Marktinformation Ostdeutschland 30. KW – Kartoffelmeldung
Die Situation am Frühkartoffelmarkt hat sich innerhalb kurzer Zeit in Mecklenburg-Vorpommern stark verändert. Während Ende Juni noch Speiseware knapp und gesucht war, besteht inzwischen ein Angebotsdruck. Frisch geerntete Ware soll möglichst schnell, teils qualitätsbedingt, vermarktet werden. Noch sind die Preise attraktiv, aber sie gehen zügig zurück. Speiseware aus dem Raum Hannover kostet zu Wochenbeginn formell 58 EUR/ dt ab Station. Restbestände aus dem Breisgau werden noch verpackt. Ab dieser Woche werden die ersten heimischen Frühkartoffeln gerodet und gepackt, für diese werden Erzeugerpreise zwischen 50 und 55 EUR/dt ab Station kalkuliert. Die mehlig kochenden Sortentypen werden zunächst weiter überregional bezogen. Gebietsweise haben Starkregenereignisse die Dämme freigespült, was zu einem hohen Anteil grüner Kartoffeln geführt hat. Ferienbeginn und schwülwarme heiße Witterung haben die Nachfrage nach Kartoffeln Ende vergangener Woche reduziert. Die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert, die Preise für Rohware sinken.
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Brandenburg
Am Speisekartoffelmarkt purzeln die Preise! Die Nachfrage nach Kartoffeln ist bedingt durch zuletzt hochsommerlich warmer Temperaturen, Ferienzeit und hohe Preise in den Lebensmittelmärkten zu ruhig. Das Angebot an Speisekartoffeln hat stark zugenommen, so steigt der Druck auf die Preise. Ende vergangener Woche lag der Preis für Speiseware aus Hannover noch bei 58 EUR/dt für alle Sortentypen. Dieser ist inzwischen um weitere 10 EUR/dt zurückgenommen worden. Die Qualität der Speiseware aus dieser Region ist mitunter miserabel. Es wird von Partien berichtet, bei welchen um die 35% der Knollen Wachstumsrisse und 25% der Kartoffeln Wurmbefall aufweisen. Für festschalige Knollen aus der Region werden Erzeugerpreise zwischen 53 und 58 EUR/dt ab Station genannt. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Vorwochenniveau.
Sachsen
Packer berichten von ganz schwachem Absatz. Die heiße schwüle Witterung hat den Appetit der Käufer in den Lebensmittelmärkten stark reduziert, aber auch die Knollen leiden bei der Witterung. Der Pilzdruck ist hoch. Die ersten vorwiegend festkochenden Sorten aus der Region kommen in die Tüten. Festkochende und mehlig kochende Speiseware wird weiterhin überregional bezogen, da diese hierzulande noch nicht festschalig ist. Sie kommt überwiegend aus der Pfalz. Diese Ware ist weiterhin mit 75 EUR/dt franko sehr preisintensiv, aber von sehr guter Qualität. Speiseware aus Niedersachsen ist inzwischen deutlich günstiger. Ferienbedingt ist die Nachfrage nach Schälkartoffeln kräftig zurückgegangen. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Niveau der Vorwoche.
Sachsen - Anhalt
Die Frühkartoffelpreise gehen weiter zurück. Der Druck auf die Preise hat durch das stark gestiegene Angebot, insbesondere aus Niedersachsen, deutlich zugenommen. Die Nachfrage nach Kartoffeln ist schwach, wesentlich geringer als das Angebot. Der letztgenannte Preis für Speiseware aus dem Raum Hannover lag bei 58 EUR/dt ab Station. Weitere Preisrücknahmen sind angekündigt. Die Kartoffeln müssen oft qualitätsbedingt zügig vermarktet werden, die Haltbarkeit ist gering. Die schwülwarme Witterung der vergangenen Tage hat die Situation verschärft. Schnell verpacken und schnell verbrauchen ist die Parole der Packer hierzulande derzeit. Je nach Verbrauch, wird jeden Tag gerodet. Am Schälkartoffelmarkt bleibt der Absatz gering, die Preise sind stabil.
Thüringen
Der Absatz am Speisekartoffelmarkt ist sehr verhalten, das Angebot an Frühkartoffeln hat inzwischen stark zugenommen. Das bislang hohe Preisniveau lockt die Verkäufer an den Markt und verschreckt die Käufer. Die teuren Knollen bleiben im Laden liegen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Kartoffelpreise sinken. Die Bezugspreise der Packer für Ware aus Niedersachsen liegen derzeit zwischen 55 und 58 EUR/ dt franko. Für Ware aus Sachsen-Anhalt wird zwischen 59 und 63 EUR/dt franko bezahlt, die Größe der Knollen passt. Für Speisefrühkartoffeln aus der Pfalz wird 62 EUR/dt franko genannt. Die Speiseware aus der Pfalz hat die beste, stabilste Qualität. Am Schälkartoffelmarkt ist es ferienbedingt sehr ruhig, die Preise bleiben unverändert.
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Quelle: MIO-LALLF
Veröffentlichungsdatum: 02.08.2024
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