BLE-Marktbericht KW 14/ 23: Bei Äpfel wurde eine ereignisarme Woche mit nicht allzu großem Interesse verzeichnet
Marktbestimmend blieben deutsche Produkte, allen voran Elstar, Jonagold und Braeburn, letztere nahmen mengenmäßig weiter ab und befestigten nachfragebedingt ihren Wert. Aus Italien kamen weiterhin vorrangig Royal Gala, Pink Lady und Granny Smith, welche punktuell noch Marktanteile hinzugewannen.
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Frankreich schickte hauptsächlich Pink Lady und Jazz. Die Niederlande und Belgien komplettierten örtlich mit wenigen Mengen das Geschehen. Da das Interesse weitestgehend mit dem Angebot harmonierte verharrten die Notierungen summa summarum auf dem Niveau der Vorwoche. Ausnahmen waren prägende italienische Granny Smith und Royal Gala in Berlin, die teilweise spürbar an Wert gewannen. In Frankfurt feierte eine neue vielversprechende Züchtung Prämiere: Der WURtwinning aus dem Portfolio von Fresh Forward sollte lose in der 10 kg-Aufmachung 1,40 € je Kilo kosten.
Birnen
Südafrikanische Abladungen dominierten, allen voran Williams Christ, Cheeky, Rosemarie und Packham`s Triumph. Italienische und türkische Offerten ergänzten, zunehmend aber mit rückläufigen Mengen und anziehenden Notierungen. Argentinische Williams Christ, türkische Santa Maria sowie Conference aus dem Benelux rundeten in unveränderter und ansprechender Güte die breit aufgefächerte Warenpalette ab. Da der Bedarf insbesondere nicht immer mit den breiten Übersee-Importen Schritt halten konnte, fielen punktuell die Tarife in diesem Segment hier und da leicht ab. Für 23,- € je 12,5 kg-Karton wurden in Frankfurt großfallende Packham`s und Williams aus Südafrika angeboten.
Erdbeeren
Spanische Früchte bildeten die Basis des Sortimentes. Von der Menge her folgten griechische, niederländische und italienische Abladungen. Wenige belgische und einheimische Produkte ergänzten die Szenerie in München, Köln und Berlin, waren aber deutlich teurer als die Konkurrenz. Auch für beliebte formidable Partien aus den Niederlanden wurden meist Tarife um die 8,- € je kg aufgerufen. In Hamburg lagen ebenjene bei 3,60 € und für italienische bei knapp 2,40 € je 500 g-Schale. In Frankfurt tauchten niederländische Sonsation auf, die trotz des Preises gut abgesetzt wurden. Die 500 g-Schale kostete bis zu 5,- €. Auch die 500 g-Abpackung aus Griechenland und Spanien fand positive Beachtung in Berlin und wurde für faire 1,50 bis 2,50 € zügig geräumt. Generell fiel die Nachfrage infolge der wechselhaften Temperaturen nicht auf allen Plätzen gleich stark aus, intensivierte sich dann aber zum Gründonnerstag hin merklich. Insofern zeigten die oszillierenden Bewertungen letztlich einen leicht aufwärts gerichteten Trend. Lediglich Zufuhren von der iberischen Halbinsel folgten nicht durchgehend diesem Trend, da sie örtlich den gewünschten Qualitäten nicht entsprachen oder wie in Berlin üppig als LEH-Rückläufer auf die Märkte flossen. Heimische Produkte waren momentan noch eine Rarität, werden aber demnächst verstärkt auf den Märkten erwartet.
Zitronen
Die Nachfrage war durchaus freundlich und konnte hinreichend befriedigt werden. Spanien dominierte jetzt örtlich mit den noch etablierten Primofiori das Geschehen. Türkische Importe wurden in Frankfurt ausverkauft, in Berlin waren sie schon gänzlich vom Platz verschwunden. Italien und Griechenland komplettierten mit geringen Mengen die Szenerie. Die Kurse verharrten bis auf wenige Ausnahmen auf dem Niveau der Vorwoche.
Bananen
Generell harmonierten die gut disponierten Zufuhren der Reifereien mit den meist flüssigen Absatzmöglichkeiten. Daraus resultierten mehrheitlich relativ konstante Bewertungen. Ab und an kam es dennoch zu leichten Abschlägen, etwa dann, wenn die Bereitstellungen zu reichlich ausfielen oder aufgrund der Osterferien die Ware nicht im gewünschten Maße vom Platz abfloss. In Frankfurt vergünstigte sich neben der Drittmarke Bajella auch die Chiquita leicht. München berichtete hingegen von knapp gehaltenen Reifemengen, was punktuell den Wert einiger Marken nochmals steigerte.
