BLE-Marktbericht KW 31/ 20 In Frankfurt erreichten Karotten neue Höchstbewertungen
Kirschen: Der überwiegende Teil des Angebots kam aus Deutschland, vielfach schon aus Lagerung, denn nur noch aus den ausgesprochen späten Anbaugebieten floss frische Ware zu. Die südeuropäische Saison ging zu Ende. Die türkischen Anlieferungen reduzierten sich allmählich. Dies geht aus dem "BLE-Marktbericht KW 31/ 20" hervor.
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Mitteleuropäische Herkünfte komplettierten die Geschäfte in einem marginalen Umfang. Die Nachfrage stellte schlichtweg zufrieden und bewirkte somit einen zügigen Absatz. Durch die verminderte ausländische Konkurrenz konzentrierte sie sich zusehends auf die inländischen Abladungen. Bei hervorragenden Qualitäten konnten daher Verteuerungen etabliert werden. Es tauchten jedoch auch Produkte auf, die aufgrund von organoleptischen Schwächen wie z. B. einer fortgeschrittenen Reife mittels Vergünstigungen schnell abgegeben werden mussten. Lokal trafen aus der Türkei bloß die eher unbeliebten kleinfallenden Partien in 24 mm oder 24 mm+ ein, die bereits ab 2,25 € je kg veräußert wurden.
Birnen
Die Importe aus Übersee verloren stetig an Relevanz, obschon sie ungebrochen den Handel beherrschten. Die frühen italienischen Früchte wie Limonera, Carmen oder Santa Maria rückten jedoch in der Beachtung der Kunden nach oben. Frankreich schickte ausschließlich Dr. Jules Guyot. Mit dem Absatz waren die Verkäufer meist zufrieden. Daher beließen sie ihre Forderungen für gewöhnlich auf dem bisherigen Niveau. Kleine Sortierungen entwickelten sich vielfach zu Ladenhütern, denn in diesem Sektor fehlte immer noch der übliche Bedarf der Caterer und Tagesstätten. Die einheimische und belgische Saison wurde eingeläutet: Inländische Williams Christ brachten bis zu 1,70 € je kg, Clapps Liebling bis zu 1,50 je kg. Erste belgische Conference kosteten 1,60 € je kg.
Tafeltrauben
Die Produktpalette aus Italien weitete sich kontinuierlich aus. Spanien geriet dadurch unter Druck und ins Hintertreffen. Ägypten büßte an Bedeutung ein. Dafür starteten Sultana aus der Türkei in die Vermarktung. Die vorrangigen italienischen Victoria und Black Magic wurden zunehmend von kernlosen Kultivaren wie Red Globe oder Sugraone komplettiert. Die Nachfrage zeigte sich von ihrer lebhaften Seite und war dem verdichteten Angebot sehr wohl gewachsen. Die Spannengrenzen der Preise drifteten auseinander wegen divergierender organoleptischer Eigenschaften. Partien mit Kern oder zu grünen Beeren gab man recht billig ab. Ansprechende kernlose Markenware erzielte indessen schnell mal 20,- € je 5-kg-Steige. Erste türkische Sultana wurden ab 2,- € je kg veräußert, da sie teilweise noch zu grasig schmeckten und auch genauso aussahen. Italienische Michele Palieri begannen ihren Vertrieb zu 1,75 € je kg und französische Alphonse Lavallée zu 2,95 € je kg.
Aprikosen
Das Kampagnenende näherte sich. Hauptsächlich fand man türkische und französische Importe vor. Die Zufuhren aus Spanien und Italien waren leicht rückläufig, die aus Deutschland relativ gering. Ergänzungen vom Balkan blieben zum Schluss aus. Das Interesse ließ zwar sukzessive nach, doch der Zufluss an optimalen Offerten konnte dieses nicht immer völlig stillen. In der Folge stiegen die Notierungen oftmals an. Dem gegenüber mussten aber auch Vergünstigungen gewährt werden, da sich die Chargen mit Güteschwächen vermehrt häuften. Einheimische Bergeron lockten örtlich mit einer intensiven Ausfärbung und einem fabelhaften Aroma, weshalb sie bis zu 4,75 € je kg einbrachten.
