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Politik sucht Dialog mit Obstanbau- und Agrarbranche auf der Fruchtwelt Bodensee

21. November 2023

Vertreterinnen und Vertreter der Obstanbau- und Agrarbranche treffen sich zum Austausch – und das nicht nur untereinander, sondern auch mit den Landwirtschaftsministern aus Bund und Land: Die Fruchtwelt Bodensee bietet vom 23. bis 25. Februar 2024 die passende Plattform.

Foto © Messe Friedrichshafen GmbH
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Der Gesprächsbedarf über die aktuelle Situation rund um Anbau, Lagerung, Vertrieb, Digitalisierung und betriebswirtschaftliche Aspekte steht auch im Fokus des Vortragsprogramms der Bodensee-Obstbautage. Rund 350 Ausstellende bieten ein umfangreiches Produktangebot zu Erwerbsobstbau, Destillation und Agrartechnik. Neu ist ein Bereich für Forschung und Wissenschaft in dem Hochschulen, Forschungsgruppen und Unternehmen ihre aktuellen Projekte vorstellen.

Vom 23. bis 25. Februar 2024 informieren rund 350 Ausstellende über Erwerbsobstbau, Destillation und Agrartechnik – Bodensee-Obstbautage mit Fachvorträgen geben neue Impulse – Peter Hauk und Cem Özdemir nutzen Messebesuch zum Austausch

„Die Fruchtwelt Bodensee hat sich mit der Kombination aus umfangreichem Produktangebot und ihrem fundierten Konferenzprogramm mit Referenten aus Wissenschaft und Praxis einen ausgezeichneten Ruf in der Branche erarbeitet. Dies zeigt sich nun auch mit den Besuchen von Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk am Eröffnungstag sowie des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir am Messe-Samstag“, sind Messe-Chef Klaus Wellmann und Projektleiterin Sharon Kommer überzeugt. „Mit rund 350 ausstellenden Unternehmen verzeichnen wir eine deutliche Steigerung im Vergleich zur letzten Ausgabe und finden nun auch wieder zu unserem ursprünglichen Zweijahresturnus zurück. Bei der Zusammenstellung des fachlichen Rahmenprogramms bauen wir wie gewohnt auf die hohe Kompetenz unserer Partner aus der Branche“, ergänzt Sharon Kommer. Einen Fokus richtet die Messe auf den Bereich Forschung und Entwicklung. Auf einer gesonderten Fläche zeigen hier wissenschaftlich agierende Unternehmen und Gruppen aktuelle Projekte. Im Sonderbereich „Mein Hofladen“ präsentieren Ausstellende ihr Angebot zu Ladenbau, Automaten und Produkten für den Hofladen. In der Start-Up-Area bekommen neue marktteilnehmende Unternehmen die Chance ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen vorzustellen.

Foto © Messe Friedrichshafen GmbH
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Fruchtwelt Bodensee im Fokus der Politik

Hochkarätig besetzt ist die Eröffnungsveranstaltung mit anschließender Podiumsdiskussion am Messe-Freitag: Unter dem Titel „Gemeinsam für eine zukunftsfähige regionale Obstproduktion – Wo sind die Stellschrauben entlang der Obstwertschöpfungskette?“ wird Landwirtschaftsminister Hauk mit Vertreterinnen und Vertretern aus Obstbau, Vertrieb und Gesellschaft die aktuelle Lage und Handlungsmöglichkeiten aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten.

Am Messe-Samstag wird erhöhte Aufmerksamkeit auf Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir gerichtet werden. Neben einer Ansprache und einem Messe-Rundgang wird es auch ein Gespräch in kleiner Runde mit Verbänden der Bodensee-Region geben. „Der Besuch der Minister Hauk und Özdemir unterstreichen, dass die Obstbau- und Agrarbranche gesehen und gehört wird. Wir werden die Chance für den Dialog auf der Messe nutzen und den beiden Ministern einige Gedankenanstöße mit auf den Weg geben“, verspricht Andreas Ganal, Geschäftsführer des Fachverbandes Obstregion Bodensee.

Nachhaltig und lösungsorientiert: Die 42. Bodensee-Obstbautage

Betriebswirtschaftliche Aspekte, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Agri-Photovoltaik, Vortragsreihen zum Thema Bioproduktion, dem Anbau von Birnen und dem Brennereiwesen: Das Programm der Bodensee-Obstbautage, das maßgeblich von der Obstregion Bodensee, dem Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB), dem Landratsamt Bodenseekreis, dem Bauernverband Allgäu-Oberschwaben sowie der Markgemeinschaft Bodenseeobst und der Württembergischen Obstgenossenschaft organisiert und zusammengestellt wird, ist vielschichtig. Ausgewählte Referenten aus Praxis, Forschung und Wissenschaft kommen drei Tage lang auf dem Messegelände in Friedrichshafen zusammen und betrachten aktuelle Themen. „In der momentan produktionstechnisch, politisch und wirtschaftlich herausfordernden Situation ist es wichtig, Impulse zu setzen, Möglichkeiten aufzuzeigen und zu diskutieren, um positiv in die Zukunft blicken zu können. Genau das wollen wir mit unserem Programm der Bodensee-Obstbautage erreichen“, betont Andreas Ganal.

Foto © Messe Friedrichshafen GmbH
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Um die Nachhaltigkeitsinitiative „Fairdi – Natürlich vom Bodensee“ (ehemals „Echt Bodenseeapfel“) drehen sich die Folgevorträge am Freitagnachmittag. Es werden die bisherigen Ergebnisse aus den beiden Modellanlagen für robuste Sorten vorgestellt und in einem weiteren Vortrag wird der Co2-Fußabdruck der Bodensee-Äpfel unter die Lupe genommen. Zudem erhalten die Zuhörer Informationen über den Stand der Initiative, deren weitere Ziele und der zukünftigen Marke „Fairdi“.