Blumenkohl
Frankreich und Italien stellten das Gros der Mengen. Spanische Abladungen ergänzten jetzt stärker das Geschehen und drückten örtlich mit ihren günstigen Einständen auch indirekt die Kurse. Generell verlief der Handel ruhig aber stetig, ohne große Impulse. In Frankfurt tauchten erste inländische Produkte auf, die als 8er-Aufbereitung zu 16 € je Kiste offeriert wurden. Auch die Niederlande stiegen mit einer 6er-Aufmachung zu 11,- € in Hamburg in die Saison ein. In Köln wurden bis einschließlich Dienstag belgische Partien gehandelt, die dann aber mit weiteren Zufuhren aussetzten.
Salate
Kopfsalat stammte vorrangig aus Belgien und Italien. Einheimische Partien aus dem Glashaus komplettierten das Geschehen und blieben aufgrund limitierter Verfügbarkeiten preislich weiter hoch angesetzt. Bei den Bunten Salaten konnte auf italienische, französische und nun verstärkt einheimische Varietäten zugegriffen werden. Hochpreisige belgische Offerten ergänzten örtlich die Geschäfte. Inländische Partien erfreuten sich großer Beliebtheit und konnten den Bedarf nicht immer befriedigen. In Frankfurt starteten sie bereits am Montag mit einem Einstandspreis von 11,- bis 12,50 € je 9er-Steige. Spanische Eissalate standen in der 9er bis 12er-Sortierung bereit und räumten bei anstandsloser Qualität und stabilem Wert zügig. Italienische Endivien stand vor dem Saisonende. Dennoch konnten noch alle Plätze mit italienischen Zufuhren versorgt werden. Wenige Partien aus Frankreich wurden nur tageweise in Frankfurt und Köln gesichtet. Generell verbesserte Ostern die Unterbringungsmöglichkeiten: Je näher die Feiertage rückten, desto schneller verliefen die Geschäfte. Das wirkte sich auch auf alle Notierungen in diesem Segment aus, außer den sich jetzt ausgeweiteten Kopfsalat verfestigten sich alle Tarife in dieser Woche leicht.
Gurken
Niederländische und belgische Partien dominierten vor einheimischen die Szenerie. Anlieferungen aus Spanien ergänzten nur noch auf einigen Plätzen, aus Griechenland werden keine Zufuhren mehr erwartet. Schwankende Forderungen, je nach Verfügbarkeit der einzelnen Gewichtsklasse über die Berichtswoche. Gute Umsätze und festere Tarife verbuchten insbesondere die belgischen Zufuhren. Alle anderen Herkünfte verloren insgesamt leicht an Wert. In Frankfurt konzentrierten sich die Vermarkter der inländischen Partien auf die größeren 400/500 g Kaliber. Örtlich sorgten Werbeaktionen von kleinen und mittleren Kalibern des LEH`s für Störungen im Warenumschlag. Ansonsten harmonierte die Versorgung weitestgehend mit dem Bedarf der Kunden. Minigurken stammten weiterhin im Wesentlichen aus den Niederlanden, Deutschland und der Türkei, wobei sich die weite Preisschere der erst genannten etwas annäherte. Die einheimischen deutlich preisintensiveren verloren, niederländische gewannen an Wert. Türkische und spanische Zufuhren rundeten die Warenpalette ab.
Tomaten
Es stand ein umfangreiches Sortiment bereit. Aus den Niederlanden und Belgien trafen jetzt verstärkt Rispen- und Kirschtomaten ein, welche sich jetzt mengenmäßig an die spanischen Kandidaten annäherten. Die Türkei kompensierte mit wieder zunehmenden Zufuhren von Runden Tomaten die schwächer werdenden Importe aus Spanien und insbesondere Marokko. Fleischtomaten aus Belgien, Spanien und der Türkei komplettierten das Angebotsspektrum. Kirschrispen verschiedener Lieferländer waren meist im Fokus vor den Feiertagen. In Berlin wurden inländische Offerten für 6,- € je Kilo zügig geräumt. In Frankfurt wurden Preise von bis zu 11,- € je Kilo für die Kirsch-am-StrauchTomaten aufgerufen. Auch die 5 kg-Steige Strauchtomaten aus Franken fand ebenda für knapp 24,- € interessierte Käufer. München wurde gut von Kirsch- und Rispen-Varietäten aus Italien versorgt, auch erste Rispen aus Kroatien trafen nun ein.
