Netzwerktreffen der Edelpilzfachleute in der Schweiz
Der Hessische Pilztag 2019 fand Anfang November in Wetzikon in der Schweiz nahe Zürich statt. Am ersten Tag trafen sich 26 Mitglieder der Hessischen Landesfachgruppe Pilzbau (HLP), um gemeinsam über die Zukunft der HLP zu diskutieren. Der Workshop richtete sich darauf aus, welche Aspekte erhalten bleiben sollten.
Foto © HLP
Insbesondere der internationale Austausch zum Anbau von Edelpilzen sowie die Fachexkursionen lagen dabei den Mitgliedern am Herzen. Fokus soll in Zukunft auch auf die politische Interessensvertretung gelegt werden. Themen wie Beschaffung von ausreichend Arbeitskräften und die Herausforderung um die Bioabfallverordnung haben gezeigt, dass hier Bedarf besteht, gemeinsam voran zu gehen. Das Ziel der Vereinigung soll weiterhin die Entwicklung und Förderung des Pilzanbaues mit dem Fokus auf Edelpilze in Europa sein.
In der Mitgliederversammlung wurden der Vorsitzende Jürgen Kynast und die Beisitzer Michael Böging und John Verbruggen einstimmig wiedergewählt. Jürgen Kynast und Ulrich Groos berichteten nach den Wahlen über die Aktivitäten der HLP, die nun seit 25 Jahren besteht und über 120 Mitglieder aus 13 überwiegend europäischen Ländern hat.
Am Abend wurde eine kleine Festveranstaltung mit regem Erfahrungsaustausch der rund 80 Teilnehmer aus acht Ländern ausgerichtet.
Die traditionelle Betriebsbesichtigung fand am nächsten Vormittag mit mehr als 100 Besuchern beim Edelpilzbetrieb Fine Funghi AG statt. Dieser Biobetrieb mit Sitz in Gossau ZH produziert jährlich 75 t Kräuterseitlinge, 40 t Eichenpilze (Shiitake), 10 t Austernseitlinge und 10 t Samthauben. Der Betrieb wurde 1996 von Patrick Romanens im ehemaligen Brutbetrieb Hauser gegründet und 2017 von der Wauwiler Champignons AG übernommen. Im Jahr 2019 wurde der Betrieb mit weiteren fünf modernen Kulturräumen für Kräuterseitlinge erweitert.
Am Nachmittag fand in Wetzikon eine Vortragsveranstaltung mit zahlreichen Fachthemen für den Pilzanbau statt. Anfangs stellte Roland Vonarburg, Präsident des Verwaltungsrats und Geschäftsführer des Gesamtunternehmens Wauwiler Champignons AG, mit dem Hauptbetrieb Wauwil, Bio Betrieb Wauwil, Fine Funghi AG und den Beteiligungen bei Axpo Kombogas und Gotthard Bio Pilze AG vor.
Henk Tebben von ENGIE aus Panningen (NL) referierte über die „Optimierte Energienutzung“ im Pilzanbau. Zum Themenschwerpunkt „Verstärkter Zukauf von Pilzsubstraten aus Asien“ gab es eine ausführliche Diskussion zu den Risiken und Herausforderungen rund um die importierten asiatischen Substrate mit den Praktikern Kasper Moreaux (Mycelia) und Torsten Jonas (Pilzgarten), jeweils im regen Austausch mit den Zuschauern. Abschließend referierte Prof. Qianyi Jia (CHN) über den Anbau von Morcheln in China (Übersetzung: Guangda Li aus Graach an der Mosel).
Als nächste gemeinsame Aktion der HLP-Mitglieder ist vom 18. bis 26. April 2020 eine Studienreise mit Fachprogramm nach China in den Großraum Peking geplant. Weitergehende Informationen finden die Mitglieder unter „www.Pilzbau.de“ in der geschlossenen Benutzergruppe.
Der Fotoreigen (klicken Sie hier) zeigt die vielfältigen Aktivitäten der HLP bei der Jahrestagung in der Schweiz.
Quelle: BDC, Fotos: HLP
Veröffentlichungsdatum: 08.01.2020