Coldiretti zu Mercosur: Abkommen lässt EU-Landwirte fallen und finanziert südamerikanische Unternehmen
„Die Haltung der Italienischen Regierung zu Mercosur ist wichtig, um zu verhindern, dass Agrar-Lebensmittel als Verhandlungsmasse behandelt werden. Sie betont abermals, dass das Abkommen ohne gegenseitige Regelungen nicht ratifiziert werden kann“, so Coldiretti und Filiera Italia in einem Kommentar zu den Worten der Italienischen Premierministerin, Giorgia Meloni, über die Notwendigkeit, dass „das Abkommen auch der EU-Landwirtschaft konkrete Garantien und Wachstumsmöglichkeiten bietet“, ohne die Italien die Unterzeichnung nicht unterstützen wird.
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„Neben dem Schaden, den das Abkommen dem Sektor zufügen wird, wird auch die Entscheidung der EU verhöhnt, 1,8 Milliarden EUR bereitzustellen, um südamerikanische Landwirte bei ihrem grünen und digitalen Wandel erleichternd zu unterstützen, während etwas mehr als die Hälfte (eine Milliarde) für EU-Agrarunternehmen reserviert ist, um die Probleme zu bewältigen, die ihnen durch das Abkommen entstehen könnten.“
Coldiretti führt weiter aus: „In der Praxis wird einerseits in die Mercosur-Landwirtschaft investiert, was die Delokalisierung der Lebensmittelproduktion fördert, und andererseits wird eine „Abwrackprämie“ für EU-Unternehmen reserviert, die ihre Türen schließen müssen.“
Coldiretti und Filiera Italia sind grundsätzlich nicht gegen Handelsabkommen, „aber der aktuelle Entwurf öffnet die Tür für unlauteren Wettbewerb und birgt das Risiko, auch die Gesundheit der Verbraucher zu gefährden.“
Coldiretti und Filiera Italia weisen weiter darauf hin: „Denken Sie an den massiven Einsatz von Pestiziden, die in der EU verboten sind. Schwerwiegend sind auch die gravierenden Verletzungen der Arbeitnehmerrechte und die Ausweitung der Fälschung italienischer Lebensmittel, wobei die Herkunftsbezeichnungen „Made in Italy“ nicht ausreichend geschützt sind.“ Das Abkommen in seiner aktuellen Form, so Coldiretti und Filiera Italia, „erfüllt nicht die Mindestanforderungen zum Schutz der EU-Landwirtschaft und der globalen nachhaltigen Entwicklung.“
Quelle: Coldiretti
Veröffentlichungsdatum: 07.01.2025