Neues Dialognetzwerk erscheint fragwürdig
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (BMEL) und Bundesumweltministerin Steffi Lemke (BMUV) haben 50 Praktikerinnen und Praktiker aus Landwirtschaft und Naturschutz eingeladen, im neuen "Dialognetzwerk zukunftsfähige Landwirtschaft" mitzuarbeiten, so der Deutsche Fruchthandelsverband e.V. (DFHV).
Das neue Netzwerk, das erstmals Aktive beider Ministerien, aus Landwirtschaft und Naturschutz, zusammenbringt, soll frühzeitig Praxiswissen in die Arbeit der beiden Ministerien einfließen lassen. Mehr als 350 Bewerbungen waren eingegangen, aus denen nun die Mitwirkenden von beiden Häusern ausgewählt wurden.
Aus Sicht eines Branchenverbandes aus dem Agrarbereich erscheint diese Vorgehensweise mehr als fragwürdig. Im Lobbyregister für Bundestag und Bundesregierung sind wahrscheinlich weit über 50 Fachverbände aus den Sektoren Landwirtschaft und Naturschutz vertreten, die die Expertise von Hunderttausenden Praktikern bündeln und unter demokratischer Kontrolle vertreten. Darauf können die Ministerien dauerhaft und kostenfrei zurückgreifen. Das neu geschaffene „Dialognetzwerk“ hingegen ist mehr eine PR-Aktion, die vielleicht in der Öffentlichkeit gut ankommt. Aber aus fachlicher Sicht muss man hinterfragen, ob diese Gelder wirklich zielführend ausgegeben wurden, wenn es um die Zukunft der Landwirtschaft in Deutschland geht.
Quelle: DFHV Newsletter aktuell 11/2022
Veröffentlichungsdatum: 09.12.2022