Knapp zwei Milliarden für Fairtrade-Produkte im Corona-Jahr 2020
Fairtrade bietet mit Mindestpreisen und langfristigen Verträgen Stabilität in der Krise. Zusätzlich erhalten die Produzentenorganisationen einen Aufschlag, die Fairtrade-Prämie.
Eine Auswahl verschiedener Fairtrade-Produkte. Foto © Fairtrade Deutschland / Jakub Kaliszewski
Mehr Unterstützung: Corona-Hilfsfonds für Fairtrade-Produzenten
"Die Prämie darf in der Pandemie als Ausgleich für Einkommenseinbrüche ausgezahlt werden, das ist eine große Hilfe", so Nyagoy Nyong'o, globale CEO von Fairtrade International. Durch Fairtrade-Verkäufe in den deutschen Markt wurden allein 38 Mio. Euro an Prämien erwirtschaftet.
Insgesamt 15 Mio. Euro stehen zudem aus einem Corona-Hilfsfonds für Nothilfe und Resilienz zur Verfügung - Gelder aus Eigenmitteln des globalen Fairtrade Netzwerks und von externen Geldgebern, darunter das Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ). Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) unterstützt die Umsetzung vor Ort. "Eine halbe Million Menschen in 900 Produzentenorganisationen aus rund 60 Ländern haben bereits profitiert - von Mundschutz und Desinfektionsmitteln bis zu Aufklärungskampagnen und Trainings, um ihre Produktion langfristig nachhaltiger zu machen. Und die Resilienz-Projekte gehen weiter", so Nyong'o.
Nyagoy Nyong’o, globale CEO von Fairtrade International. Foto © Javier Luna
Blick über Grenzen: Fairtrade wächst durch deutsche Partner im Ausland
Deutsche Lebensmittelhändler sorgen im Ausland für wachsende Umsätze mit Fairtrade-Produkten "Deutschland ist ein schwieriges Pflaster für nachhaltige Lebensmittel. Wenn Fairtrade hier klappt, dann auch in anderen Ländern", erklärte Overath. "Das Engagement unserer Partner ist ein Wachstumstreiber für Fairtrade auf anderen Märkten. Der Absatz von Fairtrade-Kakaobohnen durch Verkäufe deutscher Partner im Ausland lag beispielsweise bei rund 72.000 Tonnen."
Forderung an die Politik: Fairer Aufbruch jetzt!
Im Superwahljahr fordert TransFair einen fairen Aufbruch: "Wir rufen die Politik auf, sich gezielt für den fairen Handel einzusetzen", sagte Overath. "Menschenrechte in globalen Lieferketten, Löhne und Einkommen, die ein sicheres Leben ermöglichen, sowie die Klimakrise sind globale Aufgaben. Absichtserklärungen reichen nicht mehr. Die Politik muss einen ernsthaften Beitrag leisten - auch in der öffentlichen Beschaffung!" Engagierte aus Fairtrade-Towns und -Universities beteiligen sich und unterstützen die Forderungen mit Aktivitäten auf lokaler Ebene. #FairerAufbruch
Weiterführende Informationen:
- 90 Prozent gestützte Bekanntheit. Online-Umfrage unter 1.030 Befragten. Datenbasis: Globescan-Studie 2021.
- Den vollständigen Jahresbericht mit allen Zahlen und Informationen finden Sie online auf www.fairtrade-deutschland.de/jahrespressekonferenz
Quelle: von TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland)
Veröffentlichungsdatum: 06.05.2021