Belgien: Neuer Scan hilft Unternehmen bei strukturellen Bekämpfung von Lebensmittelverlusten
Der Food Loss Scan ist ein neues Tool, das verarbeitende Unternehmen der Lebensmittelindustrie im Kampf gegen Lebensmittelverluste unterstützt, so berichtet Vilt.be.
Der Scan bildet Lebensmittelverluste ab und bietet konkrete Ratschläge zur Reduzierung von Abfällen in Produktionsprozessen. Die Messergebnisse sind unter anderem für die europäische CSRD-Richtlinie von entscheidender Bedeutung, die (große) Unternehmen zur Meldung von Lebensmittelverlusten verpflichtet.
Jedes Jahr gehen in Flandern 900.000 Tonnen essbare Lebensmittel verloren. 2021 startete die flämische Regierung einen Aktionsplan „Lebensmittelverluste und Biomasserestströme 2021-2025“. Die gesamte Kette zielt darauf ab, bis 2025 30 % der Lebensmittelverluste im Vergleich zu 2015 zu verhindern, als Lebensmittel wiederzuverarbeiten oder aufzuwerten.
Lebensmittelverluste treten in allen Gliedern der Lebensmittelkette auf, vom Primärsektor bis zu den Haushalten. Der Food Loss Scan konzentriert sich auf verarbeitende Unternehmen und hilft ihnen, Lebensmittelverluste, Nebenströme und Lebensmittelabfälle zu identifizieren und zu lokalisieren.
Food Loss Scans
Flanders‘ FOOD hat das Tool in Zusammenarbeit mit FoodWIN, Fevia, Too Good To Go, ILVO und OVAM entwickelt. Mithilfe eines Fragebogens und eines Berechnungstools erhalten Unternehmen Einblicke, welche Prozesse im Unternehmen Lebensmittelverluste verursachen.
„Über einen Fragebogen auf voedselverliescan.be nehmen Unternehmen eine erste Einschätzung vor, wo in ihrem Unternehmen die meisten Verluste zu verzeichnen sind“, sagt Marie Demarcke von Flanders‘ FOOD.
„Ein einfaches Kalkulationstool berechnet Lebensmittelverluste, Nebenströme und Abfälle auf Unternehmensebene. Abhängig von den Antworten im Fragebogen werden Folgemaßnahmen vorgeschlagen.“ Die Unternehmen können auch auf das Fachwissen und die Dienste von Flanders‘ FOOD zurückgreifen.
Die europäische Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) verlangt von großen Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsberichte noch strenger zu erstellen und zu veröffentlichen. Europa will die Lebensmittelverschwendung bis 2030 um 10 % reduzieren.
Die Bekämpfung von Lebensmittelverlusten erfordert mehr als technologische Innovationen: „Es erfordert eine starke Unternehmenskultur, die sich auf Schulung, Einbindung und Kommunikation mit den Mitarbeitern konzentriert.“
Quelle: Vilt.be
Veröffentlichungsdatum: 20.11.2024