EU-Lieferkettengesetz Fairtrade Deutschland: Koalitionsvertrag legt Basis für fairen Aufbruch
Bekenntnis zu existenzsichernden Löhnen weltweit, Unterstützung für EU-Lieferkettengesetz: Der Koalitionsvertrag der Ampelparteien lässt aus Sicht von Fairtrade auf mehr Fairness hoffen. Nun müssen Taten folgen.
Der von den Ampel-Parteien ausgehandelte Koalitionsvertrag legt aus Sicht von Fairtrade Deutschland die Basis für einen fairen Neustart in der Politik. Im Vertrag ist etwa der Einsatz für „faire und formelle Arbeitsbedingungen sowie existenzsichernde Löhne weltweit“ festgeschrieben. Es ist das erste Mal, dass sich eine Bundesregierung dazu bekennt. Ferner heißt es im Vertrag: „Wir wollen den regelbasierten Freihandel auf Grundlage von fairen sozialen, ökologischen und menschenrechtlichen Standards stärken“.
Die Koalitionspartner unterstützen zudem ein „wirksames EU-Lieferkettengesetz, basierend auf den UN-Leitprinzipien Wirtschaft und Menschenrechte“. Die neue Bundesregierung will zudem die öffentliche Beschaffung und Vergabe „wirtschaftlich, sozial, ökologisch und innovativ ausrichten“. Künftige EU-Handelsabkommen sollen anhand effektiver Nachhaltigkeitsstandards neu ausgerichtet werden.
Damit werden wesentliche Forderungen der Fair-Handels-Bewegung berücksichtigt, die im Vorfeld der Bundestagswahl in einem „Fairsprechen“ formuliert wurden. Das „Fairsprechen“ wurde von allen Spitzenkandidaten unterschrieben – auch vom künftigen Bundeskanzler Olaf Scholz. „Wir setzen uns weltweit für nachhaltige Entwicklung, den Kampf gegen Hunger und Armut, Klimagerechtigkeit, Biodiversität und für eine sozial-ökologische Wende ein“, heißt es ebenfalls im Dokument – dies wird von Fairtrade Deutschland ausdrücklich begrüßt.
„Der Koalitionsvertrag lässt auf mehr Fairness in Wirtschaft und Handel hoffen“, sagt Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von Fairtrade Deutschland. „Jetzt müssen allerdings Taten folgen. Die neue Bundesregierung muss nach einem nachhaltigen Kompass handeln und effektiv für mehr Gerechtigkeit im globalen Handel sorgen. Wir sind gerne zur Zusammenarbeit bereit.“ Klima und soziale Gerechtigkeit seien die größten Herausforderungen unserer Zeit und müssen dringend angegangen werden, so Overath.
Quelle: Fairtrade Deutschland
Veröffentlichungsdatum: 26.11.2021