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BMEL: Kompetenzstelle gegen Lebensmittelverschwendung geht an den Start

10. April 2025

Energie, Wasser, fruchtbare Böden und viel Arbeit: All diese Ressourcen stecken in unseren Lebensmitteln. Lebensmittelverschwendung zu reduzieren schützt diese wertvollen Lebensgrundlagen und spart gleichzeitig bares Geld.

Um die Lebensmittelbranche bei ihrem Engagement gegen Lebensmittelverschwendung zu unterstützen und die Vernetzung zu stärken, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Kompetenzstelle zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen und -verlusten (KLAV) ins Leben gerufen.  


Bildquelle: Pixabay

Sie soll zur zentralen Ansprechpartnerin für Unternehmen und Verbände werden, um Lebensmittelverschwendung effektiv zu reduzieren. Damit greift das BMEL eine Empfehlung aus der Evaluation der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung (StLMV) auf, für die sich auch die Länder in der Verbraucherschutzministerkonferenz ausgesprochen haben.

Mit praxisnahen Informations- und Schulungsangeboten richtet sich die Kompetenzstelle besonders an Unternehmen am Anfang der Lebensmittelversorgungskette – also dort, wo die entscheidenden Weichen gestellt werden. 

Zudem organisieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KLAV den Austausch zwischen Unternehmen und Verbänden der Primärproduktion, Verarbeitung, des Lebensmittelhandels sowie der Außer-Haus-Verpflegung. So sollen Vernetzung und Best-Practice-Austausch gestärkt, Reduktionspotenziale in relevanten Bereichen identifiziert und gemeinsam an Lösungen gearbeitet werden. 

Die KLAV wird zudem den sektorenübergreifenden Dialog der BMEL-Veranstaltungsreihe „Gemeinsam gegen Lebensmittelabfälle – für eine neue Wertschätzungskette“ verstetigen. Die neue Kompetenzstelle ist ein Angebot für die Wirtschaft und wurde bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) in Gülzow in Mecklenburg-Vorpommern eingerichtet.

Weitere Informationen sind zur KLAV sind hier verfügbar. 

Laut Statistischem Bundesamt fielen in Deutschland 2022 rund 10,8 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an. Dazu gehören neben Speiseresten und nicht verkauften Lebensmitteln auch nicht essbare Bestandteile wie Nuss- und Obstschalen, Strünke und Blätter, Kaffeesatz oder Knochen. 

Die Primärproduktion hat daran einen Anteil von 2 Prozent (0,2 Mio. Tonnen), in der Verarbeitung fallen 15 Prozent (1,6 Mio. Tonnen) an, im Handel 7 Prozent (0,8 Mio. Tonnen) und bei der Außer-Haus-Verpflegung 18 Prozent (2 Mio. Tonnen). Der Großteil der Lebensmittelabfälle entsteht mit 58 Prozent (6,3 Mio. Tonnen) in privaten Haushalten. 

Hintergrund:

Die Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung (StLMV) wurde 2019 beschlossen mit der Maßgabe, sie nach fünf Jahren zu überprüfen. Dazu wurde eine prozessbegleitende Evaluation ausgeschrieben und an ein Projektkonsortium vergeben.

Die Evaluation orientierte sich an der Struktur der StLMV mit den vier Handlungsfeldern (Politischer Rahmen, Prozessoptimierung in der Wirtschaft, Verhaltensänderungen bei allen Akteuren, Potenziale Forschung und Digitalisierung) und fokussierte auf die dadurch bewirkten Veränderungen. 

Der Abschlussbericht zieht eine positive Bilanz: Die Maßnahmen und Aktivitäten der StLMV hätten Wirkung gezeigt. Durch die Gremienstruktur konnten Akteure verschiedener Ebenen, Bereiche und Sektoren verknüpft werden mit dem Ziel, Datengrundlagen zu verbessern sowie effektive und effiziente Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen und -verlusten zu identifizieren. 

Zur weiteren Optimierung der Strategie wird neben der Einrichtung einer sektorenübergreifenden Kompetenzstelle unter anderem empfohlen, die an Verbraucherinnen und Verbraucher gerichtete Informationsoffensive Zu gut für die Tonne! zu verstetigen und weiterzuentwickeln sowie den Austausch zwischen Bund und Ländern zu stärken. Beides ist ebenfalls bereits in die Wege geleitet worden.

Den Abschlussbericht der Prozessevaluation finden Sie als Kurzfassung hier

Zudem gibt es eine Langfassung.

 

Quelle: BMEL

 

Veröffentlichungsdatum: 10.04.2025

Schlagwörter

KLAV, BMEL, Kompetenzstelle, Lebensmittelverschwendung, Start