BLE-Marktbericht KW 03/ 21 Frankfurt: Erdbeeren aus Marokko und Griechenland flotter vermarktet
Äpfel: Einheimische Offerten dominierten das Geschehen. Allen voran konnte auf Elstar, Jonagold, Tenroy und Boskoop zugegriffen werden. Jonagold verloren an Relevanz und auch Wellant spielten örtlich eine eingeschränktere Rolle als zuvor. Die Qualität überzeugte nicht durchgängig, so litten Rubinette und Topaz unter Abbauerscheinungen, was sich negativ auf deren Absatz auswirkte.
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Prinzipiell konnten die Vertreiber ihre bisherigen Aufrufe bestätigen. Dies war bei den italienischen und französischen Chargen ebenfalls zu beobachten, die hinsichtlich ihrer Güte kaum Wünsche offenließen. Granny Smith und Golden Delicious aus Italien sowie Pink Lady und Granny Smith aus Frankreich herrschten in diesem Sektor vor. Italienische Red Delicious verabschiedeten sich zunehmend aus dem Geschäft. Sehr selten kam es zu Verteuerungen, die auf reduzierten Zufuhren basierten. Zuflüsse aus den Niederlanden und dem Kosovo rundeten die Vermarktung mit geringen Mengen ab.
Birnen
Weiterhin bestimmten italienische Abate Fetel und Santa Maria die Szenerie. Williams Christ gleicher Herkunft ergänzten. Aus der Türkei stammten vorrangig Santa Maria und nachgeordnet Deveci. Die Verfügbarkeit von einheimischen Xenia verminderte sich. Die Saison von Conference aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien befand sich vor ihrem Abschluss. Summa summarum konnte der Bedarf gedeckt werden, obwohl sich die Versorgung etwas begrenzt hatte, denn das Interesse war nicht besonders stark ausgeprägt. Großkalibrige Früchte standen im Mittelpunkt, Artikel mit kleineren Durchmessern entwickelten sich manchmal zum Ladenhüter. Die Bewertungen veränderten sich nicht wesentlich. In Berlin vergünstigten sich die italienischen Partien infolge eingeengter Unterbringungsmöglichkeiten.
Orangen
Bei den Blondorangen verloren spanische Navelina an Bedeutung, während die Präsenz von Navel kräftig anwuchs. Washington Navel aus der Türkei gewannen ebenso an Relevanz wie Salustiana aus Spanien. Das Sortiment verbreiterte sich mit der Ankunft erster ägyptischer Salustiana und Navel. Die Wichtigkeit türkischer Navelina und marokkanischer Navel verringerte sich augenscheinlich. Italienische Navel komplettierten das Angebot. Die Güte überzeugte in der Regel. Die Nachfrage konnte ohne Schwierigkeiten befriedigt werden, obwohl sich die Anlieferungen reduziert hatten. Die Preise verharrten oftmals auf ihrem bisherigen Niveau. Lediglich München berichtete von Verteuerungen, ausgelöst durch eingeschränkte Zufuhren. Bei den Blutorangen dominierten italienische Moro vor Tarocco. Spanische Cara Cara rundeten die Warenpalette ab. Die Bewertungen zogen wegen einer freundlichen Beachtung meist an. Inzwischen tauchten spanische Sanguinelli auf, die in Frankfurt zu 1,55 € je kg flott vermarktet wurden und in Köln 1,75 € je kg kosteten.
Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Bei den Clementinen überragten spanische Clemenules von der Menge her alles. Daneben gab es Clemenlate gleicher Herkunft. Wenige marokkanische und italienische Abladungen ergänzten das Geschehen. Im Sektor der Mandarinen überwogen spanische Offerten: Nadorcott, Tango und Clemenvilla. Israelische Orri standen aus qualitativer Sicht an der Spitze und waren daher am teuersten. Aus Marokko stammten Afourer, die in Hamburg 15,- € je 10-kg-Packstück kosteten. Für marokkanische Nour brauchte man in der Hansestadt nur 12,- € je 10 kg zu bezahlen. In Berlin trafen am Freitag erste Nadorcott aus Marokko ein. Die Zugänge von türkischen Murcott weiteten sich aus, was sich jedoch nicht grundsätzlich auf deren Notierungen auswirkte. Diese blieben auch bei den übrigen Varietäten häufig stabil, obwohl sich das Interesse dank des nasskalten Wetters durchaus intensiviert hatte. In Köln verzeichnete man fallende Bewertungen bei den spanischen Clementinen und den israelischen Mandarinen. In München hingegen stiegen die Preise von Orri aus Israel infolge leicht ausgedehnter Unterbringungsmöglichkeiten. Die Saison von türkischen Satsumas befand sich offenkundig vor ihrem Abschluss.
