Smurfit Kappa Europe: Vorgeschlagene verpflichtende Wiederverwendungsregeln gefährden weltbestes Recyclingsystem
Das schreibt Saverio Mayer, Hauptgeschäftsführer (CEO) von Smurfit Kappa Europe, als Reaktion auf die vorgeschlagenen obligatorischen Wiederverwendungsregeln. Eine entscheidende EU-Abstimmung über die Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle könnte zu einer Regelung führen, die Abfällen vermeiden soll, jedoch auch eine Lücke enthält, die einen Berg davon verursacht.
Saverio Mayer CEO Smurfit Kappa Europe. Foto © Smurfit Kappa Deutschland GmbH
Vor sechs Jahren sahen Millionen von Zuschauern in David Attenboroughs Blue Planet II eine Albatrosmutter, die ihr neugeborenes Küken mit Plastikresten fütterte. Was folgte, war eine Welle der Unterstützung für nachhaltigere Verpackungen und weniger Abfall, der in der Natur landet.
Leider haben Zusagen für nachhaltigere Verpackungen kaum einen Unterschied gemacht. Laut Eurostat machen Verpackungen immer noch 36 % des Feststoffsiedlungsabfalls aus, Tendenz steigend. Dieser ständige Anstieg in Kombination mit der geringen Wiederverwendung und dem schlechten Recycling von Kunststoffen mache eine kohlenstoffarme Kreislaufwirtschaft zu einer schwierigen Aufgabe, schreibt Saverio Mayre.
Um Abhilfe zu schaffen, schlägt die EU die Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) vor. Allerdings seien Vorschläge zur Einführung verpflichtender Wiederverwendungsregeln für Transportverpackungen besorgniserregend, fügt er hinzu.
„Wie ich bereits früher dieses Jahres schrieb, würden sie dem weltweit besten Recyclingsystem den Boden entziehen und dazu führen, dass die Menge an Kunststoff, der als wiederverwendbare Verpackung produziert wird, sich bis 2040 verdoppelt. Eine Verordnung zur Abfallvermeidung könnte am Ende eine Lücke enthalten, die einen Müllberg verursacht.“
„Die Realität ist, dass derzeit nur 9 % der Kunststoffe recycelt werden. Die restlichen 91 % landen auf Mülldeponien und in Verbrennungsanlagen oder in unseren Flüssen, an Stränden und in Ozeanen. Plastik ist auch für 10-13 % der CO2-Emissionen verantwortlich, die wir bis 2050 beseitigen müssen. Die Förderung wiederverwendbarer Verpackungen ist gut gemeint, aber wir sollten recycelbare Materialien nicht verschrotten müssen: beides sollte Hand in Hand gehen.“
„Der spanische Agrar- und Lebensmittelsektor hat ebenfalls Alarm geschlagen, dass die Wiederverwendung nicht den anhaltenden Anstieg der CO2-Emissionen berücksichtigt, der durch die für wiederverwendbare Verpackungen erforderlichen Logistik-, Transport- und Waschsysteme verursacht wird“, sagt er.
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Quelle/Autor: Saverio Mayer, Smurfit Kappa Europe
Veröffentlichungsdatum: 22.11.2023
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