Schwäbisch Gmünd: Anfang März waren von Elstar rund 40 % mehr Früchte am Bodensee eingelagert
Der Abbau der Bestände an Tafeläpfeln ist in den vergangenen Wochen planmäßig vorangerschritten, ein Umstande der allerdings mit niedrigen Preisen erkauft wurde. Anfang März waren von Elstar, im Vergleich zum selben Zeitpunkt der Vorsaison, aber dennoch rund 40 % mehr Früchte am Bodensee eingelagert. Hier besteht daher ein hoher Verkaufsdruck, der oftmals durch eingeschränkte Qualitäten verstärkt wird und zwangsläufig niedrige Preise mit sich zieht.
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Bei Gala Royal zeigen sich die Vorräte dagegen überschaubarer, weshalb hier teilweise Preiserhöhungen in kleinerem Umfang realisiert werden können. Braeburn überrascht mit wenig Problemen in puncto Fleischbräune, was den Verkaufsdruck etwas mindert und vereinzelt festere Preise erkennen lässt. Bei Boskoop ist die Saison am Auslaufen, generell scheint hier die Nachfrage von Jahr zu Jahr schwächer auszufallen, da die entsprechende Käuferschicht langsam wegbricht.
Das immer breiter werdende Sortiment macht die Vermarktung zudem nicht einfacher, da immer mehr neue Sorten auf eine nur begrenzte Anzahl an Regalplätzen im LEH treffen. Mit zunehmendem Ertrag der Neupflanzungen wird sich dieses Problem in den nächsten Jahren voraussichtlich noch verschärfen, es ist daher abzusehen, dass sich der Markt über kurz oder lang wohl auf einige ausgewählte Sorten konzentrieren wird. Die immer weitere Aufnahme neuer Sorten scheint damit langsam an ihre Grenzen zu stoßen.
Laut Marktstatistik bewegten sich die durchschnittlichen Preise für Tafeläpfel seit Saisonbeginn mehr oder weniger konstant um die 50 €/dt. Damit liegt das Niveau rund 10 €/dt niedriger als im Vergleich zur Vorsaison. Nur bei Gala Royal ist in den letzten Wochen ein Aufwärtstrend zu verzeichnen. Laut vorläufiger Marktstatistik stiegen bei der Sorte die Preise im Schnitt von rund 53 €/dt auf etwa 58 €/dt. Damit erreichen diese Preise nun langsam das Niveau der Saison 21/22.
Von einer Trendwende kann aber weiterhin nicht die Rede sein, dafür sind weiterhin zu viele Anbieter am Markt vertreten, die den Wettbewerb verschärfen. Mit der zunehmenden Einschränkung des Sortiments im weiteren Saisonverlauf, geringeren Importen aus der südlichen Hemisphäre und der Bereitschaft des Handels heimische Ware so lange wie möglich zu handeln werden über die Sommermonate hinweg aber wohl etwas festere Preise zu erwarten sein.
Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd Agrarmärkte Aktuell: März 2023
Veröffentlichungsdatum: 04.04.2023