Erster Saisonhöhepunkt zu Ostern
In Deutschland ist wieder Spargelzeit. Pünktlich zu Ostern stiegen die Erntemengen unter den Folienabdeckungen. Dazu haben vor allem die sonnigen Tage Ende März beigetragen. Noch gibt es regionale Unterschiede im Angebot, aber das wird sich in den kommenden Wochen ändern, heißt es in einer Meldung von Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI.
Bildquelle: Shutterstock.com
Die Nachfrage nach Spargel war in den zurückliegenden Wochen bereits stärker als in den Vorjahren. Was bringen die kommenden Wochen?
Gemessen an der Anbaufläche ist Spargel in Deutschland das Gemüse Nummer 1. Auf gut 22.400 ha wurde im vergangenen Jahr Spargel geerntet, auf weiteren 3.470 ha standen Junganlagen, die noch nicht in der Ernte waren. Gegenüber den Vorjahren wurde der Spargelanbau in Deutschland 2020 eingeschränkt. Gerade zu Saisonbeginn fehlten aufgrund der Corona-Pandemie Arbeitskräfte in den Betrieben, so dass nicht auf allen Flächen geerntet werden konnte. Auch die teils niedrigen Preise in den Jahren 2018 und 2019 haben dazu geführt, dass die Anbaufläche in Deutschland eingeschränkt wurde. Die tatsächliche Erntemenge hängt dann stark vom Witterungsverlauf während der Saison ab. Im vergangenen Jahr wurden deutschlandweit knapp 118.000 t Spargel geerntet und damit rund 10 % weniger als im Jahr zuvor.
Startpreise bleiben länger hoch
In den vergangenen beiden Jahren sind die durchschnittlichen Großhandelsabgabepreise für deutschen Spargel schon kurz nach Saisonstart schnell gesunken. In diesem Jahr blieben die Preise für einen längeren Zeitraum auf hohem Niveau stabil. Ende März war deutscher Spargel an den Großmärkten rund 62 % teuer als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Das sind gute Voraussetzungen für den weiteren Saisonverlauf, auch wenn die Preise bei steigenden Erntemengen nach Ostern sinken werden.
Insgesamt war das Angebot an den Großmärkten kurz vor Ostern nicht allzu groß. Die Mengen, die in Deutschland geerntet wurden, gingen in der Direktvermarktung meist den direkten Weg vom Erzeuger zum Verbraucher. Auch im weiteren Saisonverlauf hat der Einkauf von Spargel direkt beim Erzeuger im Vergleich mit Gemüse insgesamt einen überdurchschnittlichen Anteil. Die Importe waren kurz vor Ostern überwiegend in den Angebotsaktionen des Lebensmitteleinzelhandels gebunden.
Wie geht es weiter am Spargelmarkt? Schon in den vergangenen Wochen haben mehr private Haushalte Spargel gekauft als in den Vorjahren. Nach Ostern wird sich zeigen, ob die starke Nachfrage weiter Bestand hat. Mit steigenden Erntemengen wird deutscher Spargel auch im Lebensmitteleinzelhandel mehr Präsenz zeigen. Eine große Unbekannte bleibt in dieser Saison erneut die Gastronomie. Aktuell ist nicht absehbar, wann und in welchem Umfang Restaurants wieder öffnen können. Auch wenn die privaten Verbraucher wie im vergangenen Jahr mehr Spargel kaufen, fehlt mit der Gastronomie doch ein wichtiger Absatzkanal.
Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 31.03.2021)
Veröffentlichungsdatum: 06.04.2021
Schweiz: Bio auf Erfolgskurs - Wuchs 2020 um knapp 20 Prozent