Pfirsiche und Nektarinen
Die Versorgung war fortlaufend überschaubar. Die dominierenden Mengen aus Spanien und Italien zeigten erste leichte Einschränkungen. Kleinfruchtige Offerten spielten kaum eine Rolle. Die türkische Kampagne begann mit recht harten Früchten. Doch diese wussten durchaus mit Aroma und Süße zu überzeugen. Frankreich bediente wie gewohnt den Premiumsektor. Das unaufgeregte bis sehr lebhafte Interesse sicherte bei der eher knappen Verfügbarkeit in der Regel konstante Notierungen. Ein Anheben der Bewertungen hatte keinen Bestand, da hierdurch die Abnahme gehemmt wurde. Die wenigen französischen Chargen blieben teuer. Türkische Artikel erzielten 7,- bis 9,- € je 4-kg-Steige.
Bananen
Ganz der Saison gemäß bewegte sich die Nachfrage in ruhigen Bahnen. Ferienzeit und Sommerwetter hatten den Verkauf verlangsamt. Da die Lieferungen aus den Reifereien aber genügend mit den Absatzmöglichkeiten harmonierten, blieben die Notierungen vielfach unverändert. Manchmal war die Order derart unaufgeregt, dass man die Forderungen für die Erstmarke reduzieren musste. Lokal konnten sich die Bewertungen der Drittmarken wieder befestigen.
Blumenkohl
Neben den einheimischen Chargen vertrieb man in einem marginalen Umfang belgische und niederländische Offerten. Der Jahreszeit entsprechend verlief der Handel eher leblos ab. Die hohen Temperaturen verminderten das Interesse. In der Folge mussten Verbilligungen gewährt werden. Hier und da verbesserte sich daraufhin die Beachtung ein wenig. Örtlich passte das Angebot fast perfekt zum Bedarf. In dem Falle verharrten die Bewertungen auf einem konstanten Niveau.
Salat
Deutsche Abladungen von Eissalat beherrschten einem Monopol ähnlich den Markt, niederländische Partien tauchten einzig in Frankfurt auf. In der Regel etablierten sich Vergünstigungen. Diese basierten zum einen auf einer unbefriedigenden Abnahme, zum anderen auf gesunkenen Einständen, die umgehend an die Kunden weitergegeben wurden. Neben dem inländischen Kopfsalat stellte man in geringem Umfang auch belgischen bereit. Die Intensität des Warenzustroms korrelierte hinlänglich mit dem des -abflusses. Daher verblieben die Preise oftmals auf einem kaum veränderten Level. Die Bunten Salate aus dem Inland generierten für gewöhnlich einen genügenden, verschiedentlich einen verdichteten Zugriff. Wegen der ausgedehnten Verfügbarkeit konnten jedoch keine Verteuerungen erzielt werden. Lediglich in Frankfurt zogen die Notierungen etwas an. Endivien und Römersalat ergänzten das Sortiment.
Gurken
Bei Schlangengurken prägten die inländischen Anlieferungen die Geschäfte und die belgischen sowie niederländischen Importe komplettierten sie. Allein in Berlin dominierten niederländische Angebote. Die Versorgung wuchs an. Die Bewertungen tendierten nach unten. Das kam dem Absatz durchaus zugute. Manchmal fiel die Bevorratung derart optimal aus, dass die Verkäufer ihre Forderungen auf dem bisherigen Niveau fixieren konnten. Hauptsächlich im Norden verursachte die kühle Witterung eine Verknappung, die am Freitag sogar Wege für Verteuerungen freimachte. Minigurken stammten vorrangig aus Deutschland, zu einem Drittel bloß aus den Niederlanden. Die inländischen Erzeugnisse mussten billiger veräußert werden. Die Zufuhren aus den Niederlanden orientierten sich jedoch am Bedarf und notierten somit stabil.
Tomaten
Auf dem Markt ging es nicht sehr lebhaft zu. Dennoch war man einigermaßen zufrieden. Verschiedentlich konnten die Vertreiber, zum Beispiel für Rispenware, ihre Forderungen sogar anheben, zumal sich an einigen Plätzen die Verfügbarkeit verringert hatte. Das galt vereinzelt auch für Fleischtomaten. Dem gegenüber verdichtete sich der Zufluss aus den Beneluxländern, was zu Verbilligungen zwang. Anderswo drängte eine Vielzahl von Partien mit schwacher Kondition selbst bei neu eintreffenden Chargen zu niedrigeren Bewertungen. Kirschrispen brauchten diesen Trend nicht zu fürchten und vermochten sich hier und da zu verteuern. Punktuell streben dank einer intensivierten Abnahme die die Notierungen zum Wochenende hin nochmals nach oben.
