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Europäische Unternehmen fordern konsequente Gentechnik-Kennzeichnung

04. September 2024

István Nagy, derzeitiger EU-Ratsvorsitzender für Landwirtschaft und Fischerei, traf sich für die Übergabe des Offenen Briefes „Lebensmittelwirtschaft für Wahlfreiheit“ mit Vertretern der Unternehmensinitiative zum Gespräch, berichtet das Agrarische Informationszentrum (AIZ).


Bildquelle: Pixabay

Exakt 376 Unternehmen der Lebensmittelbranche aus 16 EU-Ländern haben den Brief unterzeichnet; darunter 61 Unternehmen aus Österreich.

Mit dabei bei der Initiative sind so renommierte Branchengrößen wie die REWE Group, der drittgrößte Lebensmittelhändler der EU, das führende Handelsunternehmen in Österreich, SPAR Österreich, Europas größter Drogeriemarkt, dm-drogerie markt, die weltweit größte Biosupermarktkette Biocoop und zahlreiche Lebensmittelhersteller aus Österreich.
 
Ungarns Landwirtschaftsminister und derzeitiger EU-Ratsvorsitzender für Landwirtschaft und Fischerei, István Nagy nimmt den Offenen Brief von Gunther Weiss, Bereichsverantwortlicher Qualitätsmanagement, Alnatura GmbH entgegen.
 
Europaweit sehen sich Unternehmen durch die Pläne der EU-Kommission zur Deregulierung der sogenannten neuen Gentechnik (NGT) in ihrer unternehmerischen Freiheit bedroht. Deshalb appellieren sie an den EU-Agrarministerrat, sich für Transparenz, Wahlfreiheit und faire Wettbewerbsbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette einzusetzen.
 
Stellvertretend für die unterzeichnenden Unternehmen übergab Gunther Weiss, Leiter Qualitätsmanagement bei Alnatura den Offenen Brief persönlich an den Minister. Im Gespräch konnten Weiss und Alexander Hissting, Geschäftsführer vom Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) die Anliegen der Unternehmensinitiative vermitteln. 

Minister Nagy nahm den Offenen Brief sehr positiv auf. Er bedankte sich bei der Übergabe und im anschließenden Gespräch für die Initiative und zeigte sich bereit, die Anliegen der Unternehmen zu unterstützen, er könne die Bedenken nachvollziehen und stehe voll und ganz hinter den Forderungen. Parallel wurde der Brief an die weiteren EU-Agrarminister:innen versandt.
 
Forderungen: Kennzeichnung, Rückverfolgbarkeit, Koexistenz- und Haftungsregeln
 
Die unterzeichnenden Unternehmen begrüßen die vom EU-Parlament geforderte Kennzeichnungspflicht und Rückverfolgbarkeit für alle mit NGT hergestellten Produkte und fordern den EU-Agrarministerrat auf, sich dieser Position anzuschließen.

Um weiterhin „Ohne Gentechnik“ produzieren und Wahlfreiheit gewährleisten zu können sowie einen fairen Wettbewerb in der europäischen Lebensmittelbranche zu sichern, sind jedoch zusätzliche weitreichende Maßnahmen notwendig. 

Die Unterzeichner:innen verlangen neben der Pflicht zur Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit auch verlässliche Nachweismethoden, EU-weit verbindliche, national und regional angepasste Koexistenz-Maßnahmen, Haftungsregeln gemäß dem Verursacherprinzip und einen Entschädigungsfonds für unvermeidbare Kontaminationen.
 
Der Zeitpunkt für den Offenen Brief ist günstig. Die EU-Agrarminister:innen konnten sich bisher auf keine gemeinsame Position zu den Deregulierungsplänen der EU-Kommission einigen. Erst wenn dies geschehen ist, kann der für ein EU-Gesetzgebungsverfahren notwendige Trilog beginnen.
 
Stellvertretend für alle Unterzeichnenden machen Persönlichkeiten der europäischen Lebensmittelwirtschaft in ihren Statements deutlich, welche Konsequenzen eine Neuregulierung in der geplanten Form für ihr Unternehmen und für Verbraucher:innen hätte und welche Forderungen sie stellen.
 
Markus Kaser, SPAR Österreich, Vorstand: „Ohne verpflichtende Kennzeichnung von jeglicher Gentechnik in Lebensmitteln gibt es keine Transparenz und damit keine Wahlfreiheit am SPAR-Regal. Dabei sind wir nicht gegen technischen Fortschritt per se, sondern für die Wahlfreiheit der Kund:innen.“ 


Quelle: AIZ.info

Veröffentlichungsdatum: 04.09.2024

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