BGA: Tarifverhandlungen können Inflation nicht ausgleichen
"Im Gespräch mit dem Bundeskanzler habe ich darauf hingewiesen, dass die Lage für die Unternehmen des Großhandels, des Außenhandels und der Dienstleistungen zunehmend ernst ist. Wichtig ist, dass wir uns darüber im Klaren sind, dass es ein ganzes Bündel an Maßnahmen geben muss, um der wirtschaftlichen Lage zu begegnen.", so Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) heute nach dem Treffen im Rahmen der "Konzertierten Aktion".
Parallel gelte es, die Ursachen der Inflation zu bekämpfen. "Die Bekämpfung der Inflation ist nicht Aufgabe der Tarifpartner. Es ist die Aufgabe der EZB, die viel deutlicher Position gegen die Geldentwertung ergreifen muss. Wir brauchen eine schnellere und entschlossenere Zinsanhebung.", so Jandura.
"Wenn die Bundesregierung wirklich zur Senkung der Inflation beitragen will, dann sollte sie den viel zu hohen strukturellen Steueranteil an den Energiepreisen senken. Es sind die staatlichen Abgaben, die Energie bei uns im Vergleich zu unseren Nachbarländern so teuer machen. Die Energiesteuern sollten dauerhaft reduziert werden. Um die Beschäftigten gezielt zu entlasten, wäre eine Erhöhung der Pendlerpauschale und ein automatischer Ausgleich der kalten Progression sinnvoll. So bliebe den Arbeitnehmern mehr Netto vom Brutto übrig. Wichtig ist, dass die Maßnahmen gezielt eingesetzt werden und wir nicht erneut steuer- und finanzpolitische Geschenke per Gießkanne verteilen.", so Jandura weiter.
Quelle: BGA
Veröffentlichungsdatum: 06.07.2022