Marktinformation Ostdeutschland 40 KW: Intensive Regenfälle in Sachsen - Anhalt verbessert Rodebedingungen
Intensive Regenfälle von regional 30 bis 70 mm haben vielerorts die Rodebedingungen deutlich verbessert. In der Vorwoche war das Roden teils wegen zu trockener Böden eingestellt worden. Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 40 KW 2020 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.
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Die Kartoffelernte läuft vielerorts auf Hochtouren. Die ersten Erzeuger sind bereits fertig mit den Erntearbeiten. Es wird von zufriedenstellenden, besseren Erträgen als im Vorjahr berichtet. Teils wurden große qualitativ gute Knollen geborgen, aber es fehlt an Menge. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln halten knapp das Vorwochenniveau. In der Direktvermarktung werden für ungewaschene Einkellerungsware im 10 kg Gebinde Preise um die 5,00 EUR genannt. Versandhändler können Ware in Bayern platzieren, sowie kleine Mengen zu kleinen Preisen nach Tschechien liefern.
Mecklenburg - Vorpommern
Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln verharren stabil auf dem Niveau der Vorwoche. Regenfälle von bis zu 30 mm haben am vergangenen Wochenende gebietsweise die Ernte gestoppt. Inzwischen sind die Rodearbeiten vielerorts wieder angelaufen. Die Einlagerung läuft auf Hochtouren. In einigen Regionen sind Rhizoctoniabefall und Wurmfraß an den Knollen ein großes Problem. Packer berichten von gutem Absatz im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern, teils beflügelt durch Aktionsangebote und kühlere Witterung. Direktvermarkter sind zufrieden mit der Nachfrage nach Einkellerungsware. Die Preise für Schälkartoffeln bleiben ebenfalls unverändert, der Absatz ist gut, die Auslieferung wurde jedoch hier und da aus ökonomischen Gründen auf drei Tage in der Woche begrenzt.
Brandenburg
Nach wie vor sind die Kartoffelerzeuger bei der Ernte und Einlagerung der Kartoffeln. Packer füllen ihre Lagerhallen. Das Wetter passt inzwischen sehr gut. Einkellerungsaktionsangebote im LEH, im Discounter und in der Hofvermarktung sind zum Teil bereits beendet. Die Nachfrage nach Großgebinden seitens der Endkonsumenten wird von Jahr zu Jahr geringer. Drycore und Mäusefraß mindern die ansonsten gute Speisekartoffelqualität. Es wird regional von Kartoffelerträgen zwischen 300 und 320 dt/ha berichtet. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln liegen 1 EUR bis 1,50/ dt unter dem Vorwochenniveau. Die Schälkartoffelpreise bleiben stabil auf dem Niveau der vergangenen Woche.
Sachsen
Reichliche Niederschläge am Wochenende von bis zu 50 mm haben die Erntearbeiten zunächst ausgebremst, waren aber sehr willkommen, da der zuvor trockene Boden die Rodearbeiten regional ebenfalls gestoppt hatte. Die Ertragsunterschiede hierzulande sind sehr groß. Vielerorts sind die Erträge nicht zufriedenstellend, über 400 dt/ha werden nicht erreicht. Ab Wochenmitte laufen die Erntearbeiten wieder auf Hochtouren. Die Temperaturen sind für die Einlagerung günstig. Der Absatz im LEH und in den Discountern hat durch Einkellerungsaktionen etwas angezogen. Ein Angebotspreis von 2,75 EUR für 10 kg ist jedoch aus Erzeugersicht nicht zu akzeptieren. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln und die Schälkartoffelpreise halten knapp das Vorwochenniveau.
Thüringen
In der vergangenen Woche liefen vielerorts diverse Einkellerungsaktionen in den Handelsketten und in der Direktvermarktung ab Hof. Im Angebot waren Gebindegrößen von 10 und 25 kg. Der Absatz lief erwartungsgemäß nicht mehr wie in vergangener Zeit, war jedoch zufriedenstellend. Die Woche begann entsprechend mit sehr geringer Nachfrage. Die Erzeugerpreise sind zum Teil um 2 EUR/dt zurückgenommen worden. Am Wochenende haben willkommene Regenfälle die Rodearbeiten zeitweise ausgesetzt. Die Qualität der Speiseware ist überwiegend gut. Regional bleibt Mäusefraß ein Problem. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Niveau der Vorwoche.
Quelle: MIO-Lallf
Veröffentlichungsdatum: 06.10.2020