BLE-Marktbericht KW 9 / 20: In Berlin tauchten Wellant auf bis zu 1,40 € je kg
Noch immer dominierten einheimische Elstar, Jonagold und Braeburn das Geschehen. Von der Bedeutung her schlossen sich Pinova und Boskoop an. Die Kondition verschlechterte sich punktuell, sodass die Vertreiber gezwungen waren, ihre Aufrufe zu reduzieren. In Berlin traf dies vor allem auf Topaz zu. Dort tauchten Wellant auf, die in gelegter Aufmachung bis zu 1,40 € je kg kosteten.
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Frankreich schickte unter anderem Pink Lady und Granny Smith. Aus Italien flossen Golden Delicious und Granny Smith zu. Obwohl das Interesse dank einer verdichteten Versorgung mühelos gestillt werden konnte, verfestigten sich die Notierungen vereinzelt. Einstandsbedingt verteuerten sich etwa die französischen und italienischen Abladungen an einigen Plätzen. In Berlin generierten Clubsorten aus Italien und Frankreich aufgrund ihrer hohen Bewertungen kaum Beachtung, was sich aber nicht durchgängig negativ auf die Preise auswirkte.
Birnen
Italienische Anlieferungen prägten die Vermarktung: Es konnte auf Abate Fetel, Santa Maria und Williams Christ zugegriffen werden. Aus den Niederlanden und Belgien kamen vorrangig Conference, aus Deutschland Alexander Lucas und Xenia. Türkische Santa Maria beteiligten sich ebenso am Handel. Der Verkauf der europäischen Chargen, deren Qualität in der Regel überzeugte, erfolgte in recht ruhigen Bahnen. Der Bedarf konnte ohne Probleme befriedigt werden und die Notierungen veränderten sich deswegen nicht wesentlich. In München waren belgische Vereinsdechantsbirnen ziemlich teuer, was deren Umschlag aber nicht beeinträchtigte. Die Zuströme aus Übersee dehnten sich aus: Neben den schon bekannten Bon Chretien und Rosemarie stammten aus Südafrika inzwischen auch Abate Fetel, die in Frankfurt in 12,5-kg-Kartons angeboten wurden. Die südafrikanischen Produkte ließen sich häufig gut unterbringen, da ihre Ausfärbung vermehrt dem Kundengeschmack entsprach. Die Bewertungen verharrten oftmals auf ihrem bisherigen Niveau. Flamingo aus Südafrika sowie Carmen aus Chile ergänzten die Warenpalette. Mit einer verstärkten Verfügbarkeit der Partien von der südlichen Hemisphäre wird in der 10. KW gerechnet.
Tafeltrauben
Südafrika dominierte mit Crimson Seedless und Thompson Seedless. Die Präsenz von indischen Thompson Seedless nahm lediglich in Hamburg kräftig zu. Zufuhren aus Brasilien, Namibia und Peru komplettierten generell das Sortiment. Erste chilenische Timpson in Größe L trafen in Hamburg ein, wo sie 16,50 € je 4,5-kg-Steige kosteten. Die Versorgung schränkte sich zwar ein, genügte aber, um das Interesse zu stillen. Kernlose Beeren waren dabei am beliebtesten. Offerten mit Kern hatten es mitunter schwer, Beachtung zu generieren. In Frankfurt tauchten Rückläufer aus dem LEH auf, die am Platz nur mit Verzögerungen abgewickelt werden konnten. Insgesamt war die Nachfrage doch begrenzt, vor allem in Köln natürlich karnevalsbedingt. Die Bewertungen blieben trotzdem meist stabil. In München stiegen sie sogar mengeninduziert an. Dort waren peruanische Red Globe in 8,2-kgGebinden am günstigsten. In Berlin gab es mit Arra 15, Sweet Globe und Sugraone einige Varietäten aus Peru, daher etablierte sich eine weite Preisspanne, die von 30,- bis 35,- € je 8,2-kg-Steige reichte.
Zitronen
Spanische Primofiori dominierten augenscheinlich das Geschehen. Türkische Chargen verabschiedeten sich punktuell aus der Vermarktung. Marokkanische Artikel kosteten in Hamburg lediglich 10,- € je 10-kg-Plastikkiste mit 75 Stück. Dieser niedrigere Preis führte dort bei den spanischen Partien zu Verbilligungen. Griechische Erzeugnisse trafen einzig in Berlin ein. Bei einem ruhigen Umschlag blieben die Bewertungen häufig konstant. In München verteuerten sich die spanischen und türkischen Früchte in 5-kg-Steigen aufgrund einer beschleunigten Abwicklung.