Zitronen
Spanische Primofiori dominierten das Angebot, welches türkische Anlieferungen abrundeten. Die Verfügbarkeit harmonierte nur selten mit der Nachfrage, denn mal war sie zu üppig und manchmal zu knapp. Dies spiegelte sich auch bei den Preisen wider, die in Frankfurt und Hamburg abbröckelten und in München anzogen. In Köln und Berlin bestätigten die Notierungen ihr bisheriges Level. In der Hauptstadt tauchten einige griechische Partien auf, die zu 15,- € je 14-kg-Abpackung flott aufgenommen wurden.
Blumenkohl
Verstärkte italienische Anlieferungen herrschten vor, französische waren nur selten vorzufinden. Zugänge aus Belgien, Griechenland und Spanien ergänzten. Da sich die Verfügbarkeit etwas ausgedehnt hatte, konnte der Bedarf leichter gedeckt werden als in der 2. KW. Dazu trug auch bei, dass 8er-Steigen inzwischen häufiger zu kriegen waren. Die Notierungen bröckelten meist ab, spätestens ab Mittwoch. Dennoch befriedigte die Abwicklung nicht immer.
Salat
Bei Eissalat wuchs die Präsenz türkischer Importe merklich an. Dies hatte postwendend Auswirkungen auf die dominierenden spanischen Chargen, deren Preise zum Sinkflug ansetzten. Teilweise halbierten sie sich, und trotzdem erreichten sie nicht das Niveau der noch günstigeren türkischen Konkurrenz. Die Kunden griffen jedoch gerne beim Eissalat zu, was wiederum den Verkauf von Kopfsalat beeinträchtigte. Dieser stammte vorrangig aus Belgien, Italien und Frankreich. Die Vertreiber waren oftmals gezwungen, ihre bisherigen Forderungen nach unten zu korrigieren, was die Unterbringung aber nicht unbedingt beschleunigte. Der Umschlag von Bunten Salaten aus Frankreich, Belgien und Italien verlief offenkundig in ruhigen Bahnen. Die Bewertungen veränderten sich in Frankfurt und Hamburg nicht wesentlich, während sie in Köln anstiegen und in München abfielen. Endivien aus Italien waren in München am Freitag begehrt. Die Notierungen bestätigten in der Regel das Level der 2. KW, da sich Angebot und Nachfrage die Waage hielten. Die Qualität von Feldsalat verbesserte sich in Frankfurt sukzessive, weshalb die Vermarkter ihre Aufrufe nach und nach auf bis zu 11,- € je kg anhoben.
Gurken
Die Versorgung mit Schlangengurken weitete sich insgesamt gesehen aus. Vor allem die spanischen Artikel verstärkten ihre Bedeutung. Griechische, belgische und niederländische Partien komplettierten das Geschehen. Verschiedentlich standen die kleineren Kaliber nur aus Spanien bereit. In Hamburg tauchten belgische Produkte mit 500 g+ zu 15,- € je 12er-Abpackung auf. Der Bedarf konnte einfacher gedeckt werden als zuvor. Die hohen Bewertungen der 2. KW bröckelten für gewöhnlich daraufhin leicht ab, auch da der LEH weniger Menge abnahm. Lediglich in Berlin beharrten die Händler infolge des begrenzten Sortimentes auf den festen Forderungen. Minigurken kamen aus den Niederlanden, der Türkei und Spanien. Die Notierungen tendierten aufwärts, obwohl sich die Versorgung ausgedehnt hatte. Eine überzeugende Güte sowie punktuell eine knappe Verfügbarkeit wurden hierfür als Gründe genannt.
