AMI: Kartoffelernte übertrifft Vorjahresmenge leicht
Trotz eines vor allem in der Südhälfte Deutschlands sehr turbulenten Witterungsverlauf in diesem Jahr fällt die Kartoffelernte noch relativ umfangreich aus, so das Statistische Bundesamt. Für die Marktversorgung sind aber eine Reihe anderer Aspekte wichtiger, so die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI).
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Die Kartoffelsaison 2023 startete in Deutschland mit verspäteten Pflanzterminen unter zu nassen und kühlen Witterungsverhältnissen. Dann folgte Trockenheit, die dort, wo nicht beregnet werden konnte, zu Ertragseinbußen führte. Später war es vor allem in Bayern nass, was den Krankheitsdruck erhöhte. Trotzdem übertrifft die Kartoffelernte 2023 die Vorjahresmenge leicht, teilt Destatis mit.
Insgesamt kommen rund 10,9 Mio. t Kartoffeln zusammen, ein Plus gegenüber 2022 von 0,2 Mio. t. Der Zuwachs fußt auf höheren Erträgen und größerem Verarbeitungskartoffelanbau. Im Bundesdurchschnitt werden 414 (Vorjahr: 401) dt/ha eingebracht, was leicht über dem langjährigen Durchschnitt (413 dt/ha) liegt. Die Anbaufläche schrumpfte von 266.400 auf 262.600 ha.
Die Versorgung der Kartoffelmärkte muss neben der herangewachsenen Erntemenge unter einer Reihe weiterer Aspekte bewertet werden. So waren Verarbeiter im Sommer – auch in den Nachbarländern - schlecht mit Kartoffeln aus dem Vorjahr versorgt, was den Bedarf an neuem Rohstoff erhöhte. Speisefrühkartoffeln waren noch nie so zeitig geräumt wie 2023, was einen frühen Übergang auf Anschlusssorten bedingt. Die Erzeuger haben ihren Anbauschwerpunkt weiter in Richtung Verarbeitungskartoffeln verlagert. Die Qualität der Ernte 2023 könnte weniger Netto vom Brutto lassen. Es fehlt bei Verarbeitungskartoffeln aus Stärkegehalt, Starkregen haben hier und da zum Ergrünen der Knollen geführt und der Krankheitsdruck durch Kraut- und Knollenfäule war zwischenzeitlich sehr groß. Bei im Schnitt kleinerem Knollenansatz wuchsen viele Übergrößen heran, was für die Verarbeitung in Teilen günstig sein mag, wenn die Knollen nicht hohl wurden, dem Speisemarkt aber eher Mengen nimmt.
Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 04.10.2023)
Veröffentlichungsdatum: 05.10.2023