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BLE-Marktbericht KW 10/ 20: Golden Delicious, Granny Smith und Pink Lady waren punktuell zu teuer

12. März 2020

Weiterhin dominierte Deutschland mit Elstar, Jonagold und Boskoop. Die Wichtigkeit von Braeburn und Pinova schränkte sich mancherorts ein. Topaz hatte zunehmend mit Konditionsproblemen zu kämpfen. Italienische Golden Delicious und Granny Smith sowie französische Granny Smith und Pink Lady waren punktuell zu teuer, sodass ihr Umschlag ins Stocken geriet.

Bildquelle: Shutterstock.com GRanny smith
Bildquelle: Shutterstock.com

Aus den Niederlanden stammten hauptsächlich Jonagored und Boskoop, aus Polen Golden Delicious. Diese Mengen spielten aber nur eine untergeordnete Rolle. Ausschließlich in Frankfurt wurden türkische Importe abgeladen: Starking, Cripps Pink und Golden Delicious kosteten 11,50 € je 9-kg-Gebinde. Insgesamt gesehen konnte die Qualität meistens überzeugen, sodass sich kein Abgabedruck aufbaute. Die Geschäfte verliefen in ruhigen Bahnen. Gelegentlich intensivierte sich die Nachfrage am Freitag. Die Notierungen veränderten sich jedoch nicht wesentlich. In Berlin stießen die französischen Partien relativ selten auf Beachtung, da sich die Kunden eher den günstigeren inländischen Chargen zuwandten.

Hinweis: In der Kommentierung der Marktlage und in dem Preisbericht sind keine Informationen aus Köln enthalten.

Birnen
Die Versorgung verminderte sich augenscheinlich, sie reichte trotzdem aus, um den Bedarf zu decken. Es konnte vorrangig auf italienische Abate Fetel, Williams Christ und Santa Maria zugegriffen werden. Aus Deutschland kamen Xenia. Die Niederlande sendeten Alexander Lucas, Vereinsdechantsbirnen, Xenia und Conference. Die europäischen Produkte verloren an Bedeutung, ihre Kampagne bog auf ihre Zielgerade ein. Dafür wuchsen die Zuströme aus der südlichen Hemisphäre an: Bon Chretien und Rosemarie aus Südafrika bildeten dabei die Basis. Sempre kosteten in Frankfurt nur maximal 15,- € je 12,5-kg-Karton. Erste Packham`s Triumph aus Argentinien tauchten in München auf; ihre anfangs recht hohen Bewertungen bröckelten sukzessive ab. In Berlin fielen die Zuflüsse aus Südafrika und Chile ziemlich gering aus, da die europäische Ware noch genügend Zuspruch generierte. Gut schmeckende türkische Santa Maria füllten in Hamburg die Lücke, die sich durch die begrenzte Präsenz italienischer Williams Christ und Santa Maria auftat.

Tafeltrauben
Das breitgefächerte Sortiment verminderte sich summa summarum etwas. Südafrikanische Chargen dominierten dabei. Indische Thompson Seedless gewannen an Wichtigkeit, wurden in Hamburg aber als Rückläufer aus dem LEH kaum beachtet. Außerdem stammten aus Indien Sonaka Seedless. Perubeteiligte sich unter anderem mit Red Globe, die in Berlin lediglich 22,- € je 8,2-kg-Packstück kosteten. Ankünfte aus Chile, Brasilien und Namibia ergänzten das Geschehen. Die Qualität überzeugte oftmals. Das Interesse war durchaus freundlich. Generell gestaltete sich die Unterbringung roter Beeren schwierig, helle hatten es wesentlich leichter und konnten flotter abverkauft werden. Freilich tendierten auch ihre Bewertungen hier und da nach unten, da der Umschlag schlichtweg zu langsam vonstattenging. In Hamburg verhinderte eine reduzierte Verfügbarkeit sinkende Notierungen.

Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Am meisten konnte auf spanische Orri, Nadorcott und Tango zugegriffen werden. Tacle aus Spanien befanden sich vor dem Saisonende. Die Präsenz israelischer Orri verringerte sich, was punktuell Verteuerungen initiierte. Die Abladungen aus der Türkei und Marokko nahmen ebenso ab wie die aus Italien und Ägypten. Auch wenn sich die Versorgung augenscheinlich einschränkte, konnte die Nachfrage ohne Probleme gedeckt werden, da sich die Abwicklung merklich entschleunigt hatte. Auf die Notierungen wirkten sich weder die begrenzten Anlieferungen noch der geschmälerte Zuspruch aus. Die organoleptischen Eigenschaften waren häufig erstklassig, was dem Absatz spürbar guttat. Bloß marokkanische Nadorcott wiesen in dieser Hinsicht ab und an Mängel auf.

