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Interpoma 2022: Award-Gewinner im Rahmen der Eröffnung prämiert

18. November 2022

Im Rahmen der Eröffnungsfeier der zwölften Auflage von Interpoma, der Weltleitmesse der Apfelwirtschaft, die von Donnerstag,17. bis Samstag, 19. November in der Messe Bozen stattfindet, wurden die Gewinner des Interpoma Awards ausgezeichnet, der in diesem Jahr dem hochaktuellen Thema der Wassereinsparung im Apfelanbau gewidmet ist.

Foto © Interpoma 2022
Foto © Interpoma 2022

Die zwölfte Auflage der einzigen Apfelfachmesse weltweit wurde am Mittwochabend feierlich eröffnet. Bis Samstag, 19. November erwarten 490 Aussteller - davon 30% aus dem Ausland aus 17 verschiedenen Ländern – tausende Fachbesucher aus der ganzen Welt in der Messe Bozen und machen die Landeshauptstadt Südtirols wieder für drei Tage zur Welthauptstadt des Apfels. Im Scheinwerferlicht des gestrigen Eröffnungsabends standen die Gewinner des Interpoma Award 2022. Der Wettbewerb wurde in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik der Freien Universität Bozen und der italienischen Obst- und Gartenbauwissenschaftlichen Gesellschaft (SOI) organisiert und widmete sich einem für den Apfelsektor wichtigen Thema: Im Fokus standen dieses Jahr innovative Technologien zur Optimierung des Wassermanagements im Apfelanbau, die Wassereinsparungen ermöglichen und den Ertrag oder die Qualität der Früchte verbessern. Eine Jury aus internationalen Experten unter dem Vorsitz von Prof. Massimo Tagliavini (Freie Universität Bozen) hat zwei Gewinner ausgewählt, ein Unternehmen und ein Start-up, und eine besondere Erwähnung vergeben.

Gewinner der Kategorie „Unternehmen“

Der Gewinner in dieser Kategorie ist das polnische Unternehmen Inventia sp. z o.o. mit dem System Agreus®. Agreus® wurde als das umfassendste und benutzerfreundlichste System gewürdigt, das eine präzise Steuerung des Bewässerungsmanagements auf Grundlage der Wasserverfügbarkeit im Boden und der klimatischen Parameter ermöglicht. Zu seinen Hauptmerkmalen gehören solarbetriebene Sensoren, drahtlose Übertragung, eine individuell anpassbare App, eine Alarmbenachrichtigung bei Bewässerungsbedarf und die Möglichkeit, den Bewässerungsprozess automatisch zu steuern. Darüber hinaus bietet das System Werkzeuge für das Bewässerungsmanagement, die Frostkontrolle und die Simulation der Entwicklung von Krankheitserregern.

Besondere Erwähnung in der Kategorie „Unternehmen“

Die besondere Erwähnung geht an das System Plantection des Südtiroler Unternehmens Nika. Das System hat sich als praktische Bewässerungssteuerung für größere landwirtschaftliche Betriebe oder genossenschaftliche Bewässerungssysteme erwiesen, bei denen die Komplexität des Systems und die Betriebssicherheit entscheidend sind. Hervorzuheben sind die modulare Architektur, die Möglichkeit der Integration von Sensoren und Zählern sowie die Benutzerfreundlichkeit.

Gewinner der Kategorie „Start-up“

Die Auszeichnung in der Kategorie "Start-up" ging an das intelligente Bewässerungssystem ODIS von ODISolutions mit Sitz in Bozen. Das System wurde als sehr vielversprechend eingestuft, da es mehrere Sensoren - sowohl für Umweltvariablen als auch für den Zustand der Pflanzen - in eine vielseitige, cloudbasierte App integriert, die es den Landwirten ermöglicht, den Wasserstatus ihrer Obstanlagen zu überwachen und das Bewässerungssystem zu steuern.

