BDC zieht gemischte Wirtschaftsbilanz - 73. Jahrestagung in Berlin
Nach coronabedingter Zwangspause im vergangenen Jahr war der Andrang auf der 73. Jahrestagung des Bundes Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer (BDC) im Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) in diesem Jahr groß: Rund 130 Teilnehmerinnen waren Anfang Oktober nach Berlin gereist. Mit Sicherheitskonzept und 3G-Regelung wurden die vergangenen Monate besprochen und Zukunftsaussichten diskutiert.
Die Pilzproduktion ist energie- und arbeitsintensiv, was große Herausforderungen für die Zukunft mit sich bringt. Foto: GMH/BDC
Auf der Tagung wurde deutlich, es lief gut für die Kulturpilze, denn die Nachfrage ist im Jahr eins der Pandemie enorm gestiegen. Grund dafür waren das vermehrte Kochen und Essen der Verbraucher in den eigenen vier Wänden. „Es wurden vor allem verstärkt Frischpilze nachgefragt“, erklärte BDC-Vorsitzender Michael Schattenberg in seiner einführenden Rede. Auch bei der Altersverteilung der Käufer gibt es einen positiven Trend zu verzeichnen. Im Vergleich zu Gemüse insgesamt haben die Champignons eine jüngere Käuferschicht. Insbesondere bei jungen Familien mit Kindern punkten sie stark.
Wie Dr. Hans-Christoph Behr von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) in Bonn erläuterte, waren Pilze zumindest mengenmäßig die größten Gewinner der Coronapandemie. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat die Einkaufsmenge von März 2020 bis Februar 2021 um 19,9 Prozent zugelegt. Bei den Verbraucherpreisen konnten sie dagegen lediglich 4,2 Prozent mehr einfahren als im selben Zeitraum der Vorjahresperiode.
Zusätzlich machen nicht nur die Umsetzung der Hygienekonzepte sowie steigende Energiekosten und die CO2-Bepreisung den Betrieben zu schaffen, sondern auch der Wegfall der Umsatzsteuerpauschalierung, mehr Kapazitäten bei der Champostlagerung sowie gestiegene Zulieferer- und Treibstoffpreise. Die Steigerung des Mindestlohns auf 12 Euro wird die arbeitsintensive Branche zusätzlich vor Herausforderungen stellen, denn die frischen Pilze werden per Hand geerntet.
„All diese Kosten müssten eigentlich auf die Produkte umgelegt werden“, betonte Schattenberg. Das muss bei den Kunden und letztlich den Preisverhandlungen mit dem LEH auch ankommen.
Quelle: ZVG/BDC
Veröffentlichungsdatum: 17.12.2021
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