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Pflaumen und Zwetschen: Durchschnittliche Erntemenge von guter Qualität erwartet

25. August 2020

Niedersachsens Obstbaubetriebe erwarten in diesem Jahr weniger, aber qualitativ hochwertige Pflaumen und Zwetschen. „Der geringe Behang wirkt sich positiv auf den Geschmack aus“, erklärt Dr. Karsten Klopp, Leiter der zur Landwirtschaftskammer Niedersachsen gehörenden Obstbauversuchsanstalt (OVA) in Jork im Landkreis Stade, „denn es werden mehr wertvolle Inhaltsstoffe in den einzelnen Früchten eingelagert. Das Steinobst schmeckt süß, saftig und aromatisch.“

Foto © Landwirtschaftskammer Niedersachsen/Sabine Langer
Fellenberg: Ein Qualitätskriterium ist der Duftfilm, eine von außen wie Raureif aussehende Wachsschicht, die die Früchte vor dem Austrocknen schützt. Das Bild zeigt Zwetschen der Sorte Fellenberg. Foto © Landwirtschaftskammer Niedersachsen/Sabine Langer

3350 Tonnen Pflaumen und Zwetschen

Die Obstbäuerinnen und Obstbauern in Niedersachsen werden dem Landesamt für Statistik zufolge voraussichtlich 3350 Tonnen Pflaumen und Zwetschen ernten. Auf 235 Hektar wird das Steinobst laut Erntestatistiker Georg Keckl angebaut. Er rechnet mit einem Ertrag von rund 14,2 Tonnen pro Hektar – das entspricht zwar einem Minus von 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (21,3 Tonnen pro Hektar), aber dennoch einer durchschnittlichen Ernte. Den Rückgang führen die Fachleute auf die Frühjahrsfröste und natürliche Ertragsschwankungen zurück.

Da die Früchte nicht zeitgleich reif werden, müssen die Erntehelfer*innen die Bäume bis zu drei Mal durchpflücken. Bis zu 50 Kilogramm schafft ein*e Helfer*in in der Stunde – bei gutem Behang. Die Ernte geht bis Anfang Oktober.

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Jojo: 150.000 Pflaumen- und Zwetschen-Bäume stehen an der Niederelbe. Die Sorte Jojo gehört zu den Top 6 bei den Neupflanzungen. Foto © Landwirtschaftskammer Niedersachsen/Sabine Langer

150.000 Pflaumen- und Zwetschen-Bäume stehen an der Niederelbe. Fünf Jahre müssen die Obstbäuerinnen und Obstbauern bis zum Vollertrag warten. Sorten wie Jojo, Doppelte Hauszwetsche, Fellenberg, Tegera und Haganta gehören weiterhin zu den Top 6 bei den Neupflanzungen. „Besonders gefragt sind die Pflaumen und Zwetschen aus dem Alten Land in der Direktvermarktung“, erklärt Martin Kockerols, Spezialberater für Steinobst bei der OVA. Abhängig von der Sorte und der Qualität koste das Steinobst im Hofladen oder auf dem Wochenmarkt zwischen 2 und 4,50 Euro. In den Regalen der Supermärkte seien dagegen eher die Pflaumen aus Süddeutschland und dem Ausland zu finden.

Richtig lagern und Qualität bewahren

Ein Qualitätskriterium der Pflaumen ist der Duftfilm, eine von außen wie Raureif aussehende Wachsschicht, die die Früchte vor dem Austrocknen schützt. Diese sollte unbeschädigt sein und erst kurz vor dem Verzehr abgewaschen werden, erklärt Gudrun Göppert, Ernährungsexpertin der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK). Reife Pflaumen geben auf Druck leicht nach und sollten beim Einkauf ausgefärbt und nicht zu hart sein, denn die grünen Stellen reifen auch nach längerer Lagerung nicht nach. In einem feuchten Tuch eingewickelt können die reifen Pflaumen je nach Sorte einige Tage bis eine Woche im Kühlschrank gelagert werden. Entkernt und tiefgefroren lassen sich Pflaumen das ganze Jahr über genießen.

In der Schale der Zwetschen sind hohe Mengen der Ballaststoffe Pektin und Zellulose enthalten. Diese regen die Darmtätigkeit an und fördern so die Verdauung, so die LWK-Ernährungsexpertin. Pflaumen und Zwetschen besitzen aber auch eine abführende Wirkung durch den ebenfalls enthaltenden Stoff Sorbit, der als Zuckeraustauschstoff bekannt ist. Dieser kann vom Körper nur in begrenzten Mengen verstoffwechselt werden. Dadurch treten bei einem zu hohen Verzehr Symptome wie Durchfall und Blähungen auf.

Quelle: Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Veröffentlichungsdatum: 25.08.2020

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