Die Apfelernte in Europa…

Im Laufe des Abends gab es auch Gelegenheit, sich über den aktuellen Stand der internationalen Apfelernte zu informieren. Philippe Binard von der World Apple and Pear Association WAPA gab einen Überblick über die Apfelproduktion in Europa. Die geschätzte Gesamternte in der EU beläuft sich auf 12.201.000 Tonnen: Polen ist mit 4.750.000 Tonnen (23,02 %) das führende Erzeugerland und liegt damit über dem Niveau der letzten Saison, gefolgt von Italien mit 2.054.000 Tonnen (22,51 %) und Frankreich mit 1.391.000 Tonnen (21,48 %).

…in Italien…

Alessandro Dal Piaz, der Direktor des Verbandes italienischer Apfelproduzenten Assomela, sprach über die Situation in Italien: „Die Gesamtproduktion in Italien entspricht ziemlich genau der der letzten beiden Saisonen. Während die Mengen in Südtirol und im Trentino im Vergleich zu den Vorjahren leicht zurückgegangen sind, haben Venetien und Piemont dies mit einem leichten Anstieg kompensiert, auch wenn ein großer Teil dieser Äpfel direkt für die Verarbeitung bestimmt sind. Seit Mitte September konnte ein Teil der Ernte von der guten Witterung profitieren und eine gute Fruchtqualität in Bezug auf Farbe und Geschmack erreichen.“

…in Frankreich…

Die Zahlen zum drittgrößten Apfelland in Europa, Frankreich, präsentierte Pierre Venteau, Dirketor der ANPP Association National Pommes Poires: „Anfang Juli waren die Erwartungen an die Ernte sehr hoch, man erwartete einen erheblichen Zuwachs. Stattdessen kam es aufgrund der Hitzewelle zu einem drastischen Rückgang, so dass wir unsere Prognosen revidieren mussten. Die Qualität der Früchte blieb jedoch gut, mit einem sehr guten Zuckergehalt bei vielen Sorten.“

…und Polen

Dominik Wozniak, Präsident der WAPA, sprach über die Situation in Polen: „Die Schwierigkeiten, mit denen unsere Landwirte in den letzten Monaten zu kämpfen hatten, ähneln jenen Problemen, mit denen andere europäische Länder konfrontiert sind, wie z. B. die gestiegenen Kosten für Logistik, Energie und Düngemittel. Die polnischen Produktionszahlen sind sehr positiv, aber dennoch wird dieses Jahr den Produzenten als eines der schwierigsten in Erinnerung bleiben: Schon zu Beginn der Ernte war klar, dass nicht alle Äpfel gepflückt werden würden, da es an Arbeitskräften mangelte. Viele der Saisonarbeiter in Polen kommen aus der Ukraine, die wegen des Krieges nicht anreisen konnten. Zusätzlich zogen es viele Landwirte vor, die Äpfel direkt zur Verarbeitung zu liefern und dafür einen geringeren Erlös in Kauf zu nehmen, anstatt die Kosten für die Lagerung der Äpfel für die nächsten Monate zu tragen.“

Die Highlights der Interpoma 2022

„Die zwölfte Auflage der weltweit einzigen Apfel-Fachmesse feiern wir mit einem einzigartigen Rahmenprogramm“, erklärt Thomas Mur, Direktor der Messe Bozen. „Neben den traditionellen Terminen, die Interpoma so erfolgreich gemacht haben, wie dem renommierten Interpoma Congress mit zwei Schwerpunkten zum US-Markt und zur robotergestützten Ernte und den zehn zum Großteil bereits ausverkauften Interpoma Tours zu Vorzeigebeispielen innovativer, lokaler Apfelproduktion, gibt es zahlreiche Neuerungen. Besonders zu erwähnen ist hier der Interpoma Variety Garden: Eine farbenprächtige Schau aus 60 exklusiven Marken-Apfelsorten aus der ganzen Welt und ihrer ausgefallenen Verpackungen erstmalig an einem einzigen Ort versammelt, nämlich dem FieraMesse H1 Eventspace der Messe Bozen, und organisiert in Zusammenarbeit mit dem Sortenerneuerungskonsortium SK Südtirol und dem Versuchszentrum Laimburg."

Quelle: FieraBolzano

Veröffentlichungsdatum: 18.11.2022

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