DFHV: Chaos bei EU-Verpackungsvorschriften
In Anbetracht der zunehmenden Komplexität der Abläufe und Kosten trafen sich Branchenexperten für die Nachhaltigkeit von Frischprodukten am 21.10.2022 online zum Webinar unseres Dachverbandes Freshfel Europe zum Thema Verpackungsgesetzgebung. Die Veranstaltung brachte die vielen Schwierigkeiten ans Licht, mit denen der Frischobst- und Gemüsesektor bei der Durchsetzung der nationalen Verpackungsvorschriften in der EU konfrontiert ist, so der Deutsche Fruchthandelsverband e.V. (DFHV).
Foto © DFHV
Maßgeblich ist dabei die unterschiedliche Umsetzung der EinwegKunststoffrichtlinie durch die Mitgliedstaaten. Die Fruchtbranche ist zunehmend frustriert darüber, dass die fehlende EU-Harmonisierung der Verpackungsvorschriften im Binnenmarkt die Nachhaltigkeitsbemühungen des Sektors sowohl auf ökologischer als auch auf wirtschaftlicher Basis behindert. Freshfel Europe appelliert an die EU-Institutionen, bei der laufenden Überarbeitung der Richtlinie über Verpackungen und Verpackungsabfälle ein höheres Maß an EUHarmonisierung sicherzustellen.
Die Marktteilnehmer im Frischebereich sind zudem verärgert über die Diskriminierung des Sektors bei einigen nationalen Rechtsvorschriften, die im Vergleich zu anderen Lebensmittelsektoren kürzere Übergangsfristen vorsehen.
Hinzu kommen nationale Vorschriften, die nachteilige Auswirkungen auf die Qualität und Sicherheit von frischem Obst und Gemüse haben. Und auf EU-Ebene ergibt sich eine mangelnde Kohärenz mit anderen EU-Nachhaltigkeitszielen im Rahmen des Europäischen Green Deal, wie etwa der Vermeidung von Lebensmittelabfällen.
Quelle: DFHV Newsletter aktuell 10/2022
Veröffentlichungsdatum: 03.11.2022