Faire Märkte Schweiz: Preispolitik in der Schweiz ist nicht Nachhaltig
Künstlich hohe Preisdifferenzen reduzieren die Konkurrenzfähigkeit von Bioprodukten gegenüber Standardsortimenten beträchtlich. Ebenso liegt eine unfaire Wertschöpfungsverteilung vor, indem Bäuerinnen und Bauern kaum an den höheren Preisen beteiligt werden, obwohl sie die eigentlichen Erbringer der Nachhaltigkeitsleistungen sind. Das belegt der am 9. Oktober veröffentlichte Preismonitor von Faire Märkte Schweiz (FMS), den die Fachhochschule Nordwestschweiz entwickelt hat.
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Der Preismonitor zeigt: Die heutigen Preisrelationen verunmöglichen den vom Bund geforderten Wandel zu nachhaltigen Ernährungssystemen.
Die Lancierung des neuen Preismonitors von Faire Märkte Schweiz ermöglicht es, die Preisbildung in den Nahrungsmittelmärkten in Zusammenhang mit der Nachhaltigkeits- und Fairnessdebatte zu diskutieren. Aufgrund der Ergebnisse darf gemäss FMS die Preispolitik der beiden Grossverteiler als Nachhaltigkeit-Leaders kritisch hinterfragt werden: Die künstlich hohen Preisdifferenzen und die unfaire Wertschöpfungsverteilung wird durch die bestehende Marktmacht der beiden Grossverteiler begünstigt. Denn dies erlaubt einerseits hohe Verkaufspreise und macht sich andererseits im Preisdruck auf die Produzenten bemerkbar.
Die Grundlage für den Preismonitor, dessen Resultate heute publiziert wurden, hat die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) im Auftrag von Faire Märkte Schweiz (FMS) entwickelt. Er bringt in Zusammenhang mit der Nachhaltigkeits- und Fairnessdiskussion Licht in die Preisgestaltung und gibt Antworten, wie es um die Konkurrenzfähigkeit von Nachhaltigkeitsprodukten gegenüber Standardprodukten steht: Wie sehen die Preisrelationen aus? Werden die Preise nach den effektiven Kosten kalkuliert? Werden die Produzentinnen und Produzenten von Bioprodukten mit finanziellen Anreizen belohnt? Mit dem Monitor lassen sich zudem Aussagen zur Marktmacht ableiten.
Der neue Preismonitor umfasst Produkte aus diversen Sortimentsbereichen der beiden Grossverteiler. In einer ersten Phase werden neben den Preisen von Fleischprodukten auch diverse Milchprodukte, Eier, Gemüse, Kartoffeln und Obst erfasst. Der Monitor basiert auf aktuellen Marktzahlen und wird zukünftig alle drei Monate neu berechnet.
Quelle: Faire Märkte Schweiz
Veröffentlichungsdatum: 12.10.2023
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