Bananen
Für gewöhnlich war die Versorgung relativ gut auf die unaufgeregte Bedarfslage abgestimmt. Die Bewertungen hielten sich oftmals auf ihrem bisherigen Niveau. Zum einen hatten die Karnevalstage die Nachfrage ein wenig belebt, was Vergünstigungen verhinderte, die sich bis zum Wochenende hin wegen ungenügender Abnahme allerdings doch Bahn brachen. Zum anderen schränkte Fasching den Zugriff etwas ein, was dann trotz eines verminderten Zuflusses aus den Reifereien in leichte Verbilligungen mündete. Örtlich bröckelten die Notierungen der Erstmarke geringfügig ab, während die Drittmarken an der Untergrenze ihrer Preisspannen fester tendierten.
Blumenkohl
Italienische Anlieferungen herrschten vor, französische spielten eine kleine Rolle. Spanische und belgische Zuströme hatten ergänzenden Charakter. Das Interesse war nicht besonders kräftig und konnte mühelos gestillt werden. Die spanischen Artikel wurden lokal ausgelistet, da sie im Wochenverlauf immer seltener auf Beachtung stießen und sich die Kunden auf die Produkte der Konkurrenz konzentrierten. Die Preise neigten dazu, eher abzufallen als anzusteigen. Freilich waren die Veränderungen ziemlich marginal. In Frankfurt versuchten die Verkäufer zunächst, Verteuerungen durchzudrücken, was den Umschlag aber merklich eindämmte. In Hamburg mussten die Händler die Bereitstellung reduzieren, um stabile Notierungen zu sichern. Sinkende Bewertungen infolge eines zu schwachen Zuspruchs waren in Berlin zu verzeichnen.
Gurken
Die spanischen Anlieferungen schränkten sich ein, bildeten aber dennoch das Fundament des Angebotes. Von der Bedeutung her folgten niederländische, griechische und belgische Abladungen. Einheimische und französische Partien hatten allenfalls ergänzenden Charakter. Es zeichnete sich ein stetes Interesse ab, das gestillt werden konnte. Trotzdem kletterten die Bewertungen angesichts der begrenzten Verfügbarkeit nach oben. Speziell zum Wochenende hin kam es zu Verteuerungen. Vorrangig die Notierungen der großen Kaliber tendierten aufwärts. Die spanischen Produkte hatten lokal Schwierigkeiten mit ihrer Kondition, was sich selbstredend negativ auf den Umschlag auswirkte. Trotzdem vergünstigten sich bloß in München die spanischen und griechischen Offerten etwas. Sonderpreise von 0,50 bis 0,55 € je Stück belebten in Berlin den Verkauf spürbar, denn die Kunden griffen viel intensiver zu als zuvor.
Tomaten
Wie zu diesem Saisonstand gewohnt präsentierte sich das Sortiment breit gefächert. Es wurde ein uneinheitliches Geschehen beobachtet, denn die Notierungen zogen mal an oder sanken mal ab. In der Regel konnte die Nachfrage mühelos befriedigt werden, obwohl sich die Versorgung vermindert hatte. Am günstigsten waren die türkischen und marokkanischen Früchte, während man für die niederländischen und belgischen am meisten bezahlen musste. Die Unterbringung, auch die der türkischen, spanischen und italienischen Chargen, verlief häufig ohne nennenswerte Höhepunkte. Die Qualität überzeugte oftmals. Lediglich in München hatten die spanischen Artikel dahingehend Probleme, sodass sich eine weite Preisspanne etablierte. Summa summarum konnten die Vertreiber ihre Aufrufe leicht heraufsetzen, was auf den abnehmenden Zuströmen basierte.
Gemüsepaprika
Spanische Zuflüsse prägten die Szenerie, türkische und marokkanische spielten bloß eine kleine Rolle. In Frankfurt gab es niederländische Offerten, die sich zum Wochenende hin merklich verteuerten. In Köln konnte auf belgische Zufuhren zugegriffen werden. Marokkanische Importe waren zwar am billigsten, da sie hinsichtlich ihrer Güte aber ab und an Wünsche offenließen, generierten sie nicht den besten Zuspruch. Die Geschäfte gestalteten sich unaufgeregt. Die Notierungen entwickelten sich insgesamt unterschiedlich: Hier und da vergünstigten sich die gelben Partien aus Spanien, manchmal stiegen die der grünen Kultivare an. In Hamburg musste man für die türkischen Abladungen generell mehr als zuvor bezahlen.
