Grüne Woche 2024: Nachhaltige Landwirtschaft auch ohne Subventionen? ErlebnisBauernhof zeigt die Zukunft der deutschen Agrarbranche
Die deutsche Landwirtschaft steht seit einigen Wochen wegen der gekürzten Agrarsubventionen und den daraus resultierenden "Bauernprotesten" im Fokus der Medien. Dabei stellen nicht die reduzierten Subventionen das Hauptproblem für die Agrarindustrie dar. Vielmehr beschäftigt sie die mangelnde Planungssicherheit und fehlende langfristige Perspektiven für eine nachhaltige Zukunft. Landwirte wissen schlichtweg nicht, wie es weitergeht. Themen, die auch die Gesamtbevölkerung betreffen.
Joachim Rukwied (Bauernpräsident) im Gespräch mit Ralf Lenge (John Deere) zu alternativen Antriebsstoffen auf der Grünen Woche 2023. Foto © Forum Moderne Landwirtschaft e.V. / Annette Birkenfeld
Lea Fließ, Geschäftsführerin vom Forum Moderne Landwirtschaft, hebt hervor, dass die aktuellen Demonstrationen der Landwirtinnen und Landwirte den dringenden Gesprächsbedarf zwischen der Agrarbranche, der Politik und der Gesellschaft verdeutlichen. Die Agrarwirtschaft befinde sich in einem Transformationsprozess zu einer modernen und klimaneutralen Landwirtschaft. Dafür müssten die Agrarbetriebe bereits vor den angekündigten Subventionen einen Spagat schaffen: klimafreundlich sein und zeitgleich ökonomisch bleiben. Innovative Verfahren seien sehr kosten- und zeitintensiv und mit hohem bürokratischem Aufwand verbunden. Ein Beispiel ist die Einführung von alternativen erneuerbaren Antriebsstoffen.
Ein zentrales Thema, das auch auf dem ErlebnisBauernhof vom 19. bis 28. Januar im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin 2024 diskutiert wird. Unter dem Motto "Ernährung sichern. Natur schützen." bietet das Forum Moderne Landwirtschaft einen Ort für den direkten Austausch von Landwirtschaft, Politik und Gesellschaft. Unter anderen werden auch Bundesagrarminister Cem Özdemir und der Bauernpräsident Joachim Rukwied auf der Messe erwartet.
Biogas, Pflanzenöl und Strom: Erneuerbare Antriebsenergien als Alternative zum Agrardiesel
Nicht nur wegen der angekündigten Kürzungen der Agrardiesel-Subventionen werden alternative Antriebe für Landmaschinen immer wichtiger. Die deutsche Landwirtschaft will nachhaltiger und klimaneutraler werden, deshalb entwickeln auch immer mehr Landmaschinenhersteller innovative Technologien, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Auf dem ErlebnisBauernhof können Besucherinnen und Besucher vier Traktoren mit unterschiedlichen Lösungen für Agrardieselalternativen besichtigen:
New Holland präsentiert einen Traktor, der mit Biomethan betrieben wird. John Deere und Claas zeigen, dass auch Biokraftstoffe wie Pflanzenöl ein möglicher Ersatz für Diesel sein können. Und Fendt hat einen E-Traktor entwickelt, der mit einer Batteriekapazität von 100 kWh rund fünf Stunden auf dem Feld arbeiten kann. Durch innovative, klimafreundliche Mobilitätskonzepte wären Landwirtinnen und Landwirte in Zukunft nicht mehr nur auf Agrardiesel angewiesen und könnten mit den neuen Technologien einen entscheidenden Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gehen.
Das Forum Moderne Landwirtschaft bietet unter anderem mit dem ErlebnisBauernhof eine Plattform zum Austausch aller Akteure an. Ob aus dem Stall oder vom Feld - auf dem ErlebnisBauernhof treffen sie auf echte Landwirtinnen und Landwirte. Die AgrarScouts informieren über aktuelle landwirtschaftliche Themen und berichten von ihrem Alltag auf dem Hof.
Gemeinsam mit mehr als 35 Partnerorganisationen aus der Agrarbranche, wird gezeigt, wie es der Landwirtschaft in Deutschland gelingt, unsere Ernährung mit hochwertigen, bezahlbaren Lebensmitteln zu versorgen. Und gleichzeitig den CO2-Fußabdruck zu reduzieren und unseren Naturhaushalt zu schützen. Die deutsche Landwirtschaft befindet sich im Wandel und steht in einem Spannungsfeld zwischen Innovationen, Bürokratie, Klimawandel. Mehr Effizienz bei gleichzeitig mehr Nachhaltigkeit und der Wiederherstellung der Natur. Aktuelle Unsicherheiten, wie extreme Wetterbedingungen oder politische Entscheidungen, erschweren jedoch eine langfristige Planung. Eine umweltbewusste Landwirtschaft benötigt planungssichere Rahmenbedingungen und die Unterstützung aus der Bevölkerung und der Politik.
Verleihung Innovationspreis im Rahmen der Eröffnung des ErlebnisBauernhofs
19. Januar, 10:30 - 12:00 Uhr, Messe Berlin, Halle 3.2 Stand 229 / Studiobühne
Seien Sie dabei, wenn innovative Akteure der Branche für ihre Beiträge zur nachhaltigen Landwirtschaft ausgezeichnet werden.
Auf der Bühne: Cem Özdemir (Landwirtschaftsminister), Lea Fließ (Geschäftsführerin Forum Moderne Landwirtschaft), Joachim Rukwied (Bauernpräsident), Kai Wegner (Regierender Bürgermeister Berlin), Dr. Mario Tobias (Messe Berlin), Dr. Christian von Boetticher (Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V.), sowie die Finalisten des Innovationspreises.
Quelle: Forum Moderne Landwirtschaft e.V.
Veröffentlichungsdatum: 17.01.2024
Die Migros bleibt 2023 umsatzstark und klare Nummer 1 der Schweiz