Landvolk Niedersachsen: Zwiebelbauern fahren kleinere Knollen ein
Wie alle Kulturen haben auch die Zwiebeln in Niedersachsen unter dem kalten Frühjahr 2021 gelitten. „Die Aussaat war noch gut, aber für eine gute Jugendentwicklung war es im April und Mai einfach zu kalt“, erläutert Wolfgang Wrede, Geschäftsführer der Raiffeisen Warengenossenschaft Osthannover.
Kleine Zwiebelknollen dieses Jahr. Foto © Landvolk Niedersachsen
Steigende Nachfrage nach roten Zwiebeln
Durch die kühlere Witterung hätten jedoch auch Pilzsporen Schwierigkeiten gehabt, und so seien die Zwiebeln trotz des häufigen Regens in diesem Jahr sehr gesund und ohne großen Krankheitsdruck gewachsen.
Zweiter Vorteil des ausreichenden Niederschlags: „Es war keine Beregnung nötig“, sagt Wrede.
Wie der Landvolk-Pressedienst berichtet, konnte dies die Entwicklung der Zwiebeln jedoch kaum wieder wettmachen. „Erste Erträge weisen darauf hin, dass die Landwirte durchschnittlich fünf bis zehn Tonnen weniger pro Hektar ernten“, fasst Wrede zusammen. In Niedersachsen wurden im vergangenen Jahr auf 2.850 Hektar (ha) Zwiebeln angebaut. Üblicherweise können die Bauern rund 50 Tonnen je Hektar abfahren. Rund ein Drittel der in Deutschland angebauten Zwiebeln wachsen in Niedersachsen. Hauptanbaugebiete sind die Regionen Uetze und Peine mit etwa 500 Hektar sowie Uelzen und Dahlenburg mit rund 1.500 Hektar. Der Rest verteilt sich auf Sittensen, Südniedersachsen und Hannover sowie Nienburg.
Europaweit werden in Spanien, Frankreich und den Niederlanden die meisten Zwiebeln angebaut. Die Preisentwicklung für die niedersächsischen Zwiebeln hängt daher auch von den Exportmöglichkeiten der europäischen Nachbarn nach Übersee ab. Zudem ist der Anteil der Zwiebeln, die größer sind als 70 Millimeter (mm), in diesem Jahr wesentlich geringer als in anderen Jahren. Sie werden als Übergrößen in der Industrie zu Zwiebelringen oder -würfeln geschnitten und anschließend zum Beispiel in Kartoffelsalaten sowie in der Wurstherstellung verwendet. Haushaltszwiebeln in der Größe 40 bis 70 mm sind dagegen reichlich vorhanden, der Verbraucher kann daher im Supermarkt von sehr guten Qualitäten in großer Menge profitieren. „Die Zwiebeln trocknen drei bis vier Tage lang in der Sonne auf dem Feld oder werden im Lager nachgetrocknet“, erläutert Wrede die lange Haltbarkeit der Lagerzwiebeln, die bis zur nächsten Ernte angeboten werden. Neben der hellen Haushaltszwiebel hat er in den vergangenen Jahren eine steigende Nachfrage nach roten Zwiebeln festgestellt. „Die schmecken nicht nur gut, sondern sehen mit ihrem roten Ring im Salat ja auch nach was aus“, meint der Zwiebelfan.
Quelle: LPD
Veröffentlichungsdatum: 17.09.2021