Hoffnungsträger Solarstrom: Agri-PV und Flächen-PV im Detail

Große Aufmerksamkeit lag in den vergangenen zwei Jahren auf dem Thema Agri-Photovoltaik. Das KOB ging in seiner PV-Versuchsanlage der Kernfrage nach ob und bei welchen Apfelsorten trotz der Verschattung durch die Module ein gesundes Wachstum und ein stetiger, qualitativ hochwertiger Fruchtertrag möglich ist. In einem Vortrag werden die Erfahrungen aus dem ersten Erntejahr zusammengefasst und erste Ergebnisse vorgestellt. Der Landesbauernverband Allgäu-Oberschwaben beleuchtet im Anschluss daran unterschiedliche Aspekte zum Thema Flächen-PV und geht beispielsweise auf die rechtlichen Rahmenbedingungen ein.

Analytische und praktische Impulse

Das Vortragsprogramm am Messe-Samstag startet mit Robert Luer vom Zentrum für Betriebswirtschaft im Gartenbau e. V.. Er stellt betriebswirtschaftliche Analysen vor und arbeitet dabei heraus, wo sich Kostentreiber und mögliches Einsparpotential befinden.

Im Anschluss daran beleuchtet eine Vortragsreihe den Markt, die Vermarktung und die Produktion von Birnen. „Das Absatzpotenzial im deutschen Birnenmarkt wird nicht genutzt, welche Birnensorten pflanzen?“ ist der Vortragstitel des renommierten Obstmarktexperten Helwig Schwartau, der die Produktion von Birnen anregt, die in Deutschland bisher ein Schattendasein führt. Derzeit werde nur 20 Prozent des Inlandbedarfs durch eigene Produktion abgedeckt und der Lebensmitteleinzelhandel wünsche sich mehr Lieferkontinuität bei deutschen Birnen. Wer für sich das Potenzial erkennt, erfährt im Folgevortrag von Ronald Vermeulen, einem erfahrenen Obstbauberater aus den Niederlanden, warum Birnen nicht mit Äpfeln zu vergleichen sind und was beim Anbau vor Birnen beachtet werden muss.

Abschließend geben Janina Bembenek und Dr. Inga Mohr von der Vertriebsgesellschaft Obst vom Bodensee im Vortrag „Birn mal dein Hirn": Obst-Marketing neu gedacht“ Einblicke in die Hintergründe der neu überarbeiteten Marketingstrategie der Birne Xenia, die in der Bodenseeregion angebaut wird.

Bioproduktion im Europäischen Blick

Starken Marktschwankungen unterlag in den letzten Jahren die Produktion von Bio-Äpfeln. Momentan werden diese in Deutschland wieder mehr eingekauft. Im Vortrag „Der Bio-Markt ist wieder im Aufwind. Auch Äpfel profitieren, aber wie gestaltet sich die Zukunft in Europa?“ wagt Helwig Schwartau eine Einschätzung und betrachtet dabei die Vorstellungen aus Brüssel, wonach die starke Ausweitung der Bio-Produktion umgesetzt werden soll. Zwei weitere Vorträge fokussieren die Bio-Produktion aus Sicht der Erzeuger und den Vertrieb in der Region.

Digitalisierung und Automatisierung im Sonderkulturanbau

Das spannende und zukunftsträchtige Feld rund um die Digitalisierung und Automatisierung im Sonderkulturanbau steht am Messe-Sonntag auf dem Programm. Dr. Hermann Gabele, Leiter des Landwirtschaftsamts Bodenseekreis, stimmt in seinem Vortrag „Zukunftsfähiger Sonderkulturanbau durch Digitalisierung und Automatisierung?“ auf den Themenbereich ein. Danach berichtet Carsten Wenke von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in einer digitalen Einspielung von Erfahrungen mit Erntemaschinen für Spargel. Organifarm aus Konstanz zeigt, wie eine automatisierte Erdbeerernte im geschützten Anbau durch ihren Ernteroboter Berry funktioniert und die Washington Tree Fruit Research Commission gibt in einer Video-Einspielung Einblicke in die automatisierte Ernte von Kernobst in den USA. In einem fünften Kurzvortrag beschreibt ein Vertreter aus der Region den Stand der Forschung und Entwicklung von Digitalisierung und Automatisierung der Apfelernte im Bodenseeraum.

Hochprozentiges im Fokus: Brennereiwesen in Halle B2

Fortschreitender Bürokratismus, der Klimawandel sowie die Preistreiber Inflation und Energiekosten sind die Top-Themen unter Brennerinnen und Brennern. Zum Austausch lädt der Stand des Verbandes der Klein- und Obstbrenner Südwürttemberg/Hohenzollern ein, an dem auch mit Gold- und Silbermedaillen prämierte Produkte verkostet werden können und die Destillat-Königin Lea Klatt erwartet wird. Die Ausstellenden in Halle B2 zeigen Produkte aus den Brennereibedarf.

Preise und Öffnungszeiten

Die Fruchtwelt Bodensee ist vom 23. bis 25. Februar 2024 von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet 22 Euro, online 18 Euro. Der Ticketshop öffnet online bereits ab Anfang Dezember. Weitere Informationen und einen Überblick zum Vortragsprogramm unter: www.fruchtwelt-bodensee.de und https://www.instagram.com/fruchtwelt.bodensee/

Quelle: Messe Friedrichshafen GmbH

Veröffentlichungsdatum: 21.11.2023

Schlagwörter

Politik, Dialog, Obstanbau, Agrarbranche, Fruchtwelt Bodensee