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Niedersachsen bringt Innovationen für einen zukunftsfähigen und nachhaltigen Agrarsektor voran

16. August 2024

Hydrobeet, Mykovoltaik, I-Robi oder Flora-GPT - bereits die Namen der neuen niedersächsischen Projekte in der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) „Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft" klingen innovativ. Und die Projekte selbst stehen dem in Nichts nach. 

Agrarministerin Miriam Staudte begrüßte zwölf Projektträger im Landwirtschaftsministerium, deren Vorhaben das Ziel verfolgen, Landwirtschaft zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Für die Entwicklung dieser in der Regel drei Jahre dauernden Initiativen stehen insgesamt rund 4,5 Millionen Euro bereit.

Hierzu Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte: „Die Europäische Innovationspartnerschaft ‚Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft' hat das Ziel, Innovationsprozesse und den Innovationstransfer in der Land- und Ernährungswirtschaft voranzubringen. Das passiert in diesem Netzwerk, das schon über 80 Projekte hervorgebracht hat, vor allem durch eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen landwirtschaftlicher Praxis, Beratung und Wissenschaft sowie weiteren Akteurinnen und Akteuren im ländlichen Raum. Mit dieser Innovationskraft sind wir als Agrarland Nr. 1 in Deutschland auch hinsichtlich unseres Ideenreichtums und der Energie, etwas zum Besseren zu bewegen, ganz vorn. Wir fördern mit der EIP einen intelligenten und nachhaltigen Agrarsektor, geben Anreize Neues auszuprobieren, ein bestehendes Problem zu lösen, eine Wirtschaftsweise zu verbessern oder neue Produkte zu entwickeln."

Neue Projekte von wassersparender Bewirtschaftung bis zur Algenzucht, die neuen EIP-Projektpartner stellten sich heute im ML vor und starteten mit ihren innovativen Projekten für eine zukunftsfähige Landwirtschaft:

Die traditionelle Waldbewirtschaftung soll im Projekt Waldpilz um die Speisepilzproduktion auf Totholz erweitert werden. Per Fernüberwachung und smarter Kontrolle sollen Sensordaten erfasst und aufbereitet werden und so unter anderen den optimalen Erntezeitpunkt ermitteln. Projektträger: Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Fördermittel: 488.187 Euro

Das Projekt I-Robi befasst sich mit der Entwicklung von Binsen zu Dämmstoff oder Bioplastikzusatz, das als Tierfutter ungeeignet ist und auf Moorstandorten wächst. Im Projekt sollen Ernte- und Rohstoffnutzungskonzepte erarbeitet sowie industrielle Nutzungspotenziale aufgezeigt werden. Für den Landwirt würden Pflegemaßnahmen und Entsorgungsaufwand entfallen. Projektträger: Hochschule Hannover, Fördermittel: 317.920,20 Euro.

Das Projekt WassKli beschäftigt sich mit Strategien wie der Wasserknappheit bzw. dem Wasserüberschuss auf Feldern begegnet werden kann. Projektträger: Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Fördersumme: 425.933,89 Euro

Im Projekt Hydrobeet wird der Wasserknappheit im Zuckerrübenbau begegnet. Hier wird durch die Kombination von Sensorik und Anwendung ein Agro-Biogels entwickelt, das vollständig zu Humus abbaubar ist. Projektträger: ARGE NORD e.V., Stephen Baumgarten, Fördersumme: 257.385,40 Euro.

Künstliche Intelligenz im Projekt Flora GPT soll in Baumschulen bei der Arbeit unterstützen und anleiten. Projektträger: OFFIS Institut für Informatik, Fördersumme: 498.725,27 Euro.

Im Projekt Mykovoltaik soll Agri Photovoltaik kombiniert werden mit Haselnusssträuchern und Trüffelzucht. Projektträger: HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fördersumme 443.111,37 Euro.

Die Erhöhung der Lebensmittelhaltbarkeit durch Blaulicht wird im Projekt BlaubaD getestet. Projektträger: Laserzentrum Hannover e.V., Fördersumme: 397.887 Euro

Einkommensalternativen in der Landwirtschaft bietet die Algenzucht. Das Projekt Algen-EPA hat die Entwicklung eines veganen Nahrungsergänzungsmittels zum Ziel. Projektträger: Roval GmbH, Fördersumme: 470.639,29 Euro. 

Sensortechnik im Silo wird im Projekt NextMix erprobt, um Silagefutter zu optimieren mit dem Ziel, den Methanausstoß bei Kühen senken. Projektträger Seedhouse Accelerator GmbH, Fördersumme: 406.384,36 Euro.

Tierwohlprojekte sind in der Fördermaßnahme schon immer vertreten und im Projekt Wurmfrei profitieren die Legehennen. Hier steht die Bekämpfung von Darmparasiten im Vordergrund. Projektträger: LWK Niedersachsen, Fördersumme: 490.444,42 Euro.

Bekämpft werden soll auch das Erdmandelgras, dass aus Nordamerika eingewandert ist und im Zuckerrüben- und Kartoffelanbau zu hohen Ertragsausfällen führt. Darum kümmert sich das Projekt Neophytenmanagement. Projektträger: Koordinierungsstelle Trafo agrar Niedersachsen, Fördersumme: 442.416,82 Euro.

Das Hamburger Projekt „Nachhaltige Schnittblumen" erprobt Methoden für einen verbesserten Klima-, Boden- und Pflanzenschutz in Gärtnereien. Projektträger: Athenga GmbH, Fördesumme: 464.695,95 Euro.

In der aktuellen EU-Förderperiode 2023 bis 2017 stehen insgesamt 14,6 Mio. Euro in Niedersachsen und Hamburg zur Verfügung. In einem Staatsvertrag mit der Hansestadt Hamburg wurde vereinbart, dass Niedersachsen die administrative Abwicklung der ELER-Maßnahmen Hamburgs übernimmt. Hamburg stellt hierfür 600.000 bereit.

Sieben Bewilligungsrunden sind bislang abgeschlossen. In Niedersachsen gibt es über 80 Innovationsprojekte. Damit ist Niedersachsen bundesweit führend. Nähere Informationen zu den Projekten gibt es unter: eip-nds.de/.

 

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz

Veröffentlichungsdatum: 16.08.2024

Schlagwörter

Agrarministerin Miriam Staudte, Niedersachsen, Innovationen, zukunftsfähige, nachhaltige Agrarsektor