Bundesminister Özdemir zeichnet Projekte gegen Lebensmittelverschwendung aus
Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat am Freitag in Berlin herausragende Projekte zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ausgezeichnet.
Foto © BMEL/ Florian Gaertner/Photothek.net
Mit dem Zu gut für die Tonne!–Bundespreis würdigt das Bundesministerium kreative Lebensmittelretterinnen und -retter mit innovativen Ideen und Pioniergeist. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zum Schutz der natürlichen Ressourcen und des Klimas. Denn die Lebensmittelproduktion beansprucht Boden, Wasser, Energie oder Treibstoff und ist mit Emissionen verbunden. Bis ein Kilogramm Äpfel im Supermarktregal liegt, sind beispielsweise 820 Liter Wasser geflossen. Um ein Kilogramm Käse herzustellen, werden mehr als 5.000 Liter benötigt.
Bundesernährungsminister Cem Özdemir: "Wir wollen, dass mehr Lebensmittel dort landen, wo sie hingehören: auf den Teller. Das heißt im Umkehrschluss: Wir müssen es schaffen, dass wertvolle Nahrung nicht in der Tonne, im Trog oder Tank verschwinden. Angesichts der multiplen Krisen, die wir gerade erleben, ist diese Aufgabe drängender denn je. Der sorgsame Umgang mit Ressourcen - besonders mit unseren Lebensmitteln – geht uns alle an: Politik, Wirtschaft sowie Verbraucherinnen und Verbraucher. Unsere Preisträgerinnen und Preisträger führen uns vor Augen, dass es überall im Alltag Möglichkeiten gibt, Lebensmittel zu retten und damit auch das Klima zu schützen. Einige der Projekte und Unternehmen gehen sogar noch darüber hinaus und versorgen Wohnungslose mit warmen Mahlzeiten oder stiften einen Teil ihrer Erlöse. Vielen Dank für Ihren großen Einsatz und Ihr Engagement!"
Insgesamt wurden rund 100 Bewerbungen für den Bundespreis eingereicht. Daraus hat die achtköpfige Jury unter Vorsitz von Bärbel Dieckmann, ehemalige Präsidentin der Welthungerhilfe, 16 Projekte als Finalisten ausgewählt. Der Preis wird verliehen in den Kategorien:
Landwirtschaft und Produktion,
Handel,
Gastronomie,
Gesellschaft und Bildung,
Digitalisierung.
Die Gewinner des Zu gut für die Tonne!–Bundespreises 2022 sind:
Kategorie Landwirtschaft & Produktion
Kultimativ GmbH: Heldenbrot (Konstanz, Baden-Württemberg)
Das "Heldenbrot"-Team betrachtet Brotreste als Rohstoff mit großem Zukunftspotential: Das Unternehmen kauft übriggebliebenes Brot bei Bäckereien an und verarbeitet es zunächst zu Brotgranulat. Dieses kann dann in einer Vielzahl von Produkten zum Einsatz kommen und einen großen Teil herkömmlicher Zutaten wie zum Beispiel Mehl ersetzen.
Kategorie Handel
Marktschwärmer Deutschland (Equanum GmbH): Onlineshop trifft regionalen Bauernmarkt (Berlin)
Die Initiative Marktschwärmer Deutschland betreut von Berlin aus die Onlineplattform, auf der bundesweit regionale Erzeuger saisonale Lebensmittel anbieten. Kunden können den vorbestellten Einkauf wöchentlich in sogenannten Schwärmereien in ihrer Nachbarschaft abholen.
Kategorie Gastronomie
Community Kitchen Food GmbH: Community Kitchen München (München, Bayern)
Montags bis freitags sowie sonntags bietet die Community Kitchen im Münchener Stadtteil Neuperlach frische Mahlzeiten aus geretteten Lebensmitteln an. Ihr Ziel ist, Lebensmittelverschwendung zu verringern und so zum Klimaschutz beizutragen, ein Bewusstsein für die Thematik in der Öffentlichkeit zu schaffen, Bedürftigen Mahlzeiten zu ermöglichen und Menschen zusammenzubringen.
Kategorie Gesellschaft & Bildung
WERTvoll macht Schule gUG: Lebensmittel WERTschätzen in der Schule (Fürth, Bayern)
Auf der Plattform der Fürther Bildungsinitiative WERTvoll macht Schule stellen erfahrene Lehrkräfte lehrplankonforme Unterrichtsmaterialien kostenlos zur Verfügung. Eine aktuelle Unterrichtseinheit vermittelt sechs- bis zwölfjährigen Schülerinnen und Schülern grundlegendes Wissen und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten in punkto Lebensmittelwertschätzung.
Kategorie Digitalisierung
Friedhold GmbH: Friedhold (Visselhövede, Niedersachsen)
Das Start-up Friedhold ermöglicht es landwirtschaftlichen Betrieben aus dem deutschsprachigen Raum, unkompliziert einen digitalen Hofladen zu errichten. Der so organisierte Vorverkauf bewahrt wertvolle Lebensmittel vor der Tonne, da Produkte wie Fleisch oder Gemüse verkauft werden noch bevor die Tiere geschlachtet werden und das Gemüse geerntet wird.
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Quelle: BMEL
Veröffentlichungsdatum: 24.10.2022