Mehr als 2500 Tonnen Schweizer Kirschen
Der Schweizer Obstverband (SOV) hat am Montag in Leuggern (AG) die Schweizer Kirschensaison eröffnet. In Anwesenheit von Regierungsrat Markus Dieth betonte der Verband die Innovationskraft der Branche und stellte ein hervorragendes Kirschenjahr 2022 in Aussicht: Die Schweizer Bevölkerung darf sich 2022 auf über 2500 Tonnen qualitativ herausragender Kirschen freuen.
Foto © SOV
Die Schweizer Kirschenproduktion hat in den letzten Jahren einen gewaltigen Innovationsschub erfahren. Moderne Niederstammanlagen haben sich durchgesetzt und sorgen für qualitativ hochwertige Früchte. Einnetzung und Witterungsschutz sind nicht mehr wegzudenken, schützen sie doch auf eine nachhaltige Art die Kulturen und minimieren den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln massiv. Damit haben die Produzentinnen und Produzenten auf die gestiegenen Anforderungen seitens Konsumentinnen und Konsumenten, Gesellschaft und Politik reagiert. Der Aargauer Regierungsrat Markus Dieth würdigte zum Auftakt der Schweizer Kirschensaison auf dem Gemeinschaftsbetrieb von Urs Zeder und Reto Erne in Leuggern (AG) diese Innovationskraft. Gleichzeitig betonte er die Bedeutung des Obstbaus für den Kanton Aargau. Dieser ist der viertgrösste Obstbaukanton der Schweiz und hat einen Rohbauertrag von jährlich rund 30 Millionen Franken.
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Ein hervorragendes Kirschenjahr 2022
Die Kirschenproduktion ist bereits in vollem Gange. Der Schweizer Obstverband rechnet 2022 mit einer guten Ernte von über 2500 Tonnen Kirschen in herausragender Qualität. Die Ernte liegt um 25 Prozent über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Damit schreibt 2022 eine Erfolgsgeschichte weiter: Die Wertschöpfung der Schweizer Kirschenproduktion hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt und beträgt heute rund 20 Millionen Schweizer Franken. Dies in einem stark veränderten Umfeld: Während die Nachfrage nach Brennkirschen in den letzten 25 Jahren von 10'000 Tonnen auf einen Drittel gesunken ist, stieg das Marktvolumen von Tafelkirschen auf heute rund 6000 Tonnen. Der Selbstversorgungsgrad beträgt rund 50 Prozent.
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Stillstand ist keine Option
Die positive Entwicklung des Kirschenanbaus ist keine Selbstverständlichkeit. Die Wetterextreme haben in den letzten Jahren massiv zugenommen, 2017 und 2021 waren die Ernteausfälle aufgrund von Spätfrost erheblich. Mit dem steigenden grenzüberschreitenden Handelsverkehr haben sich zudem neue, invasive Schädlingserreger verbreitet. Gleichzeitig ist der Obstbau dazu aufgerufen, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln deutlich zu reduzieren. Um diese Herkulesaufgabe zu meistern, ist der Obstbau auf Unterstützung angewiesen. Bruno Eschmann, Präsident des Produktezentrums Kirschen und Zwetschgen beim SOV, appellierte daher an Politik und Wissenschaft: «Wir benötigen massive Investitionen für einen praktikablen und wirtschaftlichen Pflanzenschutz, um die Erfolgsgeschichte fortzusetzen. Wir setzen unsererseits neue Erkenntnisse sofort um und investieren erheblich in einen noch nachhaltigeren Anbau.»
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Quelle: Schweizer Obstverband
Veröffentlichungsdatum: 21.06.2022