Weitere Informationen
Frankfurt
Spanien startete die Saison von Nisperos, japanischen Wollmispeln zu 5,- € je kg. Ananas vergünstigten sich deutlich. Melonen wurden teurer. Neben Nektarinen tauchten ab Freitag auch chilenische Pfirsiche auf. Für deutschen Rhabarber der Klasse II aus Glashausanbau sollte man nur 3,- € je kg bezahlen. Für niederländische Artikel wurden 17,- bis 22,- € je 6-kg-Karton verlangt. Trotz eines schwachen Interesses hielten die Verkäufer niederländischen Bleichspargel zu 12,- € je kg bereit. Spanische grüne Stangen wurden zu 4,35 € je 500-g-Bund angeboten. Die Preise für italienisches Gemüse blieben sehr fest, so kostete Radieschen zwischen 9,- und 10,- € je Kiste mit 15 Bund. Krause Petersilie bewertete man mit 19,- € je 5 kg und Kohlrabi mit 0,60 € je Stück. Dafür bröckelten die Notierungen von Dill ab. Aus inländischen Treibhäusern trafen ab Mittwoch Bärlauch sowie glatte und krause Petersilie ein.
Hamburg
Die Preise für Pflaumen und Aprikosen aus Südafrika veränderten sich infolge einer Versorgung, die man an die Nachfrage angepasst hatte, nicht wesentlich. Erste italienische Erdbeeren kosteten 2,- € je 500-g-Schale, portugiesische 2,80 € und niederländische stolz 3,60 € je 500 g. Für Lauch aus Frankreich musste man 0,70 € je kg bezahlen. Bei einheimischem Spargel wird mit einer verspäteten regionalen Ernte gerechnet, da wegen Regens die norddeutschen Felder unter Wasser standen und durch die Winde mit Orkanstärke ergab sich kaum die Chance, die Erdhügel mit Folien abzudecken. Austernpilze aus Polen vergünstigten sich ein wenig.
München
Die Präsenz spanischer Erdbeeren nahm weiter zu, was bei einem witterungsbedingt ruhigeren Interesse zu Überhängen führte. Ebenfalls aus Spanien stammten die ersten Kulturheidelbeeren der neuen Saison, die sich qualitativ und preislich mit noch vorhandenen chilenischen Früchten messen konnten. Bei südamerikanischen Feigen pendelten sich die Notierungen aufgrund einer ausgedehnten Verfügbarkeit auf einem niedrigeren Niveau ein. Die Vermarktung von griechischem Spargel kam praktisch zum Erliegen: Nachdem der Nachholbedarf vom vorangegangenen Wochenendgeschäft gering war, fehlten wegen Ferien und Fasching ohnehin breitere Käuferschichten. Die Zulieferungen stagnierten fast. Neuerntiger spanischer Chinakohl komplettierte das inländische und polnische Sortiment. Die sehr knappen und damit teuren nordafrikanischen Buschbohnen und Stangenbohnen wurde von Importen aus dem Oman flankiert. Bei Spinat sowie bei den frischen Schnittkräutern Dill und Petersilie fiel die traditionell intensivere Beachtung nach Karneval mit kurzfristig erhöhten Bewertungen dieses Jahr aus.
Berlin
Bei Erdbeeren, meist aus Spanien, blieb die Absatzsituation schwierig. Die Nachfrage reichte für die Abladungen nicht aus. Die Güte ließ infolge der schleppenden Unterbringung oft nach, wobei vielfach auch der Reifestand von vorneherein nicht überzeugte. Preise von 0,60 bis 1,- € je 500-g-Schale waren an der Tagesordnung. Die organoleptischen Eigenschaften der griechischen Artikel zeigten sich bedeutend besser. Chilenische Kirschen mit 30 mm+ wurden zu 14,50 € je kg angeboten, was angesichts von Forderungen von 33,- € je kg für Chargen aus den USA günstig war. Aus Peru trafen inzwischen frische Feigen ein, die man zu 8,- € je 1-kg-Abpackung mit 20 Stück offerierte. Spargel generierte kaum Zuspruch. Die Stangen aus Griechenland kosteten 2,20 € je 500 g, die aus den Niederlanden 10,- € je kg. Italienische weiße Produkte mit 22 mm+ wurden zu 10,- € je kg und einheimische Partien in 12/16 mm zu 24,- € je kg umgeschlagen.
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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").
Quelle: BLE-Marktbericht KW 9/ 20
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Veröffentlichungsdatum: 05.03.2020