Gemüsepaprika
Spanische Offerten dominierten, türkische und marokkanische komplettierten die Geschäfte. Die Anlieferungen hatten sich ausgedehnt und genügten, um das Interesse zu stillen. Die Notierungen tendierten häufig abwärts, da die Unterbringungsmöglichkeiten kleiner als die Versorgung waren. Die fehlende Abnahme der Gastronomie und Caterer konnte man anhaltend spüren und so bröckelten die Preise spätestens zur Wochenmitte ab. Wenigstens in München beschleunigte sich der Umschlag. Lediglich in Köln und Berlin verharrten die Bewertungen infolge begrenzter Mengen auf bisherigem Niveau.
Weitere Informationen
Erdbeeren aus Marokko und Griechenland ließen sich wieder etwas flotter vermarkten. Dies lag an der verbesserten Ausfärbung und am ansprechenden Aroma. Neben südafrikanischen Aprikosen waren inzwischen auch chilenische verfügbar: Der 3-kg-Karton sollte 12,50 € kosten. Auberginen und Zucchini blieben teuer. Günstigere marokkanische Importe an Zucchini konnten somit in ungewöhnlich großen Umfang abgewickelt werden. Die Bewertungen von Speisekürbissen zogen an. Beim Weißkohl war der flache Typ gesucht; dessen Preise stiegen um 10 bis 15 %. Frischer Knoblauch aus Ägypten generierte eine freundliche Beachtung. Bei Möhren standen erstmalig seit Jahren türkische orange und violette Partien als Alternative bereit.
Aprikosen aus Südafrika in den Kalibern L bis XXL kosteten zum Saisonauftakt 38,- bis 42,- € je 4,2-kg-Packstück. Das verhaltene Interesse an schwarzen und roten Pflaumen aus Südafrika wirkte sich dank einer sorgfältigen Disponierung nicht auf die Bewertungen aus. Maracujas aus Kolumbien brachte man zu 22,- € je 3-kg-Steige unter. Für erste griechische Erdbeeren sollten 2,60 € je 500-g-Schale gezahlt werden. Violette Artischocken aus Italien wurden zu 8,80 € je 8er-Sortierung veräußert.
Neben marokkanischen Buschbohnen tauchten inzwischen auch Importe aus dem Senegal auf. Lauchzwiebeln aus Spanien gesellten sich zu den inländischen, ägyptischen und italienischen Partien. Belgische Auberginen wurden tageweise als Alternative zu der italienischen Ware offeriert. Preislich tat sich dadurch aber nichts.
Die Zufuhren von südeuropäischen Erdbeeren gerieten durch die tiefen Temperaturen in den Anbaugebieten immer mehr ins Stocken. Die Notierungen stiegen bei schwacher Aufnahme jedoch nur leicht an. Verteuerungen bei Ananas basierten auf eingeschränkten Zuflüssen aus Westafrika. Spanische Kakis verloren an Relevanz. Witterungsbedingt verbesserten sich die Absatzchancen von Grapefruits aus den USA und der Türkei. Rosenkohl erfreute sich reger Nachfrage. Während bei spanischen Zucchini und dem meisten übrigen Fruchtgemüse die Bewertungen sanken, waren Auberginen knapp und hochpreisig. Reichliche Buschbohnen und Stangenbohnen aus Marokko wurden von bloß sporadisch per Luftfracht eingetroffenen ägyptischen Buschbohnen ergänzt. Im anhaltend ruhigen Geschäft mit Zwiebeln blieben insbesondere die großen Kaliber unter Druck. Lauch verbilligte sich.
Die festen Bewertungen von Auberginen und Zucchini aus Italien und Spanien hatten Bestand. Ausgedehnte Werbeaktionen des organisierten LEH manifestierten dies. Trotzdem erwies sich dessen Bevorratung als überdimensioniert, sodass Rückläufer und Klasse-II-Partien wieder an den Platz kamen und so dort die reguläre Vermarktung verzerrten.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 03/ 21
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Veröffentlichungsdatum: 28.01.2021