Niedersachsen: Vorbereitungen der Gemüsebauern auf die neue Frühjahrssaison laufen
Gerade im Winter ist Gemüse für eine gesunde Ernährung wichtig, liefert es doch wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Heimisches Wintergemüse hat jetzt Hochkonjunktur: von Blattgemüse, wie Chicorée, Feldsalat oder Endivie, über Kohlarten, wie Grünkohl oder Rotkohl bis hin zum Wurzelgemüse, wie Rote Bete, Schwarzwurzel oder Steckrübe reicht das große Angebot in der kalten Jahreszeit, denn manche Arten benötigen kalte Temperaturen oder gar Frost, um Struktur und Geschmack zu entwickeln, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.
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Durchschnittlich 100 Kilogramm Gemüse werden pro Jahr und Person in Deutschland laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft verzehrt, und ein großer Teil kommt aus Niedersachsen. Insgesamt liegt Niedersachsen beim Gemüseanbau an zweiter Stelle in Deutschland, hinter Nordrhein-Westfalen. In der Region rund um Hannover wird laut dem Landesamt für Statistik am meisten Gemüse angebaut, denn hier ist das Verhältnis von Gemüseanbaufläche (Stand 2020: 0,97 Prozent Flächenanteil) zu landwirtschaftlich genutzter Fläche insgesamt besonders hoch. In absoluten Zahlen liegt die größte Gemüseanbaufläche mit 6.063 Hektar in der Statistischen Region Lüneburg, die auch den zweitintensivsten Gemüsebau mit 0,77 Prozent Flächenanteil betreibt, jeweils Stand 2020. Insgesamt bauten 880 Betriebe auf gut 21.500 Hektar (ha) in Niedersachsen Gemüse an und ernteten 567.471 Tonnen (t). Einen großen Anteil haben der Weiß- und Rotkohl mit gut 15.000 t bzw. fast 2.000 t, sowie der Grünkohl mit 8.695 t. Fast die Hälfte des bundesweit angebauten Grünkohls kommt somit aus Niedersachsen. Fast 130.000 t Möhren bzw. Karotten wurden 2020 in Niedersachsen geerntet, beim Kohlrabi waren es gut 9.000 t, beim Porree über 20.000 t und beim Eissalat waren es über 26.000 t.
Wintergemüse zeichnet sich nicht nur durch die besondere Erntezeit aus, sondern auch die gute Lagerung und Verarbeitung sind Faktoren des regionalen Gemüses. Die kalten Temperaturen oder gar Frost bewirken, dass die Stärke der Pflanzen in Zucker umgewandelt wird. Bei anderen Sorten hingegen sorgt anhaltende Kälte dafür, dass der Stoffwechsel der Pflanzen verlangsamt wird, sodass Zucker und andere Aromastoffe nicht mehr umgewandelt werden, sondern sich in Blättern, Rüben und Knollen sammeln.
Steckrüben, Rote Bete, Pastinaken oder Schwarzwurzeln werden aufgrund des Trends zu mehr Nachhaltigkeit, Regionalität und vegetarischer Ernährung verstärkt nachgefragt, denn Omas Rezepte, wie Steckrüben-Eintopf, sind wieder in. Das freut Niedersachsens Gemüseanbauer, die ihre Feldern nun für die kommende Ernte frischer Produkte vorbereiten.
Quelle: LPD
Veröffentlichungsdatum: 04.02.2022