DRV: Die deutsche Agrarwirtschaft spürt die Auswirkungen des Corona-Virus im Export und auf dem Binnenmarkt
Die Genossenschaften im Grünen Sektor spüren die Auswirkungen des neuartigen Corona-Virus. "Unsere Mitgliedsunternehmen sind in weltweite Handelsströme eingebunden. Wenn die Logistik nicht mehr reibungslos funktioniert, merken das zuerst die Exporteure leicht verderblicher Waren wie Fleisch, Milch und Milchprodukten sowie Obst und Gemüse", sagte DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp, während einer Pressekonferenz in Berlin.
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Die Folgen der Corona-Infektionen machten deutlich, wie sensibel der internationale Handel sei. "Das zeigt, welch elementare Bedeutung die Grundversorgung mit Lebensmitteln im eigenen Land hat", mahnte Holzenkamp an.
Die Nachfrage sei unverändert hoch und damit auch keine großen Preiseinbrüche zu erwarten, erläuterte Holzenkamp: "Allerdings ist das Kontingent an Kühlcontainern begrenzt. Diese gehen voll beladen auf die Reise, in China und Hongkong kommt es aber derzeit zu Verzögerungen beim Löschen der Ladung. In der Folge hängen die Container fest und stehen nicht für frische Ware zur Verfügung. Die Lieferströme geraten aus dem Takt."
Auch der europäische Binnenmarkt ist bedeutend für deutsche Agrarprodukte. "Italien ist zweitwichtigste Exportdestination für deutsche Milchprodukte; Ware im Wert von rund 1,3 Milliarden Euro geht dorthin. Bislang spüren wir hier noch keine Auswirkungen", nannte Holzenkamp ein Beispiel.
Im Inland hatte der Lebensmitteleinzelhandel zuletzt kurzzeitig insbesondere Gemüse und Kartoffeln, aber auch Milch und Milchprodukte bei seinen genossenschaftlich orientierten Lieferanten verstärkt nachgefragt. Der Raiffeisenverband wertet dies als Folge der stärkeren Bevorratung vieler Deutscher. Holzenkamp: "Unsere genossenschaftlich orientierten Unternehmen waren in der Lage, die erhöhte Nachfrage kurzfristig zu bedienen. Das zeigt, das genossenschaftliche Lieferketten auch in solchen Drucksituationen bestens funktionieren."
Quelle: DRV
Veröffentlichungsdatum: 11.03.2020