Bio-Importe gehen wegen höherem Selbstversorgungsgrad zurück
Die Importe vieler Bio-Produkte nach Deutschland sind im Wirtschaftsjahr 2018/19 zurückgegangen. Hauptsächlich liegt dies an der größeren Versorgung mit inländischer Ware. Besonders bei einigen Getreidearten und Milch ist damit der Importanteil gesunken. Oekolandbau.de stellt die Ergebnisse einer AMI-Studie vor.
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Seit 2016 haben immer mehr deutsche Landwirtschaftsbetriebe auf Bio-Produktion umgestellt. Die inländische Bio-Produktion, die lange Zeit der Nachfrage in Deutschland hinterherhinkte, kann nun also auch stärker zur Versorgung beitragen und drängt bei verschiedenen Produkten die Importe zurück.
Bei Äpfeln nur noch 20 Prozent Importe
Auch bei Äpfeln sind die Importraten deutlich gesunken. In den zurückliegenden Jahren wurde die Nachfrage in Deutschland zu 60 Prozent mit Ware aus dem europäischen Ausland und aus Übersee bedient. Dies hat sich in der Saison 2018/19 grundlegend geändert. Die europäischen Bio-Apfelerzeugerinnen und -erzeuger haben eine Rekordernte eingefahren, in Deutschland hat sich die Erntemenge gegenüber den Ausfalljahren 2016 und 2017 fast verdoppelt. Importe aus Übersee, die sonst nach dem deutschen und europäischen Saisonende in großen Mengen nach Deutschland kamen, waren nahezu überflüssig. Auch in der Vermarktungskampagne von 2019/20 dürften durch erneute Flächenzuwächse mit der großen Erntemenge nur wenige Importe nötig sein. Anders als in den Jahren vor der Saison 2018/19 werden auch in den Frühjahrs- und Sommermonaten noch Bio-Äpfel aus inländischer Ernte verfügbar sein.
Bessere Inlandsversorgung bietet Chancen für den Handel
Mit der besseren Versorgung mit inländischer Ware bei vielen Produkten kann der Handel aus dem Vollen schöpfen. Jetzt besteht die Möglichkeit, inländische Ware auch als solche auszuloben. Einige Vollsortimenter oder auch Discounter tun das mit eigenen regionalen Produktranges oder der Auslobung von Verbandsware. Mit besserer Kennzeichnung, auch von deutscher EU-Bio-Ware kann außerdem der Wunsch vieler Verbraucherinnen und Verbraucher nach inländischen oder regionalen Produkten erfüllt werden.
Quelle: Ökolandbau.de
Veröffentlichungsdatum: 08.05.2020