Marktinformation Ostdeutschland 38. KW: Der Rückwärtsgang der Erzeugerpreise hält an
Der Erzeugerpreis für Speisekartoffeln in Mecklenburg - Vorpommern ist zur Vorwoche um 4 EUR/dt abgesenkt worden. Die Preise für vorwiegend festkochende Knollen liegen zwischen 25 und 32 EUR/dt. Der Stand der Einlagerung ist gebietsweise sehr unterschiedlich.
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Teils sind in einem Betrieb auf sandigem Boden bereits zwei Drittel der Ernte im Lager. In der vergangenen Woche wurde dort 24 Stunden durchgerodet. Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 38. KW 2023 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
Die Qualität der Ware ist überwiegend gut. Andernorts, auch auf leichtem Sandboden, ist es deutlich zu trocken und zu warm zum Roden (Bodentemperatur 17 °C in der Nacht!). Dort wird abgewartet, um Beschädigungen der Knollen zu vermeiden und um eine gute Haltbarkeit der Knollen zu erzielen. Bislang wird nur für den Frischbedarf geerntet. Auf den mittleren bis schweren Böden ist regional auch erst geringfügig eingelagert worden, um Fäulnis zu vermeiden. In der Vorwoche lief im LEH Aktionsware im 5 kg Gebinde, welche gut nachgefragt wurde. In der kommenden Woche laufen Bevorratungsaktionen im 7,5 kg Beutel mit ungewaschener Ware. Am Schälkartoffelmarkt bleibt es bei unveränderten Preisen ruhig.
Brandenburg
Am Speisekartoffelmarkt sind die Erzeugerpreise wiederholt kräftig zurückgenommen worden. Im Schnitt werden für vorwiegend festkochende Knollen 32,5 EUR/dt verlangt. Mehlig kochende und festkochende Knollen werden im Mittel mit 34 EUR/dt bewertet. Preisunterschiede zwischen den Sortentypen werden nicht von allen Marktbeteiligten genannt. Auf den hiesigen Sandböden kommt die Kartoffelernte bei guten Erntebedingungen regional zügig voran. Teils ist bereits die Hälfte der Fläche gerodet worden. Es wird von einer ruhigen Nachfrage nach Packware im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern berichtet. Die Schälkartoffelpreise verharren unverändert auf dem Vorwochenniveau.
Sachsen
Der Rückwärtsgang der Erzeugerpreise hält an, aber die Schritte werden kleiner. Für vorwiegend festkochende Speisekartoffeln werden Preise zwischen 30 und 34 EUR/dt genannt. Für mehlig kochende und festkochende Knollen liegen der Preis zwischen 32 und 36 EUR/dt. Die Kartoffelernte kommt nur schleppend voran. Zum Wochenbeginn musste das Roden regional eingestellt werden. Der Boden ist zu trocken, Knollen werden beschädigt. Regen wird dringend benötigt, allerdings nicht zu viel, um Fäulnis nicht zu forcieren. Derzeit wird eingeschätzt, dass eine mittlere Ernte herangewachsen ist. Im Lebensmitteleinzelhandel laufen diese und kommende Woche bereits Bevorratungsaktionen in 7,5 und 10 kg Gebinden. Dennoch hat sich der Absatz nicht wesentlich erhöht. Es bleibt bei einer ruhigen Nachfrage. Am Schälkartoffelmarkt verharren die Preise unverändert auf dem Vorwochenniveau.
Sachsen - Anhalt
Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln bewegen sich weiter im Rückwärtsgang. Sie liegen für vorwiegend festkochende Knollen im Schnitt bei 31 EUR/dt. Für die anderen beiden Sortentypen werden im Mittel 32,50 EUR/dt verlangt. Die Kartoffelernte geht immer noch schleppend voran. Regional ist es zu trocken zum Roden. Um Beschädigungen der Knollen zu vermeiden, wird abgewartet bis es regnet. Andernorts hat sich der Prozess der Krautabtötung lange hingezogen, die Einlagerung fängt gerade erst an. Einige Sorten sind mit Erwinia befallen, diese verbleiben bestenfalls erstmal in der Erde. In Richtung Süddeutschland läuft der Versandhandel an. Am Schälkartoffelmarkt bleibt die Lage unverändert.
Thüringen
Regional werden gute Erntebedingungen gemeldet, so dass die Kartoffelernte endlich voran gehen kann. Andernorts ist das Kraut immer noch nicht ganz abgestorben, der Einlagerungsprozess fängt gerade erst an. Dieses Jahr ist ungewöhnlich, aber es bleibt die Zuversicht, dass letztendlich ausreichend Kartoffeln ins Lager kommen. Für vorwiegend festkochende Knollen werden Erzeugerpreise von 25 bis 31 EUR/dt genannt, für die anderen zwei Sortengruppen je zwei EUR/dt mehr. Der große Preisunterschied ist ebenfalls ungewöhnlich, die Preisnennung ist dieses Jahr schwierig. Der Absatz von Speiseware ist nicht zufriedenstellend, es bleibt ruhig am Markt. Die Schälkartoffelpreise sind unverändert zur Vorwoche geblieben.
Quelle: MIO-LALLF
Veröffentlichungsdatum: 26.09.2023