DLG-Feldtage als Informationsplattform für Robotik
Dem Ackerbau steht die größte landtechnische Revolution seit 100 Jahren bevor. Der schleichende Übergang zum fahrerlosen Feldroboter hat bereits begonnen. Die Frage; ob Ackerflächen in Zukunft von autonomen Maschinen bewirtschaftet werden, ist längst mit „Ja“ beantwortet. Ein Fachbeitrag von Ulrich Lossie, DEULA-Nienburg
Ein Feldroboter "Dino" der Firma Naio Technologies. Foto © DLG
Jetzt ist nur noch unklar, wann wird diese Technik flächendeckend anzutreffen sein. Hier wird es große regionale Unterschiede geben, wobei Deutschland durch seine hochtechnisierte Landtechnik sicherlich eine Vorreiterrolle einnehmen wird. Gleichzeitig sind die rechtlichen Rahmenbedingungen in Europa aber schwerer zu lösen wie in vielen anderen Ackerbauregion der Welt. Für Hersteller autonomer Landtechnik stellt sich also die Frage: Wann wird in den unterschiedlichen Absatzmärkten welche Technik im großen Umfang nachgefragt werden?
Die Verteilung von Gold- und Silbermedaillen zur Agritechnica zeigt den Trend deutlich auf. Von den 17 Prämierungen gingen fünf in Richtung Feldrobotik bzw. Teilautomatisierung einer Feldarbeit. Die großen Landtechnikhersteller und viele kleinere Startups arbeiten zurzeit an serienreifen Systemen.
Alle Projekte eint zurzeit noch das Thema Sicherheit. Da es schwierig sein dürfte, Roboter wie eine Kuhherde einzuzäunen, wird mit sogenannten „virtuellen Zäunen“ gearbeitet. Verlässt das Fahrzeug die Schlaggrenze, wird ein Notstopp ausgelöst. Sollten im Schlaginneren unbekannte Hindernisse erkannt werden, muss der Roboter ebenfalls stoppen. Hierfür eignen sich sogenannte Lidar-Sensoren (Light detection and ranging) am besten. Dieses auf Lasertechnik basierende Verfahren kann Hindernisse auch auf größere Distanzen sicher erfassen.
Die Kernfrage der rechtlichen Zulassung für autonome Maschinenkonzepte bleibt allerdings auch weiterhin bestehen. Laut europäischer Maschinenrichtlinie ist eine Gefährdung sicher auszuschließen. Für eine unbeaufsichtigte Maschine im Feldeinsatz wird daher von den Herstellern ein Sicherheitssystem benötigt. Zusätzlich können Fahrgeschwindigkeit, Antriebsleistung und Einsatzgewicht begrenzt werden. In diesem Zusammenhang sind noch viele Fragen ungeklärt. Besucher der DLG-Feldtage finden hier eine gute Möglichkeit sich mit den Herstellern über mögliche Lösungen auszutauschen.
Im „DLG-Special Feldgemüse“ präsentieren sich mehrere Hersteller im Praxiseinsatz bei einer moderierten Maschinenvorführung. Unter anderem werden die marktverfügbaren Systeme von Naio Technologies (Frankreich) und Agrointelli (Dänemark) zu sehen sein. Naio arbeitet mit einem rein elektrischen Antrieb, während der Robotti von Agrointelli über einen dieselelektrischen Antrieb verfügt.
Quelle: DLG - Fachbeitrag von Ulrich Lossie, DEULA-Nienburg
Veröffentlichungsdatum: 31.05.2022
Genetisch veränderte Tomaten könnten neue Quelle für Vitamin D sein