AMI: Trotz Corona-Delle mehr Obst in der Werbung
Ein Jahr mit 53 Wochen, da muss die Zahl der Werbeanstöße doch fast zwangsläufig höher sein als im Vorjahr. Diese Aussage gilt für 2020 nur bedingt. Tatsächlich wurde mehr frisches Obst vom Lebensmitteleinzelhandel beworben, aber das Plus bei der Zahl der Werbeanstöße fiel schwächer aus als erwartet. Schuld war die Corona-Pandemie.
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Im April hatte der LEH die wöchentlichen Werbezettel zeitweise ausgesetzt, daher wird im Werbekalender eine deutliche Corona-Delle sichtbar. Die Corona-Pandemie war 2020 aber nicht die einzige Einflussgröße. Unterschiedliche Saisonverläufe führen zu Veränderungen in der Top-10 der meistbeworbenen Arten. Wer war 2020 neu dabei?
Im Jahr 2020 wurde mehr frisches Obst im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) beworben als im Vorjahr. Die Zahl der Werbeanstöße stieg gegenüber dem Vorjahr um knapp 1 %. Das zeigt eine Analyse auf Basis von AMI Aktionspreise im LEH. Allein durch die zusätzliche 53. Woche sind rund 450 Werbeanstöße hinzugekommen. Warum ist die Gesamtzahl also nicht stärker gestiegen? Das hat mit der Corona-Pandemie zu tun. Auf dem ersten Höhepunkt mit Hamsterkäufen und der Schließung von Restaurants und Gemeinschaftsverpflegungen hat der LEH für mehrere Wochen die Veröffentlichung der wöchentlichen Handzettel zurückgefahren. Dadurch sollte die ohnehin schon starke Nachfrage nicht durch Angebotsaktionen noch zusätzlich beflügelt werden. Zudem sollten keine zusätzlichen Kunden in die Geschäfte gelockt werden, um die Auflagen bezüglich der Mindestabstände einhalten zu können. Ende April war bezüglich der Werbezettel dann aber wieder Normalität eingekehrt.
Positionswechsel und Neuzugänge in der Top-10
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 71 Obstarten mindestes einmal beworben. Einige Obstarten sind nur selten in der Werbung zu finden. So blieben 13 Obstarten unterhalb der Marke von 10 Werbeanstößen im gesamten Jahr. Auf der anderen Seite stehen die Obstarten, die regelmäßig beworben werden. Auf die Top-10 der am häufigsten beworbenen Obstarten entfielen wie im Vorjahr rund 55 % der gesamten Werbeanstöße für Obst.
Die Top-10 für das gesamte Jahr zeigt sich auf den vorderen beiden Plätzen unverändert. Allerdings konnten sich die Äpfel nur knapp vor den Trauben behaupten. Wären Trauben ähnlich stark wie im Jahr zuvor beworben worden, hätten sie die Spitzenposition übernommen. So war bei beiden Arten die Zahl der Werbeanstöße niedriger als im Vorjahr. Heidelbeeren schreiben weiter an ihrer Erfolgsgeschichte, zumindest was die Marktdurchdringung angeht. Die Zahl der Werbeanstöße ist gegenüber dem Vorjahr erneut gestiegen, so dass Heidelbeeren inzwischen den fünften Rang in der Liste der meistbeworbenen Obstarten einnehmen. Dieser starke Anstieg der Zahl der Werbeanstöße ist aber auch ein Zeichen des harten Wettbewerbes um Marktanteile, der vermehrt über den Preis ausgetragen wird. Platz neun und zehn in der Rangliste der meistbeworbenen Obstarten gehören zwei Neulingen, nämlich Mangos und Zitronen, die Birnen und Erdbeeren verdrängten.
Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 23.02.2021)
Veröffentlichungsdatum: 26.02.2021