Bio in der Gemeinschaftsverpflegung: BioBitte stärkt Umsetzung in Schwäbisch Hall
In Schwäbisch Hall sind sich Gemeinderat und Stadtverwaltung einig: Kommunale Verpflegungseinrichtungen sollen zukünftig mehr Lebensmittel aus ökologischem Anbau einsetzen. In einer gemeinsamen Initialveranstaltung der Initiative "BioBitte – Mehr Bio in öffentlichen Küchen" des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und der Stadt Schwäbisch Hall kamen am 17. Juli Entscheidungsbefugte aus Politik, Verwaltung, Küchen und Erzeugung sowie Vertreterinnen und Vertreter der Bio-Musterregion Hohenlohe zusammen, um sich über die nächsten Schritte auf dem Weg zu mehr Bio auszutauschen.
Im Fokus der Diskussionen stand die kommunale Beschaffung für die neun Haller Grundschulen, die Friedensbergschule und das Schulzentrum Ost. Anhand verschiedener Praxisbeispiele und Impulsvorträge konnte veranschaulicht werden, wie nachhaltige und regionale Lebensmittel zum festen Bestandteil der städtischen Schulverpflegung werden können.
Mehr Bio, weniger Fleisch: Schwäbisch Hall plant nachhaltiges Schulessen
Christoph Klenk, Leiter des Fachbereichs Frühkindliche Bildung, Schulen und Sport der Stadt Schwäbisch Hall, erkennt eine große Bereitschaft in Schwäbisch Hall, den kommunalen Klimaschutz mit einer nachhaltigeren Ausrichtung der kommunalen Schulverpflegung voranzutreiben: "Wir möchten den Kindern und Jugendlichen in der Gemeinschaftsverpflegung ein gesundes, schmackhaftes und preiswertes Essen bieten. Ebenso spielen die Regionalität und Saisonalität eine Rolle. Hierfür bietet der gemeinsame Workshop mit Fachleuten, Zulieferern, Erzeugerinnen und Erzeugern und politischen Vertreterinnen und Vertretern ein gutes Forum sowohl zum Austausch als auch zur Lösung der vorhandenen Problemstellungen."
Seit vergangenem Jahr arbeitet die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Gemeinderat und dem 2021 gegründeten Klimaschutzbeirat daran, zukünftige Ausschreibungen für die Außer-Haus-Verpflegung umweltverträglicher und ressourcenschonender zu gestalten. Ökologisch und regional erzeugte Lebensmittel sollen dazu zusammen mit einem pflanzenbetonten Essensangebot ab dem Schuljahr 2024/2025 einen wichtigen Beitrag leisten – und den Geschmack der Gäste am Mittagstisch treffen.
"Wir wollen gelebten Klimaschutz vermitteln"
Anke Hoffmann-Meindel, Leiterin der Abteilung Finanzen und Statistik der Stadt Schwäbisch Hall, blickte auf den aktuellen Stand der Gemeinschaftsverpflegung vor Ort. In Schwäbisch Hall gehe es nicht mehr darum, ob man mehr Bio einsetzen wolle, sondern wie. "Wir wollen gelebten Klimaschutz vermitteln", so Hoffmann-Meindel. Schülerinnen und Schüler in Schwäbisch Hall sollen künftig eine nachhaltige Verköstigung in den Mensen erhalten – hierfür müssen vorab jedoch wichtige Stellschrauben für ein rechtssicheres Vergabeverfahren definiert werden.
Wichtige Impulse für die nächsten Schritte
Wie sich Bio-Lebensmittel erfolgreich in den Speiseplan von Schulküchen integrieren lassen, erläuterte Markus Frank. Als Küchenleiter im Evangelischen Schulzentrum Michelbach / Bilz teilte er seine Erfahrungen aus der angrenzenden Gemeinde. Andreas Greiner vom BioBitte Regionalpartner ÖKONSULT freute sich über so viel Resonanz: "Der lebendige und konstruktive Austausch bei der Veranstaltung hat gezeigt: In der Stadt gibt es eine große Bereitschaft, mehr biologische Lebensmittel aus der Region auf die Teller in öffentlichen Einrichtungen zu bringen. Gleichzeitig braucht es noch mehr Kommunikation und Vernetzung, um vor allem bioregionale Wertschöpfungsketten zu stärken. Dafür sehen wir in dieser Region große Potenziale." Mit der Bio-Musterregion Hohenlohe haben die Beteiligten bereits einen Partner gefunden, der die Anliegen von Erzeugerinnen und Erzeugern, Lieferanten und Endkundschaft koordiniert und bündelt.
Veranstalter der BioBitte-Initialveranstaltung waren BioBitte-Partner ÖKONSULT in Zusammenarbeit mit der Stadt Schwäbisch Hall.
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Quelle: Oekolandbau.de
Veröffentlichungsdatum: 07.08.2023