Zitronen
Spanische Primofiori gab es fast monopolartig. Die Türkei, Marokko und Italien ergänzten mit kaum relevanten Mengen das Geschehen. Das Interesse zeigte sich durchaus freundlich. In Hamburg hatte es sich zwar verbessert, jedoch verhinderte eine ausgedehnte Verfügbarkeit Verteuerungen. Generell verharrten die Notierungen auf dem Level der 09. KW. Selbst eine an manchen Tagen schlechtere Handelssituation änderte daran nichts.

Blumenkohl
Italien und Frankreich dominierten die Szenerie. Belgien und Spanien ergänzten sie. Speziell die spanischen Artikel überzeugten qualitativ nicht. Sie interessierten darum eher selten, obwohl sie recht günstig waren. Generell begrenzte sich die Versorgung. Insbesondere die Abladungen aus Frankreich verknappten sich, weshalb sie sich verteuerten. Letztlich stiegen auch die Notierungen der italienischen Chargen. In München kletterten die Preise der französischen Partien so sehr nach oben, dass man zum Schluss auf eine Disposition verzichtete. Stattdessen stellte man dort italienische Ware bereit, die verhältnismäßig billig war und deswegen flott umgeschlagen werden konnte. In Frankfurt verzeichnete man zunächst fallende Bewertungen, die spätestens ab Mittwoch aber der Vergangenheit angehörten.

Gurken
Die Anlieferungen aus Spanien und Griechenland schränkten sich ein. Die Zuflüsse aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland wuchsen zwar an, jedoch nicht in dem Maße, um die Lücke zu füllen, die durch die begrenzten spanischen und griechischen Zuströme aufgetreten war. Das Interesse konnte nicht immer gestillt werden. Also tendierten die Notierungen nach oben, mitunter auch recht deutlich. In München sorgten ausgedehnte Werbeaktionen des LEH für eine zusätzliche Verknappung der Partien am Platz. Insgesamt konnte auf eine breite Palette von Kalibern zugegriffen werden, vor allem die niederländischen Chargen waren gut sortiert. Bei den Minigurken verteuerten sich die niederländischen und türkischen Artikel. Die das Geschehen ergänzenden spanischen und einheimischen Abladungen wurden derweil ein wenig günstiger.

Tomaten
Runde Tomaten stammten hauptsächlich aus Spanien und Marokko, Rispenware aus Spanien und Belgien. Fleischtomaten kamen vorrangig aus Belgien und Marokko, Kirschtomaten aus Italien und den Niederlanden. Marokko und die Türkei beteiligten sich ebenfalls an der Vermarktung. Die Geschäfte verliefen ziemlich uneinheitlich. So verzeichnete man sowohl Verteuerungen als auch Vergünstigungen. Eine klare Linie war dabei aber nicht zu erkennen, wobei steigende Preise meist auf einer reduzierten Verfügbarkeit und abbröckelnde Bewertungen oftmals auf einer zu schwachen Nachfrage basierten. Generell konnte die Qualität der Früchte überzeugen, denn Konditionsprobleme waren eher eine Seltenheit. Üppig zugeführte billige marokkanische Produkte ließen sich in Frankfurt flott verkaufen. In Hamburg generierten belgische Fleischtomaten zum Wochenende hin eine verbesserte Beachtung. In München hingegen waren die Einstandsforderungen für jegliche belgischen Offerten so hoch, dass die Unterbringung stagnierte.

Gemüsepaprika
Spanische Anlieferungen dominierten augenscheinlich vor den Importen aus der Türkei und Marokko. Niederländische Partien gab es einzig in Frankfurt und Hamburg. Die Versorgung hatte sich nicht wesentlich verändert. Auch das Interesse verharrte auf seinem bisherigen Niveau. Dennoch tendierten die Notierungen aufwärts, ab und an sogar recht deutlich. Die spanischen Chargen machten dabei den Anfang, die türkischen und marokkanischen folgten diesem Trend mit einer gewissen Verspätung. In Frankfurt verteuerten sich die niederländischen Artikel sukzessive um bis zu 30 % und der Absatz brach daraufhin ein.


