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Demeter-Delegiertenversammlung 2022 & Entwicklungsbericht Für eine wesensgemäße Bienenhaltung und bio(dynamische) Landwirt:innen von morgen

11. April 2022

Auf ihrer hybrid organisierten Versammlung am 5. und 6. April 2022 haben Demeter-Delegierte die neuen Verbandsstrukturen weiter konsolidiert und mit dem Entwicklungsbericht auf die Arbeit in Bund und Regionen von 2021 geschaut. Klar wird: Auch über den Verband hinaus ist gerade in der jetzigen Situation mehr staatliches Engagement für Nachhaltigkeit in der landwirtschaftlichen Bildung und Ausbildung vonnöten.

Foto © Demeter
Foto © Demeter

Vor Ort in Berlin und zuhause in den Betrieben fassten die aus Regionen und Fachgruppen gewählten Delegierten Beschlüsse in der hybrid durchgeführten Delegiertenversammlung zur Verbandsentwicklung und Richtlinien.  

Richtlinien-Profilschärfung für wesensgemäße Bienenhaltung

Demeter-Delegierte bekennen sich zu wesensgemäßer Bienenhaltung und haben daher die Produktion von Gelee Royal ausgeschlossen - denn dieses wird unter Bedingungen hergestellt, die das Bienenvolk in einem Zustand von Dauerstress halten: Für die Herstellung des Gelee Royal wird die Königin entnommen – und damit fehlt dem Bienenvolk der Orientierungspunkt. Zudem haben sie entschieden, dass es in Zukunft Demeter-Propolis und Propolis-Tinktur geben soll, sofern auch Biodynamic Federation – Demeter International dem Antrag zustimmt.  

Weitere Beschlüsse beziehen sich auf die Konsolidierung der neuen Bund-Regionen-Struktur sowie Anpassungen in den Richtlinien. So wird es in Zukunft möglich sein, Nuss-Nougat-Creme in Demeter-Qualität herzustellen – und es wird eine Demeter-Richtlinie für Spirituosen entwickelt.  

Gemeinsam stark – der Demeter-Entwicklungsbericht 2021

Zur Delegiertenversammlung erschien der neue Demeter-Entwicklungsbericht 2021*: Unter dem Motto „Gemeinsam stark“ steht dort die neue Verbandsstruktur im Fokus: Ein lebendiger Organismus aus einem Bundesverband und fünf starken Landesverbänden. 2021 war kein einfaches Jahr für viele Demeter-Erzeuger:innen. Wetterextreme und Überschwemmungen führten mitunter zu Ernteausfällen und Ertragseinbußen. Positiv hingegen hat sich die Biodynamische Ausbildung entwickelt, trotz Pandemie und erschwerten Bedingungen bei den Präsenzseminaren: Aktuell befinden sich 348 Auszubildende auf 181 Betrieben in der Ausbildung im Biologisch-Dynamischen Landbau – bei einer sehr ausgewogenen 50/50 Quote von Frauen zu Männern.

Zu dieser Entwicklung kommentiert Demeter-Vorstand Alexander Gerber: „Der Ausbau und die Entwicklung der Ausbildung für den Ökolandbau ist wichtiger denn je: Die aktuellen Krisen zeigen, dass wir ein resilientes Ernährungssystem nicht mit Intensivierung, sondern nur mit nachhaltigen und ökologischen Lösungsansätzen erreichen können. Hierfür wird qualifizierter Nachwuchs gebraucht. Die Bundesregierung hat das wichtige Ziel gesetzt, dass 30 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen unter Biorichtlinien bewirtschaftet werden sollen. 30 Prozent Bio kann nur gelingen, wenn auch 30 Prozent der Mittel für landwirtschaftliche Bildung, Forschung und Ausbildung in Wissensvermittlung für den Ökolandbau fließen! Die biodynamische Ausbildung zeigt das große Interesse von jungen Menschen für Ausbildungen mit klarem Bezug zu Nachhaltigkeit. Im Rahmen einer erneuerten Strategie für den Ökolandbau müssen zukünftig auch staatliche Berufsschulen und Universitäten bessere Angebote für eine Ausbildung im Ökolandbau machen.”  

Der komplette Bericht: https://www.demeter.de/organisation/entwicklungsbericht

Quelle: Demeter

Veröffentlichungsdatum: 11.04.2022

Schlagwörter

Demeter, Delegiertenversammlung, Entwicklungsbericht