Rheinland-Pfalz Statistisches Landesamt: Analyse - Die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz im Jahr 2023
„Die wirtschaftliche Entwicklung wurde 2023 von der weiterhin hohen Inflation, ungünstigen Finanzierungsbedingungen und geopolitischen Krisen beeinträchtigt“, berichtet das Rheinland-Pfalz Statistisches Landesamt.
Das Bruttoinlandsprodukt ist 2023 kräftig gesunken, allerdings ausgehend von einem sehr hohen Niveau, das 2021 und 2022 erreicht wurde. Nach vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder, in dem das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz mitwirkt, nahm das Bruttoinlandprodukt preisbereinigt um 4,9 Prozent ab (Deutschland: minus 0,3 Prozent). Die Wirtschaftsleistung entwickelte sich in Rheinland-Pfalz schwächer als in den übrigen Bundesländern.
In jeweiligen Preisen erhöhte sich die Wertschöpfung. Sie stieg um 2,5 Milliarden auf 174 Milliarden Euro, was einer Zunahme um 1,5 Prozent entspricht.
Preise: Inflation weiterhin auf hohem Niveau
Die Verbraucherpreise erhöhten sich 2023 im Jahresdurchschnitt um 5,8 Prozent (Deutschland: plus 5,9 Prozent). Dies ist der zweithöchste Anstieg seit Beginn der Zeitreihe des Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz im Jahr 1995. Nur 2022, als die Preise nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine in die Höhe schnellten, lag die Inflationsrate mit plus 6,6 Prozent noch darüber.
Wie außergewöhnlich die Inflationsentwicklung der vergangenen beiden Jahre ist, zeigt der Vergleich mit der durchschnittlichen Teuerungsrate seit der Einführung des Euro im Jahr 1999: Von 1999 bis 2023 stiegen die Verbraucherpreise in Rheinland-Pfalz durchschnittlich nur um 1,8 Prozent pro Jahr.
Im Jahr 2023 waren Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln ein wesentlicher Inflationstreiber. Im Jahresdurchschnitt mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher für Nahrungsmittel zwölf Prozent mehr bezahlen als im Vorjahr. Die Energiepreise, die 2022 die Inflationsentwicklung prägten, stiegen 2023 etwas schwächer als die Verbraucherpreise insgesamt. Energie war 2023 im Jahresdurchschnitt 5,6 Prozent teurer als im Jahr zuvor.
Die Preise für Nahrungsmittel und Energie schwanken stark. Um längerfristige Trends bei der Preisentwicklung zu erkennen, wird daher die Veränderung des „Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie“ betrachtet, die auch als Kerninflation bezeichnet wird. Die Kerninflationsrate lag 2023 im Jahresdurchschnitt bei plus fünf Prozent.
Anders als die Gesamtinflation war die Kerninflation 2023 höher als 2022. Dies zeigt, dass sich die Teuerung – ausgehend von den stark schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreisen – mit einer zeitlichen Verzögerung auf weitere Bereiche des Verbraucherpreisindex ausdehnte.
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Quelle: Rheinland-Pfalz Statistisches Landesamt
Veröffentlichungsdatum: 16.05.2024