Weitere Informationen

Frankfurt
Die Notierungen von Erdbeeren verfestigten sich bis zum Wochenende. So kostete niederländische Treibhausware zwischen 4,40 und 4,60 € je 500 g. Trotz Preisen von maximal 3,15 € je Bund wurde spanischer Grünspargel kaum beachtet. Ersten einheimischen weißen Spargel in Sortierung 14-18 mm wickelte man zu 18,- € je kg ab. Für dünne Stangen sollte man 12,- € je kg bezahlen. Qualitativ exklusive niederländische Stangen in 20-28 mm konnten problemlos vermarktet werden. Buschbohnen und Stangenbohnen vergünstigten sich. Auberginen und Zucchini suchten selbst zu gemäßigten Bewertungen Käufer. Die Präsenz von Bärlauch wuchs an, die Forderungen der Händler lagen bei 12,- bis 14,- € je Kiste mit 10 Bunde. Italienischer Barba di Frate, auch Mönchsbart genannt, konnte zu 18,- € je 12 Bund rasch umgeschlagen werden. Knappe krause Petersilie verteuerte sich auf 20,- € je 5-kgSteige. Italien stellte vermehrt Topfkräuter wie Thymian, Salbei und Rosmarin bereit.

Hamburg
Die Anlieferungen von spanischen Erdbeeren verminderten sich, wodurch belastende Überhänge schneller eliminiert werden konnten und die Notierungen anschließend anzogen. Begrenzter Rosenkohl aus den Niederlanden und Spinat aus Italien wurden teurer. Die Bewertungen von Buschbohnen  aus dem Senegal stiegen infolge ausbleibender marokkanischer Importe an. Stangenbohnen vergünstigten sich dagegen. Niedrige Preise ermöglichten Auberginen und Zucchini mit konditionellen Mängeln eine flottere Platzierung. Das Corona-Virus zeigte Auswirkungen, denn sehr viel Obst und Gemüse aus Norditalien wurde von den Kunden verstärkt gemieden.

München
Es waren tageweise keine spanischen Erdbeeren zu bekommen, sodass italienische Chargen den Bedarf befriedigten. Spanische Kulturheidelbeeren gewannen an Bedeutung und verdrängten schon die südamerikanischen Partien. Die Versorgung mit Ananas, Mangos und Papayas reichte weiterhin kaum aus und die bisherigen Notierungen hatten Gültigkeit. Melonen aus Südamerika wurden bei fast frühlingshaften Temperaturen gute aufgenommen. Der Start von inländischem Spargel aus beheizten Anlagen gestaltete sich unaufgeregt. Die griechischen und italienischen Abladungen waren ebenso nur schwierig unterzubringen. Grüne Offerten stammte neben den praktisch ganzjährig verfügbare Überseeherkünften mittlerweile wieder aus Spanien, Italien und Griechenland. Erstmalig trafen Lauchzwiebeln und Bärlauch aus der Südpfalz ein. Buschbohnen und Stangenbohnen waren recht knapp und ihre hohen Preise hatten Bestand. Spitzkohl aus Spanien und Portugal verteuerte sich. Die Präsenz von einheimischem Wirsing verringerte sich. Auch Rosenkohl und Lauch aus dem Inland konnten nicht wie im bisherigen Umfang bereitgestellt werden. Erbsen aus Italien komplettierten das Sortiment.

Berlin
Bei spanischen Erdbeeren waren die Mengen, nachdem man sich in der Vorwoche mit vielen Handelsrückläufern geplagt hatte, merklich reduziert. Jedoch gab es verstärkt Artikel aus Italien, die auch qualitativ überzeugen konnten und angemessene Preise erzielten. Ein breites Angebot an Ananas, vorrangig aus Costa Rica, fand durchaus Käufer. Hier waren vor allem große Kaliber in der 5/6erAufmachung zu 3,30 € je Stück gefragt. Bei Spargel verzeichnete man selten Interesse: Zwischen 10,- und 12,- € je kg sollten weißen Stangen kosten. Griechische Bundware generierte zu 3,20 € je kg spärliche Beachtung. Erster französischer Bärlauch stieß zu stolzen 18,- € je kg nur auf wenig Zuspruch.


Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.

Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 10/ 20
Copyright © fruchtportal.de

Veröffentlichungsdatum: 12.03.2020

Schlagwörter

BLE, Marktbericht, Obst, gemüse, Südfrüchte, Großmarkt, Frankfurt a.M., Hamburg, Köln, München, Berlin