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AMI: Wie teuer wird der Nikolausstiefel?

09. Dezember 2021

„Lasst uns froh und munter sein“, dieser Kinderliedklassiker zum Nikolaustag wird in diesen Tagen in vielen Familien angestimmt. Um den Kleinen zu diesem Highlight der Adventszeit eine Freude zu bereiten, liefen die Vorkehrungen zuletzt auf Hochtouren, so die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI).

Bildquelle: Shutterstock.com apfel nuesse zitrus
Bildquelle: Shutterstock.com

Auch der Lebensmitteleinzelhandel rührte zum Nikolausgeschäft die Werbetrommel und versuchte die Kundschaft nicht nur mit attraktiven Preisen für Schokoladennikoläuse, sondern auch für Äpfel, Orangen, kleine Zitrusfrüchte oder Nüsse ins Geschäft zu locken. Wie haben sich deren Preise gegenüber Vorjahr entwickelt?

Neben dem obligatorischen Schokoladennikolaus, Gebäck und einer Kleinigkeit zum Spielen dürfen auf dem Nikolausteller bzw. im frisch geputzten Stiefel gesunde Leckereien nicht fehlen. Für die Modellrechnung wird wie in jedem Jahr angenommen, dass für die Bestückung ein Apfel, eine Orange, Clementinen/Mandarinen (alle 200 g) und jeweils 100 g Hasel- und Walnüssen benötigt werden. Als Berechnungsgrundlage wurden wie zuvor die Daten des AMI-Verbraucherpreisspiegels bzw. die Aktionspreise des LEHs herangezogen.

Apfelpreise stabil

Bei den Äpfeln gibt es gegenüber 2020 keine Ausschläge bei den Ausgaben. Nachdem die deutsche Apfelernte in diesem Jahr mit knapp 1 Mio. t um 6 % höher gewesen war als im Vorjahr, lief die Vermarktung der Äpfel im Herbst zunächst nicht wie erwartet. Denn eigentlich ging man angesichts der schwachen Hausgartenernte von einer besseren Absatzmenge aus. Mittlerweile läuft der Absatz den Erwartungen entsprechend. Da Deutschland bei Äpfeln im Winterhalbjahr Eigenversorger und somit nicht auf den Export angewiesen ist, kann an den Preisen festgehalten werden. Laut den Daten des AMI-Verbraucherpreisspiegels kostete ein Kilo Tafeläpfel in der 47. Woche 2021 rund 2,05 EUR. Damit liegen die Ausgaben für Äpfel exakt auf dem Niveau der letztjährigen Berechnung.

Preisaufschläge bei Zitrusfrüchten

Spanien ist und bleibt der Zitruslieferant für Deutschland. Etwas mehr als zwei Drittel aller Zitrusfrüchte kommen jedes Jahr von dort. Leider hatte gerade die spanische Zitrushochburg Valenciana, die rund die Hälfte der Gesamternte stellt, Pech mit der Witterung. Der April war verregnet und führte zum Faulen vieler Blüten. Die Ernte in Andalusien verzeichnete zwar ein Plus, konnte jedoch die Verluste in der Region Valenciana nicht kompensieren. Unterm Strich rechnete ganz Spanien damit, in der Saison 2021/22 rund 10 % weniger Easy Peeler ernten zu können, während die Orangenernte vergleichbar mit der des Vorjahres ist.

Als Folge müssen die Verbraucher in Deutschland beim Einkauf kleiner Zitrusfrüchte derzeit tiefer in die Tasche greifen als vergangenes Jahr. In der letzten Novemberwoche 2021 kostete laut dem AMI-Verbraucherpreisspiegel ein Kilo Orangen 1,30 EUR bzw. ein Kilo kleine Zitrusfrüchte rund 1,66 EUR. Beim Kauf von jeweils 200 g Orangen bzw. Mandarinen & Co. muss der Verbraucher 0,26 EUR bzw. 0,33 EUR bezahlen. Damit kosten Orangen genauso viel wie 2020. Nur die Ausgaben der Easy Peeler verteuern sich um 0,02 Euro gegenüber dem Vorjahr.

Kostensprung bei Nüssen

Wer nicht gerade einen Nussbaum im Garten stehen hat, muss auf gekaufte Nüsse zurückgreifen. Da in Deutschland der Nussanbau nur von wenigen Pionieren betrieben wird, importiert Deutschland seinen Bedarf Jahr für Jahr. Das Gros der ungeschälten Walnüsse stammt aus den USA, Frankreich und in immer stärkerem Maße aus Chile. Bei den ungeschälten Haselnüssen hat Frankreich seit Jahren den Spitzenplatz inne. Ausgenommen Chile, das dank der Flächenexpansion auf eine starke Walnussernte blickt, wird die USA wie auch Frankreich bei beiden Nüssen nicht an die Vorjahresernte herankommen. In den Werbeblättern des Lebensmitteleinzelhandels liegen die Aktionspreise für konventionelle Haselnüsse in diesem Jahr durchschnittlich bei rund 7,44 EUR/kg bzw. bei den ungeschälten Walnüssen bei 4,74 EUR/kg. Für die Befüllung des Nikolausstiefels müssen die Verbraucher für jeweils 100 g Nüsse insgesamt 1,22 EUR ausgeben nach 1,08 EUR im Vorjahr.

Fazit: Der Nikolausstiefel wird teurer

Wer zum Nikolaustag einen Stiefel befüllt, musste wieder mehr Geld ausgeben. Das zweite Jahr in Folge sorgen gerade die Nüsse für einen Anstieg der Ausgaben. Nachdem im Jahr 2020 die Gesamtkosten für Obst und Nüsse die 2-Euro-Marke knapp überschritten hatten, liegt man in diesem Jahr mit 2,22 EUR deutlich drüber.

Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 06.12.2021)

Veröffentlichungsdatum: 09.12.2021

Schlagwörter

Deutschland, Obst, Preise, teuer, Nikolausstiefel, AMI