Gemüsepaprika
Nach wie vor beherrschten die niederländischen Produkte den Handel. Die türkischen Importe waren vor allem im Sektor der grünen Erzeugnisse wichtig. Die Präsenz der spanischen Angebote wuchs etwas an, was nur selten in Vergünstigungen mündete. Generell blieben die Preise hoch oder tendierten sogar weiter nach oben. Inländische Artikel benötigten zuweilen Verbilligungen, um mehr Beachtung zu generieren. Lokal verschärften polnische Abladungen die Konkurrenzsituation.
Weitere Informationen
Beerenobst stand ganz oben auf der Einkaufsliste. So wurden stabile Himbeeren und Brombeeren sehr flott geräumt. Stachelbeeren, Johannisbeeren und die Kulturheidelbeeren waren aber genauso stark nachgefragt. Wassermelonen gab es trotz moderater Notierungen im Überhang. Deutscher Zuckermais in der 30-Stück-Mehrwegsteige wurde zu 18,- € offeriert. 2er-Packungen kosteten 1,- bis 1,20 €. Buschbohnen und Stangenbohnen trafen in größerem Umfang am Platz ein. Um die Abnahme zu forcieren, senkte man die Preise. Lauch vergünstigte sich. Die 10-kg-Kiste brachte überwiegend zwischen 9,50 und 11,- €. Karotten erreichten neue Höchstbewertungen, sowohl in loser als auch in gebündelter Aufmachung. Die immensen Anlieferungen von Pfifferlingen konnte man nur über niedrigere Forderungen einigermaßen schnell vermarkten.
Da der Erntezeit bei den inländischen Kulturheidelbeeren überschritten wurde, kam es zu einer Angebotsreduzierung und die Notierungen stiegen. Zufuhren aus Polen mit bestechendem Erscheinungsbild komplettierten günstig die Geschäfte. Kernlose Wassermelonen gelangten wieder mehr in den Fokus des Verbrauchers. Somit konnten die Vertreiber ihre Forderungen anheben. Das Kilo kostete zum Wochenschluss je nach Sortierung bis zu 0,85 €. Die angewachsenen Abladungen an Zucchini stießen auf ein verdichtetes Interesse. Durch die intensivierten Erträge verbilligten sich deutsche Buschbohnen auf 1,60 bis 1,80 € je kg. Pfifferlinge aus Polen, Russland, Weißrussland und Litauen waren in genügendem Maße verfügbar. Die abschwächenden Bewertungen lagen im Durchschnitt zwischen 7,- und 8,25 € je kg.
Der witterungsbedingt ausgesprochen lebhafte Handel mit Wassermelonen aus dem Mittelmeerraum blieb weiterhin bestehen. Frischfeigen aus derselben Region trafen fortlaufend auf gute Beachtung. Die Bereitstellung von inländischem Beerenobst verringerte sich und verzeichnete nachfrageinitiiert aufwärtsstrebende Notierungen. Die Bewertungen von Zwiebeln sanken; besonders spürbar war dies bei österreichischen Zulieferungen. Frischerbsen wie auch Buschbohnen und Stangenbohnen wurden zu stabilen Preisen vermarktet. Der Absatz von Brokkoli ließ sich durch Vergünstigungen kaum vergrößern. Weißkohl und Rotkohl waren in ausgedehntem Umfang vorrätig. Steinpilze und Pfifferlinge verbilligten sich.
Das breite Angebot an Melonen aus dem Mittelmeergebiet wurde beherrscht von einem starken Mengen- und Preisdruck. Speziell an den ruhigen Verkaufstagen in der Wochenmitte kam es zu unvermeidbaren Verbilligungen. Mit dem Start ansehnlicher polnischer Auberginen zu 1,25 € je kg mussten niederländische Erzeugnisse günstiger abgegeben werden.
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Quelle: BLE-Marktbericht KW 31/ 20
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Veröffentlichungsdatum: 06.08.2020