Weitere Informationen
Ein größerer Posten ägyptischer Valencia im 125er-Karton und der Größe 10 wurde zu 9,50€ günstig offeriert. Inländischen Rhabarber gab es nun reichlich, was sinkende Forderungen mitbrachte. Marokkanische Steinpilze zu 40€/kg bereicherten zum Wochenschluss den Handel. Champignons waren gesucht und konnten leichte Preiszugewinne, besonders bei den „braunen“ verbuchen. Spanische Gemüsezwiebeln mussten einstandsbedingt nochmals im VK auf bis zu 37€ angehoben werden. Haushaltsware in 60/70mm und 70mm+ kam aus den Niederlanden und fand trotz aufgerufener 30- 33,50€ problemlos Käufer. Das Frankfurter Kulturgut - die „Frankfurter Grie Soß“ - verkaufte sich am Mittwoch und Donnerstag sehr flott, wer nicht vorbestellte schaute meist in die Röhre. Auch Spinat, Catalogna (ital. Löwenzahn), Petersilie und Artischocken standen in dieser Woche ganz oben auf dem Einkaufszettel.
Das anwachsende Beerenobstangebot aus dem Mittelmeerraum und dem niederländischen Behang wurde angesichts der Kälteperiode zu langsam abgewickelt und musste die Preise variabler gestalten. Kiwis aus Italien und Griechenland trafen seltener ein und notierten in gelegten und losen Sortierungen fester. Frische Gemüsezwiebeln aus Chile zeigten ein gutes Erscheinungsbild und kosteten 37€ per 25kg Sack. Deutsche Mix-Salate debütierten zu 14€ je 9ner Anzahl. Die Kurse für zahlreicher werdenden Rhabarber aus selbiger Herkunft begaben sich kontinuierlich auf Talfahrt. Großfallende spanische Artischocken wurden rege nachgefragt und erreichten einen Bonus.
Radieschen aus dem inländischen Treibhausanbau konnten ab Beginn der Woche erworben werden. Zu den hauptsächlich italienischen und belgischen Ankünften an Wirsing standen ergänzend Lieferungen aus Portugal bereit.
Das Angebot an Himbeeren und Kulturheidelbeeren aus Mittel- und Südamerika lief im Berichtszeitraum aus. Bei Dessertmelonen wird nach den Osterfeiertagen mit ersten kleineren Mengen aus Spanien gerechnet. Im chilenischen Angebot von Pfirsichen und Nektarinen ergaben sich bei saisonbedingt schwacher Nachfrage keine Preisveränderungen. Mit Einsetzen erster südwestdeutscher Freiland-Radieschen neben bereits etablierter Ware aus geschütztem Anbau gaben anfangs die Preise leicht nach; sie blieben bei freundlicher Beachtung im Ostergeschäft anschließend stabil; demgegenüber ebbte das Interesse an italienischen Herkünften ab und fanden nur noch über den Preis Beachtung. Das sowohl aus inländischer als auch aus niederländischer Produktion stammende Aufkommen an Rhabarber fiel noch eher überschaubar aus, zuletzt zogen die Forderungen wieder an. Mit ersten chilenischen Herkünften wurde der Startschuss für die Überseesaison von Gemüsezwiebeln gegeben; auch die zu Ende gehende Saison für weiße Zwiebeln aus italienischer Produktion wurde von Überseeofferten aus mexikanischer und indischer Erzeugung abgelöst. Der Handel mit Buschbohnen trat mit ersten Offerten aus italienischem Anbau sowie erneuten Lieferungen aus Marokko in eine neue Phase, zumal sich senegalesische und ägyptische Herkünfte rückläufig entwickelten und auch qualitativ des Öfteren nicht mehr überzeugen konnten. Das Eintreffen der ersten Stangenbohnen aus Spanien zeigte noch keine Auswirkungen auf die Preisgestaltung, zumal die marokkanischen Erzeugnisse besser verfügbar waren.
Äußerst reichhaltige Ankünfte von Bobby- und Stangenbohnen – oftmals Rückläufer des organisierten LEH – brachten das gewohnte Preisgefüge merklich durcheinander. Diese kamen überwiegend aus Marokko, schwankten in ihrer Güte und erlösten so zwischen 2,- € und 5,- € je Kilogramm. Die Bereitstellung von Gemüsezwiebeln aus Spanien schränkte sich spürbar ein und gab so den Importen aus Chile deutlich mehr Raum, so dass diese mit ihren 37,- € bis 40,- € je 25-kg-Sack regen Anklang fanden.
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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").
Quelle: BLE-Marktbericht KW 14/ 23
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Veröffentlichungsdatum: 13.04.2023