Neu erschienen: Die AMI Markt Bilanz Öko-Landbau
Im Jahr 2022 ging erstmals der Bio-Umsatz mit Lebensmitteln und Getränken in Deutschland zurück und können das Niveau des zweiten Pandemie-geprägten Bio-Boom-Jahrs 2021 nicht halten. Demnach gaben die Verbraucher insgesamt 3,5 % weniger Geld und damit 15,31 Mrd. EUR aus. Trotz des Umsatzrückgangs liegen die Bio-Ausgaben weit über dem Vor-Corona-Niveau, so die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI).
Cover © AMI Markt Bilanz Öko-Landbau
Treibende Kraft beim Bio-Umsatzwachstum war 2022 allein der Lebensmitteleinzelhandel, der seinen Umsatz auf 10,2 Mrd. EUR steigern konnte. Zwei Drittel des Bio-Marktes entfallen damit auf den LEH. Insbesondere die Discounter konnten mit größerem Angebot mehr Kundinnen und Kunden in die Läden locken. Die Haushalte wollen zwar Bio-Lebensmittel kaufen, aber dafür möglichst wenig Geld ausgeben. Dabei zogen vor allem die Discounter die Preise für viele Bio-Produkte nach oben, sodass das Wachstum dort zum Großteil aus Preissteigerungen stammt. Die Vollsortimenter verloren nur wenig an Umsatz und hielten im Großen und Ganzen die Verbraucherpreise stabil. Frische- und Trockenprodukte entwickelten sich 2022 in ähnlichem Maße. Deutlich gewonnen haben die günstigeren Handelsmarken, während Markenprodukte nach zwei starken Vorjahren verloren.
In Zeiten von Inflationsraten bis zu 20 %, sind auch Bio-Lebensmittel teurer geworden, allerdings nicht in dem Maße wie konventionelle Lebensmittel. Insbesondere in die Discounter haben die Preise erhöht. Der AMI-Verbraucherpreisindex zeigt für alle Bio-Frischeprodukte eine Preiserhöhung von 6,6 %, bei konventionellen Produkten allerdings fast doppelt so viel. Daher stammt ein Teil der Umsatzerhöhungen aus höheren Preisen. Die Verkaufsmengen sind daher bei vielen Produkten stärker zurückgegangen als die Umsätze. Gegenüber 2019 aber überschreiten die Verkaufsmengen bei fast allen Produkten die damaligen Mengen bei Weitem. Die höheren Preise resultieren zum großen Teil aus den deutlich höheren Produktionskosten (Energie, Arbeit, Transport) auf allen Stufen. 2023 dürfte sich der Spagat zwischen hohen Produktionskosten in der Landwirtschaft und Verarbeitung auf der einen und verträglichen Verbraucherpreisen auf der anderen Seite fortsetzen.
Auch in Europa wuchs 2021 der Bio-Markt weiter
Die Pandemie beflügelte auch 2021 die Bio-Märkte in vielen Ländern Europas, allerdings nicht mehr in dem Umfang wie im ersten Corona-Jahr 2020, als der Markt noch um 15 % größer wurde. Das 2020 erreichte Niveau wurde gehalten und nur noch in kleinerem Umfang übertroffen. Damit war das Marktwachstum so klein wie nie in den vergangenen 20 Jahren. Der Bio-Markt in Europa wuchs im Jahr 2021 auf insgesamt 54,5 Mrd. EUR. 7 Mrd. EUR nach den Vereinigten Staaten der zweitgrößte Binnenmarkt für Bio-Produkte.
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Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 24.03.2023)
Veröffentlichungsdatum: 29.03.2023