Bundesministerin Klöckner: Freier Handel bedeutet Ernährungssicherung - auch und gerade in Krisenzeiten
G20-Agrarminister beraten in Sondersitzung und wollen Handel und Lieferketten in der Corona-Krise stärken. Die Corona-Pandemie ist keine nationale, sondern eine globale Krise. In Deutschland sind wir gut mit Grundnahrungsmittel versorgt. Doch um die Ernährungslage auf der ganzen Welt zu stabilisieren, muss es gelingen, die weltweiten Lieferketten funktionsfähig zu halten und die wirtschaftlichen Folgen der Krise für Landwirte und Verbraucher, gerade in den ärmeren Regionen, abzumildern. Hier ist Solidarität gefragt.
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In einer Sondersitzung berieten die Agrarministerinnen und Agrarminister der G20-Staaten sowie hochrangige Vertreter internationaler Organisationen heute, wie der Handel und damit die Ernährung der Menschen weltweit nachhaltig gesichert und auch für die Zukunft krisenfest gestaltet werden kann.
Bundesministerin Klöckner: Freier Handel bedeutet Ernährungssicherung – auch und gerade in Krisenzeiten
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, warnte davor, den globalen Handel mit Lebensmitteln zu beschränken: „Freier Handel bedeutet auch und gerade in Krisenzeiten Ernährungssicherung.“ Deshalb habe sich Deutschland auch dafür eingesetzt, dass sich alle G20-Staaten dazu bekennen, Exportrestriktionen nur im Ausnahmefall vorzunehmen. „Dieses Bekenntnis ist wichtig – gerade in dieser Krisensituation, in der wir alle von einer arbeitsteiligen Land- und Ernährungswirtschaft profitieren“, betonte Klöckner. Freier Handel könne dabei auch einen entscheidenden Beitrag leisten, den Hunger und die Einkommenssituation in den ärmeren Regionen der Welt zu verbessern.
Die Ministerin machte dabei deutlich: „Wir brauchen eine regional verankerte Landwirtschaft in Deutschland, die uns ausreichend mit guten und hochwertigen Nahrungsmitteln versorgt – genauso wie den Export und die Einfuhr von Produkten. Nur der Handel sichert die gewohnte Vielfalt auf unseren Tellern. Und ohne stabile Lieferketten kann Handel nicht funktionieren. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich die Systemrelevanz der Land- und Ernährungswirtschaft dabei auch für Deutschland.“
Folgende Ziele wurden in einem gemeinsamen Kommuniqué vereinbart
- Aufrechterhaltung der Lieferketten: Exportrestriktionen sollen nur als Notfallmaßnahmen unter engen Voraussetzungen möglich sein und nur dann, wenn sie verhältnismäßig, transparent, übergangsweise und konform zu den Regeln der Welthandelsorganisation WTO sind.
- Förderung der Markttransparenz: Das G20-Agrarmarktinformationssystem AMIS muss gestärkt werden. Nur so kann der internationale Lebensmittelmarkt kontinuierlich beobachtet und rechtzeitig gegengesteuert werden.
- Sicherstellung der Lebensmittelversorgung: Engere Zusammenarbeit der G20-Agrarminister und verstärkte Kooperation mit dem Privatsektor.
- Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung und -verlusten.
- Unterstützung der Landwirte und Menschen im ländlichen Raum, vor allem von kleinen und mittelständischen Unternehmen, unter Beachtung der Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.
- Kontinuierliche Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen wie der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen FAO.
- Weiterführung der engen Kooperation der G20-Agrarminister zur ständigen Anpassung der COVID-19 Maßnahmen.
Das vollständige Kommuniqué finden Sie hier.
Quelle: BMEL
Veröffentlichungsdatum: 23.04.2020