Statistik Bayern: Zuwachs bei Kartoffelernte, Ernteeinbußen bei Obst
Das Erntedankfest, das am ersten Sonntag im Oktober gefeiert wird, erinnert jedes Jahr wieder an die große Bedeutung der Landwirtschaft für eine ausreichende Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik ist das diesjährige Erntejahr ebenso schwierig wie das Hitze- und Trockenjahr 2022.
Bildquelle: Shutterstock.com
Trotz des diesjährigen kalten Frühjahres, gefolgt von Trockenheit, Hitze und der darauffolgenden Niederschläge im August, bewegt sich die Getreideernte in etwa auf dem Vorjahresniveau. Bei der Kartoffelernte und der Weinmosternte wird sogar ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Bei der Ernte von Äpfeln und Birnen gibt es allerdings deutliche Einbußen, die auf das kalte Frühjahr zurückzuführen sind.
So kann nach den vorläufigen Ergebnissen der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ ein Plus um 7,9 Prozent zum Vorjahr bei der Kartoffelernte prognostiziert werden. Die Erntemenge liegt nach den vorläufigen Ergebnissen bei rund 1,5 Millionen Tonnen.
Beim Obst werden bei den beiden wichtigsten Obstarten Äpfel und Birnen allerdings deutliche Einbußen erwartet: Die Apfelernte wird sich voraussichtlich auf rund 29.300 Tonnen belaufen, das sind 14,4 Prozent weniger als im Jahr. Bei Birnen wird eine Ernte von etwa 3.700 Tonnen erwartet (- 11,4 Prozent).
Kartoffelernte punktet mit einem Zuwachs zum Vorjahr
Beim Kartoffelanbau ist Bayern nach Niedersachsen das zweitwichtigste Anbauland in Deutschland. 2023 haben Bayerns Landwirte den Schätzungen zufolge 1,5 Millionen Tonnen Kartoffeln gerodet. Das sind 7,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2022 zeigt sich allerdings ein Rückgang um 12,0 Prozent. Der Hektarertrag liegt mit 382,2 dt/ha um 11,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Gegenüber dem Mittelwert der Jahre 2017 bis 2022 ergibt sich ein Rückgang von 6,8 Prozent. Rechnerisch kann jede im Freistaat lebende Person mit rund 109 kg heimischer Kartoffeln versorgt werden.
Große Einbußen bei der Obsternte durch kaltes Frühjahr
Der Verzehr von Obst ist unverzichtbar für eine gesunde Ernährung. Nach den Schätzungen der Ernteberichterstatter im Rahmen der Ernte- und Betriebsberichterstattung (EBE) Baumobst liegt der Hektarertrag bei Äpfeln dieses Jahr bei 220,6 dt/ha und bei Birnen bei 137,6 dt/ha. Bei den Äpfeln bedeutet das einen Ertragsrückgang um 14,5 Prozent zum Vorjahr und um 18,7 Prozent zum Mittelwert der Jahre 2017 bis 2022. Ebenso deutlich ist das Minus beim voraussichtlichen Birnenertrag: 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 28,7 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel.
Die Apfelernte wird sich demnach voraussichtlich auf rund 29.300 Tonnen belaufen. Bei Birnen wird eine Ernte von etwa 3.700 Tonnen erwartet. Somit entfallen rein rechnerisch auf die bayerische Bevölkerung pro Kopf rund 2,2 kg Äpfel und 277 g Birnen aus heimischem Anbau.
Die endgültigen Ergebnisse zur bayerischen Ernte 2023 werden im Februar 2024 vorliegen.
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik
Veröffentlichungsdatum: 02.10.2023