Dramatische Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf Fruchtgroßhandel Staatliche Unterstützung des von der Gastronomieschließung betroffenen Fruchtgroßhandels dringend notwendig
Der Fruchthandelsverband nimmt ein zensiertes Interview seines Präsidenten im Bayerischen Rundfunk zum Anlass, nochmals auf die Notlage der Fruchtgroßhandelsunternehmen hinzuweisen, die durch die Schließung der Gastronomiebetriebe in ihrer Existenz bedroht sind.
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Dramatische Auswirkungen der CORONA-Maßnahmen auf den Fruchtgroßhandel
„Die Zensierung meines Statements im Bayerischen Rundfunk am 25. November, mit dem ich auf die Notlage vieler Großhandelsunternehmen im bayerischen Fruchthandel aufgrund der Schließung der Gastronomie und Hotellerie hingewiesen habe, ist nicht hinnehmbar. Meine Aussagen wurden so geschnitten, dass die Kernaussagen, nämlich unsere Forderung nach einem speziellen Unterstützungsprogramm für Großhandelsunternehmen, die auf die Belieferung der Gastronomie spezialisiert sind und unsere generelle Kritik an den Zwangsschließungen der Gastronomie überhaupt nicht zum Tragen kam. In dem Beitrag des Bayerischen Rundfunks wurde an der Realität vorbei für den Zuschauer der Eindruck erweckt, dass die Großhandelsunternehmen im Fruchthandel durch Endverbraucherbelieferungen sich erfolgreich ein zweites Standbein geschaffen hätten. Dies ist grob falsch!“ kritisiert Günther Warchola, der Präsident des Verbandes des Bayerischen Frucht-Import und Großhandels, die Zensierung seines Interviews vom 25. November 2020 durch den Bayerischen Rundfunk.
„Wir fordern finanzielle Unterstützung vom Staat und die sofortige Öffnung der Gastronomie. Die Gastronomiebetriebe haben sich vorbildlich an die Vorschriften gehalten und die Hygienekonzepte bestens umgesetzt - die wenigsten Menschen haben sich nachgewiesener Weise dort infiziert“, so Warchola.
Anstoß nimmt der Fruchthandelsverband aber auch an der Ungleichbehandlung, die die auf die Belieferung der Gastronomie spezialisierten Mitgliedsunternehmen des Verbandes bei der staatlichen Unterstützung erfahren.
Warchola: „Wenn die Politik sicherstellen will, dass auch nach der Krise die Vielfalt im Obst- und Gemüsegroßhandel überlebt hat und so wichtige Institutionen wie der Viktualienmarkt, das Oktoberfest oder die vielen kleinen Restaurants und Hotels in München und Umgebung mit unserer Vielfalt aus der Münchner Großmarkthalle weiter beliefert werden, dann müssen die staatlichen Hilfsprogramme dringend auch für betroffene Fruchtgroßhandelsunternehmen geöffnet werden. In dem Fernsehbeitrag des Bayerischen Rundfunks wird der Eindruck erweckt, wir könnten durch die vereinzelte Abgabe von Waren an den Endverbraucher die Umsatzeinbußen durch die Gastronomieschließung ausgleichen. Das stimmt hinten und vorne nicht! Die Umsätze aus solchen Geschäften mit dem Endverbraucher sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Wenn nun auch noch in der Skisaison von den oberbayerischen und österreichischen Skiregionen die Nachfrage ausbleibt, ist absehbar, dass einige Fruchtgroßhändler nicht überleben werden! Das darf die Politik nicht hinnehmen und wir werden mit allen Mitteln dafür kämpfen, dass hier notfalls mit Hilfe der Gerichte Solidarität und Gleichbehandlung hergestellt wird!“
Quelle: Verband des Bayerischen Frucht-Import und -Großhandels e.V.
Veröffentlichungsdatum: 30.11.2020