BLE/eis: Bärlauch - ein besonders würziges Trendkraut am Frischezentrum
Bärlauch ist schon im März einer der ersten Frühlingsboten, sein Geruch sticht sonnenhungrigen Spaziergängern in Parks und Wäldern bereits in die Nase. Der seit ein paar Jahren ungebrochene Hype um dieses Fühlingsjuwel täuscht jedoch, denn das Kraut ist keineswegs ein kulinarischer Newcomer, sondern ein uralter Bekannter. Schon die alten Germanen kannten das aromatische Wildkraut als Heil- und Würzpflanze. Wie so viele Genüsse war es nur in Vergessenheit geraten.
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Nun aber ist der Dornröschenschlaf beendet – zur Freude aller, die gerne gut und gesund genießen. Auf dem Großmarkt, im Einzelhandel und auf den Wochenmärkten kann dieses Wildkraut von März bis Mitte Mai eingekauft werden. Zurzeit herrscht Hochbetrieb beim Verkauf. Aus Deutschland, Frankreich, Ungarn, Rumänien und Österreich stehen 10x100g Bunde oder 8/10x100g Blisterpackungen zur Verfügung. In der 13. Kalenderwoche lag der durchschnittliche Großhandelsabgabepreis pro Bund bei 1,10€.
Bärlauch (Allium ursinum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Amaryllisgewächse und wächst in schattigen, humusreichen Auen und Flusswäldern mit besonders vielen Nährstoffen. Die Heimat des Bärlauchs liegt in Europa und Nordasien. In den Alpen findet man die 15 bis 30 Zentimeter langen Blätter und Stängel bis in Höhen von 1.700 Metern. In der Küche werden nur junge Blätter vor der Blüte verwendet. Da der "wilde Knoblauch" nur örtlich in großen Mengen wächst, sollten lediglich ein bis zwei Blätter abgezupft werden und die Zwiebel eingegraben bleiben.
Vorsicht ist beim Sammeln angebracht: Bärlauch sieht nämlich Maiglöckchen und Herbstzeitlosen zum Verwechseln ähnlich. Selbst die Blätter der giftigen Garten-Tulpe (Tulipa-Hybriden), die gelegentlich verwildert, können für eine tödliche Verwechslung sorgen. Bärlauch steht in Deutschland unter Naturschutz. Das bedeutet, dass er nur in kleinen Mengen für den Eigenbedarf geerntet werden darf.
Die erlaubte Menge kann von Bundesland zu Bundesland variieren, liegt aber meist bei 700 Gramm pro Person und Tag. Es ist verboten, Bärlauch zu verkaufen oder zu kommerziellen Zwecken zu ernten, außer man erwirbt bei den zuständigen Stellen wie z.B. dem Forstamt und der Naturschutzbehörde, eine offizielle Sammellizenz. Der kommerzielle Anbau von Bärlauch ist schwierig, da die Pflanze besondere Standortbedingungen benötigt. Auch Schädlinge und Krankheiten stellen eine Herausforderung dar.
Die lanzettartigen Blätter sind nicht nur schmackhaft und finden in der Küche für Pesto, Suppen, Salate, Saucen und Quiches Verwendung, sondern werden auch als Mittel gegen Atherosklerose und hohen Blutdruck eingesetzt, ebenso zur Entschlackung. Er soll sich positiv auf Herz, Kreislauf, Magen, Darm und Cholesterinspiegel auswirken. Die Heilkraft beruht auf Schwefelverbindungen im Lauchöl. Gesund ist die Pflanze nicht nur für Menschen: Auch Bären suchen das Kraut angeblich nach dem Winterschlaf auf, um Magen, Darm und Blut zu reinigen.
Quelle: BLE/eis
Veröffentlichungsdatum: 03.04.2024