durchschnitt

Mit einer Produktion von rund 184.000 t lag die heimische Ernte von Tafeläpfeln aus Erwerbsanlagen knapp 1/4tel unter dem Rekordwert des Vorjahres. Bei Tafelbirnen mit 6.300 t und -51 % sogar bei nur der Hälfte.

Alles in Allem belief sich die heimische Produktion von Kernobst 2019, bei gleichbleibender Fläche, auf rund 190.500 t und befand sich mit 4 % über dem Fünfjahresschnitt auf annähernd durchschnittlichen Niveau.

2019 ein Steinobstjahr, Rekordernte bei Marillen

2019 wurde in heimischen Obstanlagen 15.600 Tonnen an Steinobst produziert, womit die gute Ernte 2018 mit +7 % noch einmal deutlich übertroffen wurde. Insbesondere bei Marillen konnte mit + 24 % und einer Ernte von 9.500 t zum ohnehin schon starken Vorjahr eine Rekordernte eingefahren werden.

Bei Kirschen und Weichseln belief sich die Erntemenge trotz abermals guter Ertragslage in Nieder- und Oberösterreich auf 2.600 Tonnen und rangierte damit 4 % unter dem Vorjahreswert. 90 % Anteil hatte dabei die Kirsche, welche in den letzten fünf Jahren wieder sukzessive an Fläche dazugewonnen hat.
Um 26 % weniger, nämlich 1.900 Tonnen, wurden gegenüber dem Vorjahr an Zwetschken produziert.
Die Ernte lag damit 5 % unter dem langjährigen Mittel. Ausschlaggebend hierfür waren schlechtes Blühwetter, Alternanz, hoher Schädlingsdruck sowie Frostschäden.

Solide Erdbeerernte, Kleinbeeren auf unterdurchschnittlichen Niveau

Bei Beerenobst (ohne Holunder und Aronia) wurde insgesamt eine Erntemenge von 18.700 Tonnen (+14% zu 2018) verzeichnet.

Die Produktion von Erdbeeren war 2019 recht zufriedenstellend und belief sich nach den trockenheitsbedingten Ausfällen 2018 auf soliden 13.600 Tonnen (+25 %) und 13 % über dem 5jährigen Mittel. Die Früchte stammten vornehmlich aus nieder- und oberösterreichischem Anbau. Ribiseln hingegen, die hauptsächlich aus steirischer Produktion kamen, erreichten mit 3.100 Tonnen eine deutlich geringere Erntemenge als im Vorjahr (-10%). An Heidelbeeren konnten bundesweit 1.300 Tonnen, hauptsächlich auch aus steirischem Anbau eingebracht werden, was trotz steigenden Flächentrends einem Minus von 5 % gegenüber dem Vorjahr entsprach.
Bei Himbeeren war die Ertragslage etwas besser als im Vorjahr, wodurch sich ein Ernteplus von 4 % auf 680 Tonnen erzielen ließ. Trotzdem wurde aufgrund der rückläufigen Anbaufläche nur eine, im mehrjährigen Vergleich, unterdurchschnittliche Produktion (-19 %) erreicht. Dies hängt unter anderem mit der fortschreitenden Umstellung der Anlagen bzw. Produktionsmethoden zusammen, da in diesem Segment verstärkt auf wettbewerbsfähigere Qualitäts- bzw. Premiumsorten gesetzt wird.

Versorgungslage 2018/19: Selbstversorgungsgrad bei Obst durch Rekordernte gestiegen

Österreich ist bei Obst und Gemüse traditionell Nettoimporteur. In der Saison 2018/19 wurde in Österreich 728.040 t Obst, 634.450 t Gemüse und 697.931 t Kartoffeln produziert. Bei Obst zeichnete insbesondere die Kernobstgruppe für das signifikante Wachstum verantwortlich. Mit 94 % SVG und einer Inlandsproduktion von 476.633 t bei Äpfeln, ging es nach zuletzt eher mageren Jahren wieder in Richtung Vollversorgung.

2018/19 wurden laut Versorgungsbilanzen der Statistik Austria insgesamt rund 1,5 Mio. t Obst und Gemüse als auch 293.000 t Kartoffeln (inkl. Kartoffelprodukte) importiert.

Zur Inlandsverwendung standen damit 2,4 Mio. t an Obst und Gemüse (inkl. verarbeiteter Ware) und 837.041 t an Kartoffeln (exkl. Stärke) zur Verfügung. Aus heimischer Landwirtschaft konnte demnach der Bedarf an Obst zu 59 %, an Gemüse zu 54 % und an Kartoffeln zu 83% gedeckt werden.

Quelle: Agrarmarkt Austria Jahresbericht Obst und Gemüse 2019
 

 

Veröffentlichungsdatum: 02.09.2020

Schlagwörter

AMA, Jahresbericht, Obst, Kernobsternte