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Vorstellung des Jahresberichts Ökomonitoring 2022 Ökologisches Obst und Gemüse schnitten auch in 2022 besser ab als konventionell erzeugte Ware

23. August 2023

Die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Baden-Württemberg (CVUAs) untersuchten 2022 mehr als 600 Öko-Produkte im Rahmen des Ökomonitorings. „Unsere Ergebnisse zeigen: Die Qualität ökologisch erzeugter Lebensmittel ist sehr gut. Wie in den Vorjahren gab es lediglich Einzelfälle, in welchen weitere Recherchen und Maßnahmen erforderlich waren“, betonte Minister Hauk.

Bildquelle: Shutterstock.com O&G
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Vorstellung des Jahresberichts Ökomonitoring 2022

Das Untersuchungsspektrum reicht von Pestizidrückständen über gentechnisch veränderte Organismen, mikrobiologische Untersuchungen, Prozess- und Umweltkontaminanten, bis hin zur Prüfung auf Authentizität bei Bio-Eiern und Bio-Milch bzw. Bio-Milchprodukten.

Rückstände von Pestiziden und bestimmten Kontaminanten in Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs

Das CVUA Stuttgart untersuchte 423 Proben pflanzliche Lebensmittel aus ökologischem Anbau auf Rückstände an Pflanzenschutzmitteln und bestimmten Kontaminanten.

Wie in den Vorjahren schnitten ökologisches frisches Obst und Gemüse auch in 2022 besser ab als konventionell erzeugte Ware, sowohl bezüglich der Häufigkeit von Rückstandsbefunden als auch der Rückstandsgehalte chemisch-synthetischer Pestizide. Bei 75 % der Proben aus ökologischem Anbau waren keine Rückstände an Pestiziden nachweisbar. Sofern Rückstände festgestellt wurden, lagen die Gehalte überwiegend im Spurenbereich (unter 0,01 mg/kg) und damit deutlich unterhalb der Konzentrationen, die üblicherweise nach Anwendung entsprechender Wirkstoffe noch im Erntegut festgestellt werden können.

Der mittlere Pestizidrückstandsgehalt aller untersuchten Öko-Obst-Proben lag im Berichtsjahr bei 0,005 mg/kg und der aller untersuchten Öko-Gemüse-Proben bei 0,003 mg/kg, wenn alle als ökologisch bezeichneten Proben, auch solche mit irreführender Öko-Kennzeichnung, in die Berechnung einfließen. Er lag bei 0,003 bzw. 0,002 mg/kg, wenn die Berechnung unter Ausschluss der beanstandeten Proben erfolgt, bei denen der Verdacht besteht, dass es sich um konventionelle Ware, um einen Verschnitt mit konventioneller Ware oder um hinsichtlich der Pestizidrückstandssituation nicht öko-konform produzierte Ware handelt.

Diese mittleren summarischen Gehalte sind über die letzten Jahre konstant niedrig geblieben mit nur sehr geringen Schwankungen.

Konventionelles Obst enthielt dagegen im Mittel 0,38 mg/kg Pflanzenschutzmittelrückstände (ohne Oberflächenbehandlungsmittel, Phosphonsäure und Bromid), konventionelles Gemüse im Mittel 0,46 mg/kg Pflanzenschutzmittelrückstände (ohne Phosphonsäure und Bromid). Dieser höhere Gehalt an Pestiziden ist auf den im konventionellen Anbau zugelassenen Einsatz von (chemisch-synthetischen) Pflanzenschutzmitteln zurückzuführen, denn nach deren Anwendung sind Rückstände davon in den behandelten Kulturen häufig unvermeidbar. Ein dichtes Regelwerk sorgt deswegen dafür, dass diese Rückstände kein Risiko für Verbraucher darstellen, sofern die gültigen Höchstgehalte nicht überschritten sind.

Insgesamt hat sich die Beanstandungsquote in den letzten Jahren bei allen frischen Öko-Erzeugnissen auf einem niedrigen Niveau stabilisiert und ist im Laufe von nun 21 Jahren Ökomonitoring deutlich gesunken. Im Jahr 2022 wurde bei 3 von 89 untersuchten Proben Öko-Obst (3,4 %; 2x Orangen aus Italien und 1x Kiwis, ebenfalls aus Italien) sowie bei 1 von 136 Proben Öko-Gemüse (0,7 %; Gemüsepaprika aus Spanien) die Bezeichnung „öko“ wegen erhöhter Rückstände an Pflanzenschutzmitteln als irreführend beurteilt. Zu beachten ist allerdings, dass beide Proben Öko-Orangen vom gleichen Vermarkter/Händler stammten und nur an unterschiedlichen Verkaufsständen erhoben wurden. Somit ergibt sich für Öko-Frischware insgesamt eine Beanstandungsquote von 1,8 % für das Berichtsjahr.

Minister Peter Hauk MdL: „Das Vertrauen in Bio-Produkte aus Baden-Württemberg konnte auch in diesem Jahr voll bestätigt werden"

„Damit Verbraucherinnen und Verbraucher sich auf die Qualität von Bio-Lebensmitteln verlassen können, führen wir mit dem Ökomonitoring in Baden-Württemberg bereits seit 2002 ein EU- und bundesweit einzigartiges Untersuchungsprogramm für ökologisch erzeugte Lebensmittel durch. Das Ökomonitoring in Baden-Württemberg hat auch im Jahr 2022 bestätigt: Bio-Lebensmittel verdienen zu Recht das Verbrauchervertrauen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Freitag (18. August) im Rahmen der Vorstellung des Ökomonitoring-Berichts 2022 in Stuttgart.

Erneut nur vereinzelt Rückstände von Pflanzenschutzmitteln

 

Die EU-Öko-Verordnung erlaubt keinen Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel. Das CVUA Stuttgart untersucht daher, ob solche Rückstände in Öko-Erzeugnissen nachweisbar sind. Bei Überschreitungen, die darauf hindeuten, dass die Anbauregeln des ökologischen Landbaus nicht eingehalten worden sind, wird in Zusammenarbeit mit der für die Ökokontrolle zuständigen Behörde am Regierungspräsidium Karlsruhe recherchiert.

 

Von den rund 420 Öko-Produkten, die 2022 auf Pestizid-Rückstände untersucht worden sind, beanstandete das CVUA Stuttgart nur acht Proben aufgrund irreführender Öko-Kennzeichnung, da erhöhte Rückstandsgehalte in diesen Proben gefunden worden waren. Dies zeigt, dass 98 Prozent aller risikoorientiert entnommenen Proben im Handel das Öko-Siegel hinsichtlich des Nicht-Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln zu Recht tragen. Der Verdacht auf unzulässigen Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln in Öko-Erzeugnissen ergibt sich nur in sehr wenigen Ausnahmefällen. „Die Beanstandungsquote liegt seit Jahren auf konstant sehr niedrigem Niveau“, erläuterte Minister Hauk.

Quelle: MLR Baden-Württemberg

Veröffentlichungsdatum: 23.08.2023

Schlagwörter

Jahresbericht, Ökomonitoring, Rückstände, Pflanzenschutzmittel, Lebensmittelsicherheit